Zwiegespräch großer Köpfe: Erasmus und Luther
Vor fünfhundert Jahren verfasste Luther seine Streitschrift Vom unfreien Willen als Antwort auf eine Veröffentlichung des Gelehrten Erasmus von Rotterdam ein Jahr zuvor. Rückblickend bezeichnete der Reformator diese Publikation neben seinen Katechismen als die bedeutendste. Nachzuzeichnen, wie es zu diesem Austausch kam, in dem die Gegensätzlichkeiten der beiden Denker hinsichtlich ihres Menschenbildes klar erkennbar sind, lohnt sich. Denn er wirft einen Schatten voraus auf unsere Zeit, in der die Botschaft des Evangeliums einem Umfeld gegenübersteht, das verzweifelt die Moralität des Menschen verteidigt.
Der Stern Europas
Erasmus von Rotterdam und seine sprachgewandte Feder waren gefragt unter den bedeutenden Europäern im beginnenden 16. Jahrhundert. Wer Rang und Namen hatte, wollte Erasmus zu seinen Freunden zählen. Die Schriften des kosmopolitischen Philosophen verbreiteten sich dank der neuen Technik schnell. Er verkehrte an den königlichen Höfen und forschte bzw. lehrte an verschiedenen Universitäten. Nach seinem Studium in Paris reiste er ab 1499 immer wieder nach England, wo schließlich König Heinrich VIII. ihn schätzen lernte und förderte.[1] 1518 folgte er einem Ruf Karls von Österreich, der später zum Kaiser gewählt wurde, an dessen Hof in Brüssel, wo er für seine Anstellung als Gelehrter ein beträchtliches Gehalt erhielt. Franz I., König von Frankreich, war entschlossen, dem jungen Humanismus durch die Gründung des Collège Royal in Paris unabhängig von der Sorbonne eine Heimat zu geben, und versuchte erfolglos, Erasmus als Lehrer zu gewinnen.[2] „Seine Gedanken fanden ein europäisches Echo … Ein umfangreicher Briefwechsel verband ihn mit den Spitzen der Gesellschaft und der literarischen Welt.“[3] Zu seinen Bekannten zählte auch Holbein der Jüngere, dessen Portrait von Erasmus so sehr mit unserem Bild des Humanisten verbunden ist. Er malte ihn 1523 nachdenklich schreibend und zeigt uns damit, wie er ausgesehen haben mag, als er seine Stellungnahme zur lutherischen Willenslehre verfasste.
Satirische Kirchenschelte
Holbein war auch der Illustrator des erfolgreichen satirischen Werks Lob der Torheit von 1509. Erasmus’ „Meisterstück an Humor und weiser Ironie“[4], das gesellschafts- und kirchenkritisch genug war, um ihm von einigen seiner „ungewöhnlich reizbaren Zeitgenossen“[5] übelgenommen zu werden, vermochte durch die literarische Blume das auszudrücken, was viele Denker schon lange beanstandeten. Das Buch war äußerst erfolgreich. In Übereinstimmung mit anderen Humanisten wie Johannes Reuchlin oder John Colet kritisierte er Missstände der Kirche wie leeren Ritualismus oder Korruption und missbilligte die Herrschaftspraxis des Papstes seiner Zeit.[6] Als Allheilmittel dieser Leiden sah er das tugendhafte Bemühen des Einzelnen. Sein Ideal war eine Haltung und Frömmigkeit des Menschen, eine Lebensweise,[7] die inneren Glauben und Besserung durch Nachahmung Christi anstrebte.[8] „Das Heil für Staat und Gesellschaft war für Erasmus immer nur eine Frage persönlicher Moral und intellektueller Aufklärung.“[9] Seine Vorstellung, man könne durch die Selbstoptimierung des Menschen, durch „Gute Taten“, „schlichte Vernunft“[10] Bildung und „evangelische Wahrheit“[11] die Verhältnisse ändern, drückte er in privaten Korrespondenzen aus und nutzte das satirische Schreiben als Ausdruck seiner Kritik, während er öffentliche Gegnerschaft mied. Er sei darauf bedacht gewesen, niemanden namentlich anzugreifen, schrieb er zum Beispiel 1515 bei einem Briefwechsel, in dem sein Lob der Torheit diskutiert wurde.[12] Sein Anspruch war eine Synthese von Humanismus und Theologie zur Erneuerung der Kirche. Eine „Läuterung … mit zurückhaltender Milde“[13], Rückkehr zum „Kern des Glaubens, zu Christus und den Evangelien“ abseits von „Äußerlichkeiten, Zeremonien, Spekulationen“[14] forderten seine Publikationen. Einen Beitrag dazu leistete er 1516 mit der, Papst Leo X. gewidmeten, Ausgabe des griechischen Neuen Testaments Novum Instrumentum, die Luther später für seine deutsche Bibelausgabe verwendete. Den griechischen Texten fügte er seine eigene Übersetzung ins Lateinische, die sich von der Vulgata unterschied, bei.[15]
