Herr, lehre uns beten!

Evangelium21-Regionalkonferenz Südost 2025 in Schwabach

Pressemitteilung von Evangelium21
22. Oktober 2025 — 4 Min Lesedauer

(Schwabach, 18.10.2025). Die zweite Regionalkonferenz Südost fand am 18. Oktober mit ca. 160 Teilnehmern in Schwabach statt. Die Konferenz stellte das Gebet in den Mittelpunkt des christlichen Lebens. Nicht Methode, sondern Beziehung – nicht äußere Form, sondern Herzenseinstellung: Darum ging es in den Vorträgen von Markus Matthes und Peter Krell sowie in der Podiumsdiskussion.

Die Konferenz war mit 160 Teilnehmern gut besucht (E21, Michal Prümmer).

Das Gethsemane-Gebet

Markus Matthes sprach über Markus 14,32–42 – das Gebet Jesu im Garten Gethsemane. Entscheidend sei nicht, wie viel oder wie lange ein Christ betet, sondern mit welcher Herzenseinstellung er vor Gott tritt.

Stolz sei das Kernproblem von Gebetslosigkeit, so Markus. Wer meine, aus eigener Kraft leben zu können, höre auf zu beten. Doch wer das erkenne, sei eingeladen, Buße zu tun und in die Abhängigkeit vom Vater zurückzukehren. Die „besten Beter“ seien nicht die Diszipliniertesten, sondern die, die wissen, dass sie ohne Gott nichts vermögen. Matthes erinnerte daran, wie Jesus die Stille mit dem Vater suchte – verwurzelt in Liebe und bereit, sich dem Willen Gottes zu unterordnen.

Markus Matthes sprach über das Gebet Jesu in Gethsemane (E21, Rebekka Grießmeier).

Das Vaterunser: Gebet als Beziehung, nicht Ritual

Anschließend sprach Peter Krell in drei Vorträgen über das Vaterunser aus Matthäus 6 – ein Gebet, das aus weniger als 60 Wörtern besteht und in unter 30 Sekunden gesprochen werden kann, und doch „voll von Gottes Wesen und seiner Gnade“ (Thomas Watson) ist. Das Gebet dürfe nicht als To-do-Liste verstanden werden, sondern als ein Gebet, das unser Herz formt.

Bereits die Anrede „Unser Vater, der du bist in den Himmeln“ sei eine Predigt an unser Herz: Gott ist nicht nur der Allmächtige, sondern Vater – und wir dürfen seine Kinder sein. Es genüge nicht, diese Worte auswendig zu sprechen; sie sollten vielmehr gelebte Realität unseres Herzens sein, so Krell.

Die Vorträge von Peter Krell drehten sich um das Vaterunser (E21, Rebekka Grießmeier).

Gottes Reich und unsere Bedürfnisse

Bevor es um die menschlichen Bedürfnisse geht, richtet Jesus im Vaterunser zuerst den Blick auf Gott und sein Reich („Geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe.“)

Peter Krell zeigte, dass diese Bitten unser höchstes Anliegen sein sollen – noch vor allen persönlichen Bedürfnissen. Dabei habe der Gläubige sowohl den Zuspruch als auch den Anspruch des Vaters vor Augen: den Zuspruch, dass Gott für seine Kinder immer und in jeder Hinsicht sorge; und den Anspruch, dass Gottes Name, sein Reich und sein Wille immer Vorrang vor unseren Plänen hätten.

Auf den Zuspruch der Fürsorge Gottes ging Krell in seinem abschließenden Vortrag ein. Gott, dem Vater, seien unsere Bedürfnisse nicht egal. Vielmehr sorge Gott in irdischer und geistlicher Hinsicht für uns. Das wiederkehrende Gefühl des Hungers solle uns dabei an Gott als den Geber erinnern: Nicht wir sind auf uns allein gestellte Selbstversorger, sondern wir vertrauen auf Gott, der allumfassend gibt – Nahrung, Vergebung und Bewahrung im geistlichen Kampf.

Abschluss und Podiumsdiskussion

Ein Podiumsgespräch mit Markus Matthes, Peter Krell, Sebastian Götz (CG Hersbruck) und Immanuel Kühnlein (EFG Hozo Bayreuth) rundete die Konferenz ab. Dabei ging es um die praktische Frage, warum Christen gemeinsam beten sollten. Die Gesprächsteilnehmer ermutigten ausgehend von dem „Unser Vater“ (im Unterschied zu „mein Vater“) dazu, Gebet auch als gemeinschaftliche Praxis zu üben. Dies falle zunächst oft schwer – aus Scham, fehlender Übung oder weil man glaubt, das Gebet müsse perfekt sein. Das offene, ehrliche Gebet für- und miteinander berge jedoch enormes Potential, sich gegenseitig im Glauben zu stärken und Gott in der gemeinsamen Anbetung zu begegnen.

Podiumsgespräch mit Markus Matthes, Immanuel Kühnlein, Peter Krell und Sebastian Götz (E21, Rebekka Grießmeier).

Die Teilnehmer der Konferenz wurden mit dem ermutigenden Aufruf entlassen, im Gebet zu wachsen – nicht aus einem Pflichtgefühl heraus, sondern als Ausdruck der Sehnsucht nach Gott. Denn Gebet sei keine Technik, sondern Ausdruck eines Herzens, das den Vater kennt.

Ausblick

Die Regionalkonferenz in Schwabach war Teil des Bestrebens von Evangelium21, Gemeinden im deutschsprachigen Raum durch theologisch fundierte Impulse zu stärken. Weitere Veranstaltungen sind bereits in Planung. Mehr Informationen dazu gibt es unter: https://www.evangelium21.net/konferenzen/.

Evangelium21 ist ein Netzwerk von Christen, das sich für eine bibeltreue, reformatorisch geprägte Theologie und geistliche Erneuerung im deutschsprachigen Raum einsetzt. Konferenzen, Veröffentlichungen und Schulungsangebote sollen dazu beitragen, das Evangelium im Zentrum von Glauben und Gemeinde zu halten.