Wie treffe ich biblisch fundierte Entscheidungen?

Artikel von David Boxerman
26. August 2025 — 4 Min Lesedauer

Entscheidungen, Entscheidungen, Entscheidungen. Wir alle treffen eine Vielzahl von ihnen an einem einzigen Tag. Zugegebenermaßen sind einige davon scheinbar banal (normaler oder koffeinfreier Kaffee?), während andere sicherlich einen viel größeren Einfluss auf das Leben haben (Welche Hochschule soll ich besuchen? Soll ich dieses Stellenangebot annehmen? Wen soll ich als Ehepartner wählen?). In all diesen Bereichen wünschen sich Christen die Hilfe und Führung Gottes. Die folgende Liste ist zwar nicht allumfassend, aber sie bietet fünf Aspekte, die jeder Christ berücksichtigen sollte, wenn er biblisch fundierte Entscheidungen treffen möchte.

1. Gründe dich auf die Bibel

Die Bibel ist nicht nur eine Stimme unter vielen, auf die wir hören können. Sie ist die einzige Quelle unfehlbarer Weisheit, der Leitung und der Ratschläge. Die Bibel ist nicht nur ein Informationsbuch, sie ist die Stimme unseres Gottes – als würde er mit seinem eigenen Atem zu uns sprechen (vgl. 2 Tim 3,16). Oder anders ausgedrückt: Die Bibel ist nicht nur informativ, sie ist beziehungsorientiert. Unser liebender himmlischer Vater möchte uns in unseren Entscheidungen den Weg weisen. Daher ist jede Entscheidung, die im klaren Widerspruch zur Schrift steht, nicht nur eine Ablehnung der Bibel – sie ist eine Ablehnung unseres Vaters. Und das wird unweigerlich Konsequenzen haben.

2. Bringe deine Gedanken im Gebet vor Gott

Biblische Entscheidungsfindung ist beziehungsorientiert. Gott hört uns, kümmert sich um uns und antwortet. Wir recherchieren nicht nur in einem unpersönlichen Handbuch, sondern bitten den Autor im Gebet selbst um Rat. Wir haben eine Beziehung zum Autor. Die Bibel ist seine Weisheit, sie ist sein Ratschluss, und sie ist zum Wohl seiner Kinder geschrieben, für die Jesus gestorben ist und die er angenommen hat und liebt. Er freut sich, uns zu helfen, wenn wir darum bitten.

„Oder ist unter euch ein Mensch, der, wenn sein Sohn ihn um Brot bittet, ihm einen Stein gibt, und, wenn er um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange gibt? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten!“ (Matthäus 7,9–11)

3. Hole dir bei Geschwistern Rat ein

In der Bibel wird oft empfohlen, weise Entscheidungen zu treffen, indem man die Weisheit anderer zurate zieht. „Pläne kommen durch Beratung zustande“ (Spr 20,18). „Wo man sich aber raten lässt, da wohnt Weisheit“ (Spr 13,10). Natürlich müssen die Ratgeber gottesfürchtige, reife, bibelkundige Christen sein, die uns gut kennen. Es ist von großem Nutzen, Menschen zu konsultieren, die unsere Entscheidung entweder bestätigen oder uns auf mögliche Gefahren, Herausforderungen oder andere blinde Flecken aufmerksam machen können, die wir vielleicht nicht bedacht haben. Der größte Fehler geschieht oft, wenn wir uns an unreife oder gar nichtchristliche Freunde wenden – Menschen, die uns meist das sagen, was wir hören wollen. Daher ist es entscheidend, dass sie „bibelkundige“ Ratgeber sind, denn „die Ratschläge der Gottlosen sind trügerisch“ (Spr 12,5).

4. Verlasse dich auf Gottes Vorsehung

Die biblische Entscheidungsfindung bedenkt, was Gott „in seiner souveränen Vorsehung durch sein heiliges, weises und kraftvolles Bewahren und Beherrschen aller seiner Geschöpfe und aller ihrer Handlungen“ tut (Kleiner Westminster Katechismus 11). Das ist zwar nicht das einzige Kriterium zur Feststellung von Gottes Willen, doch Gott kann uns als Antwort auf unser Gebet Möglichkeiten eröffnen oder uns in Richtungen lenken, an die wir vorher nicht gedacht haben. Gottes Volk kann sich darauf verlassen, dass er uns leitet, wenn wir im Glauben auf ihn schauen und um Führung bitten.

5. Berücksichtige alle oben genannten Aspekte

Ein häufiger Fehler ist es, nur einen dieser Aspekte zu berücksichtigen und alle anderen auszuschließen. Die zwei häufigsten „Einzelquellen“-Fehler bei der Suche nach Gottes Willen sind: (1) Die Annahme, dass wir unfehlbare Deuter von Gottes Vorsehung seien („Ich habe dieses Zeichen gesehen“ oder „Ich hatte diesen Traum“), und (2) unsere Gefühle („Ich habe einfach das Gefühl, dass dies Gottes Wille ist“). Wenn man nur eine dieser Quellen nutzt und die anderen ausschließt, wird die Entscheidung unausgewogen sein. Gott hat uns sein gesamtes Wort gegeben, damit wir es nutzen.

In all dem dürfen wir Frieden und Zuversicht haben, weil Gott uns liebt und bei jeder Entscheidung, die wir treffen, sein höchstes Ziel erreichen wird. Auch wenn wir Fehler machen und es Konsequenzen gibt, für die wir selbst verantwortlich sind, wird Gott dennoch unser Leben – mit all unseren Sünden und Fehlern – in seiner Vorsehung zu unserem Besten und zu seiner Ehre führen. Wir dürfen trotz tobender Stürme der Angst in der Gewissheit Trost und Frieden finden, dass er immer noch der Gott ist, der durch seinen souveränen Willen alle Dinge zum Besten wirken lässt für die, die Gott lieben und nach seinem Vorsatz berufen sind (vgl. Röm 8,28).