Gefährliche Grüße aus Wittenberg
Der etwa fünfzigjährige Erasmus gehörte also längst zur Prominenz Europas, als ihn am 11. Dezember 1516 in Löwen ein Brief aus Lochau bei Wittenberg erreichte.[16] Der Absender Georg Spalatin, Sekretär des Kurfürsten von Sachsen, versicherte dem Adressaten ehrfürchtig, man schätze seine Bücher am Hofe seines Dienstherrn, Friedrich III., und beabsichtige, auch seine restlichen Werke in die Bibliothek aufzunehmen[17] – Spalatin war als Bibliotheksverwalter mit deren Bestückung beauftragt.[18] Doch er kam mit dem Schreiben vor allem einer Bitte eines nicht namentlich erwähnten Freundes nach. Dieser Freund, ein Augustiner, der Erasmus sehr schätze, habe ihn gebeten, ihn „darauf aufmerksam zu machen, dass dessen Auslegung … des Briefs an die Römer … zu wenig die Erbsünde berücksichtigt habe.“[19] Der erwähnte Kritiker war der noch unbekannte Luther, und schon diese erste, indirekte Korrespondenz ließ eine von Luthers Glaubensüberzeugungen anklingen, die Erasmus’ Menschenbild infrage stellte, womit auch die Grundlage für die spätere Differenz bereits durchschien. Der Brief blieb unbeantwortet und verschwand wohl auf Erasmus’ sicherlich schwer beladenem Schreibtisch.
Der Funke, der Europa entzündete
Kein Jahr später, im Herbst 1517, war Martin Luther bereits in eine Auseinandersetzung mit dem Erzbischof von Mainz gestolpert, die ungeahnte Ausmaße annehmen sollte. Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit plante er eine Disputation und wählte als übliches Mittel der Bekanntmachung der Disputationsthesen den öffentlichen Anschlag.[20] Gegenstand der Diskussion war die Praxis des Ablasshandels. Schon 1514 beklagte er sich über die „billige Gnade“ des Ablasses, welcher seinem mühsam und leidvoll errungenen Bußverständnis widersprach. Eine Anmerkung ausgerechnet in Erasmus‘ Novum Instrumentum zum griechischen Wort Metanoia für Buße half ihm, diese als „Leid über begangene Sünde aufgrund der Liebe zu Gott“ zu definieren, was „sich bereits nur noch schwerlich mit der Ablaßpraxis vereinen ließ“.[21] Der Ablassvertrieb erreichte im Frühling 1517 mit der Kampagne des Leipziger Dominikaners Johann Tetzel Brandenburg und war Anstoß der Disputation, da auch Wittenberger in das eine Tagesreise entfernte Jüterbog eilten, um Ablassbriefe zu erwerben.[22] Am 31. Oktober 1517 sandte er eine Kopie der Disputationsthesen mit einem sehr höflichen Anschreiben an Erzbischof Albrecht in der Hoffnung, dieser würde die missbräuchliche Kampagne Tetzels einschränken, sobald er darauf aufmerksam gemacht würde. Zwar war Luther bei weitem nicht der Einzige, der die Ablasspraxis hinterfragte, doch mit seinem Brief war er mitten in eine heikle Situation geraten. Der Ablasshandel in Brandenburg war nämlich Teil einer schwer durchschaubaren finanziellen Vereinbarung zwischen Bischof und Papst, welche Albrecht den kurfürstlichen Sitz in Mainz sicherte und Leo X. die Renovierung des Petersdoms finanzierte. Albrecht sah in Luthers Brief daher eine Bedrohung und leitete ihn nach Rom weiter. Zeitgleich vervielfältigten sich die ursprünglich für ein kleines akademisches Publikum verfassten Thesen von Wittenberg aus atemberaubend schnell[23] und konnten von der Kurie daher nicht mehr ignoriert werden.
