Frauenarbeit in den Dienst der Gemeinde stellen

Artikel von Jamie Voss
22. August 2025 — 4 Min Lesedauer

Vor einigen Jahren trat ich in einer etablierten Gemeinde die Stelle als Leiterin der Frauenarbeit an. Ich stieg in einen Dienst ein, der über Jahre hinweg im Umbruch gewesen war, und bekam die Gelegenheit, die Kultur kennenzulernen, die Frauen zu treffen und die Frauenarbeit neu auszurichten. Ich stellte ein Team von Frauen aus verschiedenen Lebensphasen zusammen, die in der Gemeinde aktiv waren, um einen Beirat zu bilden. Gemeinsam sammelten wir Ideen und beteten für die zukünftige Ausrichtung unserer Arbeit.

Mein anfängliches Ziel war es, ein prägnantes Mission Statement und eine klare Vision zu formulieren. Ich wollte Klarheit – etwas, das uns dabei hilft, zu entscheiden, wozu wir Ja und wozu wir Nein sagen. Es dauerte peinlich lange, bis mir auffiel: Unsere Aussage stand längst fest, denn die Gemeinde hatte bereits eine klare Mission und Vision. Die Frage war also nicht, was unsere Mission und Vision sein sollten, sondern wie wir als Frauenarbeit einzigartig zum Weg unserer Gemeinde beitragen konnten.

Etablierte Arbeit prüfen

Es ist leichter gesagt als getan, die Frauenarbeit an der Mission und Vision der Gemeinde auszurichten. Deshalb begannen wir mit Gebet. Wir baten Gott, uns seinen Willen zu zeigen. Wir baten um Weisheit und Einsicht, denn er ist der gute Hirte der Schafe und liebt die Frauen unserer Gemeinde mehr, als wir es je könnten. Wir baten ihn, uns zu zeigen, was wir loslassen und was wir beibehalten sollen. Und wir beteten den ganzen Prozess hindurch.

Dann evaluierten wir unsere bisherigen Maßnahmen. Wir überlegten, was gut funktionierte und was nicht. Wer sind unsere Frauen, und was sind ihre Bedürfnisse? Wo liegen unsere Stärken, Wachstumschancen, Risiken und Herausforderungen?

Wir boten eine Vielzahl von Veranstaltungen an – alles gute Dinge –, doch wir stellten bald fest, dass Aktivität nicht automatisch Wirksamkeit bedeutet. Viele dieser Formate gehörten zur gewachsenen Kultur der Frauenarbeit und wurden seit Langem durchgeführt, aber nicht alle waren der beste Einsatz von Zeit und Ressourcen, weil manche nicht klar mit der Mission unserer Gemeinde zusammenhingen.

Darum wurde es unsere Praxis – sowohl bei neuen Vorhaben als auch in der jährlichen Überprüfung bestehender Angebote –, zu besprechen, wie jede Veranstaltung, jeder Kurs oder jede Kleingruppe und jede Initiative jeweils dazu beiträgt, unseren übergeordneten Zweck zu erfüllen, die Mission und Vision unserer Gemeinde zu unterstützen. Der Blick aufs große Ganze hilft uns, zu entscheiden, was wir anbieten und wie wir jeden Bereich unserer Arbeit strukturieren.

Sich an der Mission der Gemeinde ausrichten

Ob du die Richtung einer neuen Frauenarbeit festlegst oder eine bestehende neu bewertest – hier sind einige Fragen, die dir helfen, dich an der Ausrichtung deiner Gemeinde zu orientieren. Und vergiss nicht, im Gebet Gott um Weisheit und Leitung zu bitten, wie du die Vision und Mission im Leben der dir anvertrauten Frauen fördern kannst:

  • Was ist die Mission und Vision deiner Gemeinde?
  • Wie würde sich deine Planung verändern, wenn du bei der Vision der Gemeinde anfängst?
  • Welche besonderen Bedürfnisse haben die Frauen in deiner Gemeinde, und wie kann deine Arbeit diese innerhalb der Gesamtausrichtung der Gemeinde adressieren?
  • Was von euren aktuellen Angeboten ist mit der Gemeindeversion im Einklang – und was nicht? Gibt es etwas, das du im Gebet beginnen, beenden oder stärken solltest?
  • Wie könnte die Frauenarbeit durch Zusammenarbeit mit anderen Mitarbeitern und Diensten eurer Gemeinde gestärkt werden?

Ausrichtung an der Gemeinde

Auch wenn die Arbeit mit Frauen eigene Aspekte hat – etwa die Zeiten und Orte, an denen wir Frauen ausrüsten, oder wie wir sie in ihren unterschiedlichen Rollen und Verantwortlichkeiten begleiten –, soll sie nicht losgelöst vom übrigen Leben der Ortsgemeinde stattfinden.

Wir sind Glieder eines Leibes, die auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Indem wir der Leitung des Herrn vertrauen und unsere Bemühungen darauf konzentrieren, uns an seinem Auftrag für die Gemeinde auszurichten, finden wir Freiheit – im Wissen, dass „von ihm aus … der ganze Leib, zusammengefügt und verbunden durch alle Gelenke, die einander Handreichung tun nach dem Maß der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Gliedes, das Wachstum des Leibes zur Auferbauung seiner selbst in Liebe [vollbringt]“ (Eph 4,16).

Es ist ein Geschenk, nicht auf uns allein gestellt zu sein. Wir wären begrenzt, wenn ausschließlich das Leitungsteam der Frauenarbeit Frauen beim Reifen im Glauben helfen würde. Zum Glück gibt es in der Gemeinde Pastoren und Älteste sowie viele Mitglieder, die gemeinsam die Mission und Vision vorantreiben. Die Frauenarbeit ist ein strategisch wichtiger Teil des Leibes Christi, aber sie ist nicht das Ganze. Als Leiterin der Frauenarbeit ist es meine Aufgabe, Frauen beim Wachstum im Glauben zu unterstützen, indem ich unsere Arbeit an der Mission der Gemeinde ausrichte – im Wissen, dass Jüngerschaft und Gedeihen am besten im ganzen Leib Christi geschehen.