Gottes Souveränität und der freie Wille

Artikel von R.C. Sproul
15. März 2018 — 1 Min Lesedauer

Frage: Wie können wir die Tatsache vereinen, dass Gott souverän ist und uns Menschen einen freien Willen gab?

Ich sehe nicht, wie es zu einem Problem zwischen der Souveränität Gottes und dem freien Willen des Menschen kommen könnte, solange wir das biblische Konzept der Freiheit verstehen.

Schauen wir uns die Menschen an: Wir haben die Fähigkeit freie Entscheidungen zu treffen; unsere Entscheidungen sind jedoch in unserer Freiheit begrenzt. Wir sind nicht völlig frei. Bedenke, Gott sprach zu Adam und Eva: „Du sollst essen von allen Bäumen des Gartens.“ Und fügte eine Einschränkung hinzu: „Aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn welchen Tages du davon isst, musst du unbedingt sterben!“ (1Mo 2,16.17) Nun, Gott ist ein Wesen, das freie Entscheidungen treffen kann; und ich bin ebenso auch ein Wesen mit der Fähigkeit, freie Entscheidungen zu treffen. Der Unterschied ist aber, dass ich nicht souverän bin. Gott ist souverän. Gott hat mehr Autorität als ich. Gott hat das Recht, die Autorität und die Kraft, alles zu tun, was Ihm gefällt. Ich habe die Kraft, die Fähigkeit und die Freiheit, all die Dinge zu tun, zu denen ich in der Lage bin, doch meine Freiheit kann niemals die Autorität Gottes außer Kraft setzen. Meine Freiheit wird immer durch die höhere Freiheit Gottes eingeschränkt. Ein Widerspruch wäre, Gottes Souveränität und die menschliche Autonomie. Autonomie bedeutet, ich kann tun und lassen was ich will, ohne mir Gedanken über das Gericht von oben zu machen. Offensichtlich sind diese zwei Dinge nicht vereinbar; wir glauben auch nicht, dass der Mensch autonom ist. Wir glauben, der Mensch ist frei, aber nur begrenzt und diese Grenze wird von der Souveränität Gottes festgelegt. Ein simples Beispiel: In meinem Haus habe ich mehr Freiheit als mein Sohn. Wir beide haben Freiheiten, doch ich habe mehr.