Annäherung auf dünnem Eis
Spätestens im März 1518 war die Schrift Luthers auch Erasmus bekannt, denn er schickte sie unkommentiert an einen Freund weiter.[24] Der Humanist verfolgte die Geschehnisse um Luther, der seine Ansichten immer wieder auf der Weltbühne erklären, rechtfertigen und schärfen musste. Auch äußerte er sich „in einem Schreiben an einen Mitstreiter Luthers … sehr positiv über dessen Werk“[25], aber mahnte vor dem Einbezug der Öffentlichkeit und vor einer Eskalation. Luther indes vermutete über Erasmus bereits vor dem Thesenanschlag: „Die menschlichen Dinge wiegen für ihn schwerer als die göttlichen.“[26] Trotzdem wandte sich der Reformator im März 1519 zum ersten Mal schriftlich an Erasmus und bemühte sich in respektvollen Worten um eine Annäherung, obwohl ihm die theologischen Differenzen bewusst waren. Als „unsere Zierde und Hoffnung“[27] betitelte er den Adressaten huldvoll. „Luther wollte offensichtlich schreiben, was Erasmus gerne hörte.“[28] Dieser jedoch blieb ausdrücklich distanziert und betonte gegenüber Gegnern und Befürwortern Luthers immer wieder, er habe Luthers Abfassungen nicht gelesen und könne sich daher kein Urteil erlauben. Zeitgenossen und Biographen erkennen in dieser Taktik und in der Weigerung, Stellung zu beziehen, „Ängstlichkeit“[29] und schreiben ihm außerdem sogar Naivität[30] „Menschenfurcht“ und „Unzuverlässigkeit in Stunden ernster Entscheidung“[31] zu. Das äußerte sich nicht nur in der Auseinandersetzung mit den Reformatoren, sondern auch in einer allgemeinen Rastlosigkeit, die ihn veranlasste, nie lange an einem Ort zu bleiben. Diese Schwächen mögen Erasmus dazu bewogen haben, stets einen Weg zu suchen, der ihn nicht angreifbar machte, kontinuierlich zu schlichten und niemanden gegen sich aufzubringen. In der Gegenwart gilt Erasmus aber teils aufgrund dieses Musters als europäischer Vermittler und friedliebender Meisterdiplomat.
Erasmus beantwortete Luthers Brief am 30. Mai 1519 und erklärte, man verdächtige ihn in Löwen „bei der Abfassung der Schriften Luthers assistiert zu haben und der Bannerträger von dessen Partei zu sein“. Luther solle durch Mäßigung mehr erreichen „als mit stürmischem Angriff“.[32] Zum Bedauern sowohl des Absenders als auch des Empfängers gelangte dieser Brief an die Öffentlichkeit und man sah darin die Unterstützung der Reformatoren durch Erasmus bestätigt.[33] „Immer dringlicher“ wurden „Erasmus’ Beteuerungen, er habe nichts mit Luther zu tun“[34] und schließlich bat er Luther darum, seinen Namen besser gar nicht mehr zu nennen, was Luther versprach.[35]
Luthers theologische Bombe
Reagierend auf die päpstliche Bulle gegen Luthers Irrtümer vom Juni 1520, verteidigte (oder besser: verschärfte) Luther erneut seine radikale Sündenlehre und die damit eng verbundene Behauptung des unfreien Willens: Der Begriff „freier Wille“ sei inhaltslos, der Mensch könne weder Gutes noch Schlechtes ersinnen, sondern alles geschehe aus Notwendigkeit.[36] Er leugnete also – zur Empörung Vieler – den freien Willen: Der Mensch vermag nichts, solange Gott es nicht bewirkt.
