Muss ich lernen, mich selbst zu lieben?

In unserer Kultur gilt es als ausgemacht: Wer sich selbst nicht liebt, schadet sich und anderen. Minderwertigkeitsgefühle seien die Wurzel vieler Probleme. Die Lösung? Selbstliebe lernen.

Diese „Selbstliebe-Hoffnung“ hat auch christliche Kreise erreicht. Doch Tanja Bittner zeigt in diesem Booklet: Die Bibel sieht das anders. Wenn Jesus sagt „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, setzt er Eigenliebe als selbstverständlich voraus. Nirgends aber fordert die Schrift auf, Selbstliebe zu erlernen. Im Gegenteil – sie warnt vor Selbstzentriertheit und ruft zur Selbstverleugnung auf.

Moderne Psychologen wie Adler und Rogers prägten diese Theorie, ausgehend von einem grundsätzlich guten Menschen. Das widerspricht dem biblischen Menschenbild. Besonders problematisch wird es, wenn Christen wie Walter Trobisch die Selbstliebe „christianisieren“ und biblische Aussagen umdeuten müssen. Unser Grundproblem liegt nämlich nicht in mangelnder Selbstliebe, sondern in der Trennung von Gott. Die Lösung ist nicht Selbstfokussierung, sondern Selbstverleugnung und Hinwendung zu Christus.