Das Heilmittel für unseren Götzendienst

Artikel von Nick Batzig
3. Mai 2018 — 5 Min Lesedauer

„Kinder, hütet euch vor den Götzen!“ (1Joh 5,21) Wenn das Herz eines Menschen, wie Calvin sagte, „eine Götzenfabrik“ ist, dann sollte der Weg, wie wir diese Götzen zerstören, die höchste Wichtigkeit für uns haben. Die Bibel ist voller Bezüge auf Götzendienst, weil sie geschrieben wurde mit dem Ziel, dem Götzendienst entgegenzutreten und ein Heilmittel zu liefern. Der Götzendienst von Israel zeigt sich im ganzen Alten Testament – genauso wie der Götzendienst der heidnischen Nationen. Kaum hatte Gott sein Volk aus der Knechtschaft der götzendienerischen Ägypter befreit, als sie sich schon selbst einen Götzen am Fuß des Berges fertigten, zu dem Gott sie geführt hatte, um ihn anzubeten. Die Schreiber des Neuen Testaments bezeugen gleichfalls die allgegenwärtige Sünde des Götzendienstes. In seinem Brief an die Gemeinde in Rom lehrte der Apostel Paulus, dass die Menschen von Natur aus „die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf Ehre und Gottesdienst erwiesen anstatt dem Schöpfer“ (Röm 1,25). Er erinnerte die Gemeinde in Thessalonich daran, dass sie sich „von den Götzen zu Gott bekehrt hatten, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen, und um seinen Sohn aus dem Himmel zu erwarten“ (1Thess 1,9) und er ermahnte die Kolosser dazu, „die Habsucht“ abzulegen, „die Götzendienst ist“ (Kol 3,5). Auf gleiche Weise schloss der Apostel Johannes seinen ersten Brief mit der Ermahnung: „Kinder, hütet euch vor den Götzen“ (1Joh 5,21).

Durch die Geschichte Israels hindurch symbolisierte eine wiederkehrende Handlung das Mittel, wodurch Gott den Götzendienst von seinem Volk entfernen würde. Als Mose das Volk auffand, wie es am Fuß des Berges das goldene Kalb anbetete, „nahm [er] das Kalb, das sie gemacht hatten, und verbrannte es mit Feuer und zermalmte es zu Pulver“. Dann „streute [er] es auf das Wasser und gab es den Kindern Israels zu trinken“ (2Mo 32,20). Als Mose später von dieser Handlung berichtete, erklärte er, dass er den Staub des Götzenbildes „in den Bach [warf], der von dem Berg herabfließt“ (5Mo 9,21). Das Verbrennen, Zerschlagen und Zermalmen des Götzenbildes spiegelte des Gericht Gottes über die Sünde wider. Der Akt, den Staub des Götzenbildes in den Bach zu werfen, spiegelte gewisslich das Wegtun des Götzen vom Volk und aus der Gegenwart Gottes wider. Wie der Sündenbock, der in die Wüste gesandt wurde, symbolisierte diese Handlung Gottes Verheißung, die Sünden seines Volkes aus seiner Gegenwart zu entfernen.

Moses symbolischer Akt wurde zu einem Paradigma für die zukünftigen Handlungen der gerechten Könige Israels. Jeder dieser Könige entfernte die Götzen aus dem Land auf eine ähnliche Weise wie Mose. König Asa rottete das Götzenbild aus, dass seine Mutter gemacht hatte, und verbrannte es am Bach Kidron (1Kön 15,11–13). König Josia „ließ das Aschera-Standbild aus dem Haus des HERRN hinausbringen außerhalb von Jerusalem, ins Tal Kidron, und er verbrannte es im Tal Kidron und zermalmte es zu Staub“. Er „brach auch die Altäre ab …, schaffte sie fort und warf ihren Staub ins Tal Kidron“ (2Kön 23,6.12).

Unter der Herrschaft von Hiskia „gingen die Priester hinein in das Innere des Hauses des HERRN, um es zu reinigen, und schafften alles Unreine, das in der Tempelhalle des HERRN gefunden wurde, … und die Leviten nahmen es und trugen es hinaus zum Tal Kidron“ (2Chr 29,16; 30,14). Während dieser Könige gedacht wird, wie sie die Götzenbilder zerstörten, konnte doch keiner von ihnen die Herzen des Volkes reinigen. Die gerechten Könige Israels haben zwar zeitweise das Land von den Götzen gereinigt, aber König Jesus entfernt die Götzen aus unseren Herzen für immer. Als er auf dem Weg nach Golgatha war, überquerte Jesus den Bach Kidron (Joh 18,1), um all das zu symbolisieren, wozu er gekommen war, es zu tun. Er wurde verbrannt, zerschlagen und zermalmt durch den Zorn Gottes am Kreuz.

Jesus ist das Heilmittel für unseren Götzendienst. Der Sohn Gottes nahm Fleisch und Blut an, damit er die Strafe für unseren Götzendienst an seinem Leib am Holz trug. Dann erstand er leibhaftig von den Toten auf. Der Vater gebietet uns nun, einen Menschen anzubeten – den Gottmenschen, Jesus Christus.

Frankreichs bedeutendster Prediger des 19. Jahrhunderts, Adolphe Monod, erklärte das Mysterium dieser Wahrheit auf eine tiefgründige Weise: „Ich strebe danach, in der Gemeinschaft mit Jesus Christus zu leben – zu ihm zu beten, auf ihn zu warten, mit ihm zu reden, auf ihn zu hören und beständig Tag und Nacht Zeugnis von ihm zu geben; all das wäre Götzendienst, wenn er nicht Gott wäre, und Gott im höchsten Sinne des Wortes, der höchste Sinn, den der menschliche Verstand diesem hehren Namen geben kann“.

Welche Götzen beherbergst du in deinem Herzen? Sind deine Leidenschaften und Bemühungen auf geschaffene Dinge ausgerichtet? Wie können wir uns vor den Götzen hüten? Das Heilmittel wird nur in der Person und dem vollbrachten Werk Christi gefunden. Er hat die Götzen seines Volks zerstört, ein für alle Mal, durch seinen Tod am Kreuz. Unsere Sünden sind durch sein Blut weggewaschen worden. Er hat sie „in die Tiefe des Meeres geworfen“, so wie die gerechten Könige die Götzenbilder zermalmt und den Staub in den Bach Kidron warfen. Gelobt sei Gott für seinen gerechten König und seine gerechte Herrschaft in unseren Herzen!