Erasmus nimmt Stellung
Unter öffentlichem Druck, sich zu positionieren, nahm Erasmus diese Verschärfung 1524 zum Anlass, seine Erörterung Vom freien Willen zu schreiben.[37] Die Behauptungen Luthers widersprachen ganz einfach zu sehr seinem Humanismus und dem Glauben an die Möglichkeiten des Menschen. Um diesen zu retten, musste die Selbstwirksamkeit des Menschen verfochten werden. Er stellte deshalb in Vom freien Willen lediglich eine „Neigung zum Bösen … in den meisten Menschen“ fest, eine „Schwäche der menschlichen Natur“[38]. Dem Menschen bleibe das Vermögen, sich der Gnade Gottes zuzuwenden.[39] Es sei weiter nicht nötig, „in jene … überflüssigen Fragen, ob der menschliche Wille etwas beitragen kann“[40] einzudringen. Die Schrift sei nicht immer zugänglich[41] und selbst wenn man meine, Wahrheiten erkannt zu haben, seien diese nicht immer auf Kosten der Eintracht auszusprechen.[42]
Donnerhall aus Wittenberg
Luthers Anthropologie war viel radikaler: „Hier begegnet nicht ein wie auch immer gearteter Defekt, keine Verwundung … des Menschen, sondern … die furchtbare Realität … des Sünder-Seins des Menschen … in seiner Verlorenheit.“[43] Seine Antwort Vom unfreien Willen war dementsprechend scharf, um ein Vielfaches ausführlicher und leidenschaftlicher. Zwei gegensätzliche Persönlichkeiten trafen aufeinander: Der abwägende Erasmus und Luther, der trotz der Risiken kein Blatt vor den Mund nahm. Er warf Erasmus vor, er habe nichts zum Thema geschrieben, was nicht schon früher gesagt worden wäre, und sei bei allem Redeschmuck stets darauf bedacht, möglichst vage und unbeteiligt zu bleiben.[44] Auch beanstandete er logische Fehler der Argumentation: „O ein trefflich freier Wille, von dem Erasmus selbst sagt, daß er seine Freiheit verloren hat und der Sünde dienstbar ist.“[45] Erasmus war nämlich von der Existenz eines freien Willens überzeugt, erklärte aber zugleich wenige Zeilen später, dieser sei eingeschränkt.[46] Doch die Kritik an der Form war für Luther nur zweitrangig. Inhaltlich untermauerte er anhand von unzähligen Schriftbelegen seine Position und machte die Streitschrift so zu einem Hauptwerk reformatorischer Theologie von großer Tragweite. „Nach Luther ist der … Mensch in allen seinen Bemühungen … unweigerlich auf sich selbst, nicht auf Gott und das Gute gerichtet. Seinem Willen fehlt die Macht, diese Grundrichtung des Wollens zu verändern.“[47] Gegen Ende der Abhandlung erklärte er
„Ich bekenne wahrlich von mir, wenn es auch geschehen könnte, so wollte ich doch nicht, daß mir ein freier Wille gegeben würde, oder daß irgend etwas in meiner Hand gelassen würde, wodurch ich mich um die Seligkeit bemühen könnte …, weil ich, auch wenn keine Gefahren, keine Teufel wären, doch gezwungen wäre, beständig aufs Ungewisse mich abzumühen …, denn auch mein Gewissen … würde nie gewiß und sicher werden, wie viel es thun müßte, um Gotte genugzuthun … Aber nun, da Gott meine Seligkeit aus meinem Willen genommen und in den Seinigen gestellt hat …, so bin ich sicher und gewiß, daß er getreu ist und daß … keine Widerwertigkeiten ihn überwältigen oder mich ihm entreißen können. ‚Niemand‘, sagt er, ‚wird sie mir aus meiner Hand reißen, weil der Vater, der sie mir gegeben hat, größer ist, denn alles‘ (Joh 10,28–29).“[48]
Wenn Welten aufeinanderprallen
