Die Heiligkeit Christi
Dieser Artikel ist Teil einer Artikelreihe über die Heiligkeit Gottes.
Und sie gerieten in große Furcht und sprachen zueinander: Wer ist denn dieser, dass auch der Wind und der See ihm gehorsam sind? Mk 4,41
Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert waren viele der einflussreichsten Denker hingegebene Atheisten. Männer wie Freud, Marx, Nietzsche und Sartre wählten verschiedene unpersönliche Kräfte, um die Wirklichkeit zu erklären, anstelle von Gott. Es gab für sie aber ein Problem. Obwohl sie davon ausgingen, dass es unwiderlegbar ist, dass Gott nicht existiert, blieben die Menschen überall doch unheilbar religiös. Wenn ein Schöpfer nicht existiert, wie kann das dann sein?
Sigmund Freud behauptete, dass der Glaube an einen Gott aus der Furcht entsteht, die alle Menschen haben. Während wir mit persönlichen Wesen, die uns feindlich gesinnt sind, umgehen können, indem wir sie um ihr Wohlwollen bitten, so ist das mit natürlichen Kräften nicht möglich. Wir können nicht mit Erdbeben oder Wirbelstürmen argumentieren. Deshalb, so Freud, personalisiert der Mensch diese Ereignisse, um sie abzuwehren. Indem er einen Gott der Wirbelstürme oder anderer Naturgewalten erfindet, lindert der Mensch seine Furcht, von ihnen zerschmettert zu werden. Solange die richtigen Rituale praktiziert werden, kann er mit der Gunst dieser verschiedenen Gottheiten rechnen. Irgendwann, so argumentierte Freud, entwickelte sich dies zum Monotheismus, bei dem die menschliche Sicherheit Kommunikation mit nur einem Herrn bedarf.
Während Freud recht hatte, dass Menschen die Natur fürchten, wurde ihm nie klar, dass es eine Sache gibt, die wir noch mehr fürchten: die Gegenwart eines heiligen Gottes. Die heutige Bibelstelle zeigt das auf erstaunliche Weise. In einem schweren Sturm auf dem See Genezareth hatten die Jünger Angst um ihr Leben. Aber Jesus schläft und seine Nachfolger können nicht verstehen warum. Sollte er nicht auch Angst haben (Mk 4,35–38)? Nachdem er von seinem Schlaf erwachte, spricht der Herr zum Wind und zum Wasser, und sofort werden beide still. Aber die Jünger werden nicht weniger ängstlich, sondern ihre Furcht intensiviert sich sogar. Jetzt erzittern sie vor dem, der durch sein Wort den Sturm stillen kann (Verse 39-41).
Die Natur kann uns wirklich terrorisieren. Aber es ist der heilige Blick unseres himmlischen Vaters, vor dem wir am eiligsten fliehen. Seine Reinheit verlangt unsere Zerstörung, aber durch seine Gnade haben wir Zuversicht. Durch Gnade können wir die Heiligkeit des Herrn aushalten und sogar, im Laufe der Zeit, selbst heilig gemacht werden, wenn wir uns von der Sünde abwenden und in seine Gegenwart kommen, indem wir auf den Herrn und Retter Jesus Christus vertrauen (1Thess 5,9–10).
Coram Deo
Ein überzeugender Beweis für die Göttlichkeit Christi ist, dass diejenigen, die ihn in seiner Majestät sahen, genau wie Jesaja reagierten, als er eine Vision des Herrn hatte (siehe Jes 6,1–6). Jesus allein erwarb den Verdienst, durch den wir gerechtfertigt werden und schenkt die Kraft, durch die wir geheiligt werden. Wenn du die Aufforderungen der Bibel liest, heilig zu sein, dann erinnere dich, dass nur Christus dich befähigen kann, ihnen zu gehorchen. Bitte ihn, dir heute zu helfen.
Bibelstellen für weiteres Studium
Spr 28,1
Lk 5,1–11
1Joh 3,5
Offb 1,9–18