Luthers Biographie, sein Ringen mit den inneren, letzten Motiven, die sogar den besten Taten zugrunde liegen, veranlassten ihn zur vehementen Verteidigung seiner Willenslehre. Seine Erklärung, die Schrift sei weder unverständlich noch zweideutig[49], unterschied ihn auch vom skeptischen Erasmus. Die Bibel sei die höchste Autorität und in Fragen des Glaubens sogar den Konzilien und päpstlichen Dekreten übergeordnet, weshalb es der Christenheit durch sie möglich sei, in Glaubensfragen Erkenntnis zu erlangen.[50]
Der Diplomat bleibt standhaft
1526 veröffentlichte Erasmus zwar die Hyperaspistes als Antwort, auf die Luther jedoch öffentlich nicht mehr reagierte. Die Auseinandersetzung verlief sich, aber der Riss blieb. Obwohl seine Schriften in höherem Alter immer weniger offensiv wurden und er sich der Kirche wieder etwas annäherte, saß Erasmus – sicher auch durch sein Zutun – weiterhin zwischen den Stühlen. Aus Sicht der Humanisten hatte er die klassische Antike zugunsten überholter Theologie verraten[51], aus Sicht der Kirche das Papsttum[52] und aus Sicht der Reformatoren das Evangelium. Erasmus alterte zwar in gemäßigtem Komfort – Zuwendungen des Kaisers, der englischen Krone und des Papstes ermöglichten es[53] – aber auch unter dem Eindruck schwerwiegender persönlicher und weltpolitischer Ereignisse. Die Bauernkriege, die Hinrichtung seiner englischen Freunde als Märtyrer unter Heinrich VIII., die Belagerung Wiens, seine zunehmenden körperlichen Leiden und seine Auseinandersetzungen mit und Position unter den Denkern der Welt hätten ihn seinen Idealismus hinterfragen lassen können. Doch sein letztes großes Werk Ecclesiastes oder *Über die Art zu predigen (*1535, im Jahr vor seinem Tod veröffentlicht[54]) verrät, dass er bis zuletzt an seiner ehrgeizigen Anthropologie festhielt: Der Mensch ist zu Großem fähig, wenn er sich nur genug anstrengt. Obwohl die Ereignisse in den Jahrhunderten seit dem berühmten Briefwechsel seinen Standpunkt streitbar gemacht haben, passt Erasmus damit in unsere Zeit. Der zeitgemäße Mensch optimiert sich ins Glück.
Zeitlose Herausforderung
Peter Heinrich bringt es jedoch treffend auf den Punkt: Das Evangelium strahlt immer noch ungetrübt „in seiner heilbringenden Leuchtkraft auf. Der Mensch wird sich im geschenkten Glauben selbst los. Er wird davon befreit, sich und sein Leben ständig von seinen Werken her definieren und sein Heil selber verdienen zu müssen.“[55] Auch fünfhundert Jahre nach der Reformation gibt es keine befreiendere Botschaft.
Literatur
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Weide, Christine, „Georg Spalatins Briefwechsel: Studien zu Überlieferung und Bestand (1505–1525)“, in: Irene Dingel, Armin Kohnle, Udo Sträter (Hrsg.), Leucorea-Studien zur Geschichte der Reformation und der Lutherischen Orthodoxie, Bd. 23, Leipzig, Evangelische Verlagsanstalt GmbH, 2014.
1 Vgl. Heinrich Kämmel, Erasmus von Rotterdam, Desiderius, in: Allgemeine Deutsche Biographie, 1877, online unter: https://www.deutsche-biographie.de/sfz13455.html#adbcontent (Stand: 01.09.2025).
2 Vgl. Kämmel, Erasmus.
3 Otto Schottenloher, Erasmus von Rotterdam, Desiderius, in: Neue Deutsche Biographie 4, 1959, online unter: https://www.deutsche-biographie.de/sfz13455.html#ndbcontent (Stand 01.09.2025).
4 Johan Huizinga, Erasmus von Rotterdam, Übersetzt und Herausgegeben von Hartmut Sommer, Mainz, 2023, S. 87.
5 Huizinga, Erasmus, S. 94.
6 Vgl. Huizinga, Erasmus, S. 169.
7 Erasmus beschrieb diese Idee als Philosophia Christi.
8 Vgl. Schottenloher, Erasmus.
9 Huizinga, Erasmus, S. 180.
10 Huizinga, Erasmus, S. 180.
11 Kämmel, Erasmus.
12 Vgl. Desiderius Erasmus, „Letter to Maarten van Dorp“, in: Francis Morgan Nichols (Hrsg.), The Epistles of Erasmus from His Earliest Letters to His Fifty-First Year, Bd. 3, London, 1901, S. 196.
13 Huizinga, Erasmus, S. 168.
14 Huizinga, Erasmus, S. 159.
15 Vgl. Schottenloher, Erasmus.
16 Vgl. Christine Weide, „Georg Spalatins Briefwechsel: Studien zu Überlieferung und Bestand (1505–1525)“, in: Irene Dingel, Armin Kohnle, Udo Sträter (Hrsg.), Leucorea-Studien zur Geschichte der Reformation und der Lutherischen Orthodoxie, Bd. 23, Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt GmbH, 2014, S. 32.
17 Vgl. Huizinga, Erasmus, S. 167.
18 Vgl. Weide, Spalatins Briefwechsel, S. 30.
19 Huizinga, Erasmus, S. 167.
20 Vgl. Martin Brecht, Martin Luther: Sein Weg zur Reformation 1483–1521, Stuttgart, 1981, S. 195.
21 Brecht, Martin Luther, S. 182.
22 Vgl. Brecht, Martin Luther, S. 181.
23 Vgl. Rob Sorensen, Martin Luther and the German Reformation, London, 2016, S. 44–46.
24 Vgl. Huizinga, Erasmus, S. 169.
25 Huizinga, Erasmus, S. 169.
26 Huizinga, Erasmus, S. 170.
27 Huizinga, Erasmus, S. 170.
28 Brecht, Martin Luther, S. 273.
29 Huizinga, Erasmus, S. 170–171.
30 Vgl. Huizinga, Erasmus, S. 181.
31 Kämmel, Erasmus.
32 Brecht, Martin Luther, S. 273–274.
33 Vgl. Brecht, Martin Luther, S. 274.
34 Huizinga, Erasmus, S. 176.
35 Vgl. Huizinga, Erasmus, S. 176.
36 Vgl. Martin Luther, „Assertio omnium articulorum M. Lutheri per bullam Leonis X. novissimam damnatorum“, in Joachim Karl Friedrich Knaake (Hrsg.), Luthers Werke (Weimarer Ausgabe), Bd. 7, Weimar, Hermann Böhlaus Nachfolger, 1897, S. 149.
37 Vgl. Oswald Bayer, Martin Luthers Theologie: Eine Vergegenwärtigung, Tübingen, Mohr Siebeck, 2007, S. 168–169.
38 Desiderius Erasmus, Vom freien Willen, Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1998, S. 71–72.
39 Vgl. Erasmus, Vom freien Willen, S. 29.
40 Erasmus, Vom freien Willen, S. 18.
41 Vgl. Erasmus, Vom freien Willen, S. 17.
42 Vgl. Erasmus, Vom freien Willen, S. 20.
43 Peter Heinrich, Mensch Und Freier Wille Bei Luther Und Erasmus: Ein Brennpunkt Reformatorischer Auseinandersetzung unter Besonderer Berücksichtigung Der Anthropologie, Nordhausen, Bautz, 2003, S. 53.
44 Vgl. Martin Luther, Vom unfreien Willen: An Erasmus von Rotterdam, e-artnow, 2019, S. 11.
45 Martin Luther, Vom unfreien Willen, S. 58.
46 Vgl. Erasmus, Vom freien Willen, S. 72.
47 Friedrich Hermanni, „Luther oder Erasmus? Der Streit um die Freiheit des menschlichen Willens“, in: Friedrich Hermanni, Peter Koslowski, Der freie und der unfreie Wille. Philosophische und theologische Perspektiven, München, C.H. Beck 2004, S. 169.
48 Luther, Vom unfreien Willen, S. 153–154.
49 Vgl. Luther, Vom unfreien Willen, S. 46.
50 Vgl. Richard H. Popkin, The History of Scepticism from Savonarola to Bayle: From Savonarola to Bayle, Oxford: Oxford University Press, 2003, S. 4.
51 Huizinga, Erasmus, S. 200–202.
52 Huizinga, Erasmus, S. 197.
53 Kämmel, Erasmus.
54 Vgl. Huizinga, Erasmus, S. 213.
55 Heinrich, Mensch Und Freier Wille, S. 116.