Die Ehe – Gottes gute Gabe
In einer Welt, in der viele unterschiedliche Meinungen über die Ehe kursieren, ist es wichtig, sich an das Wesentliche zu erinnern. Hier sind fünf zentrale Wahrheiten über die Ehe, geordnet nach den bekannten fünf W-Fragen: Wer, Was, Wann, Wo und Warum.
Wer?
Gott hat die Ehe geschaffen und als Bund eingesetzt zwischen einem Mann und einer Frau, die gleich gesinnt sind (vgl. 1Mose 2,24; Mt 19,4–5). Es ist weise, sich an seine Ordnungen zu halten, um seinen Segen zu empfangen. Für Christen bedeutet dies vor allem, dass sie denselben Glauben teilen (vgl. 2Kor 6,14). Es kommt jedoch vor, dass Christen in Ehen mit Nichtchristen leben – sei es, weil einer später zum Glauben kommt oder sich beim anderen zeigt, dass nie echter Glaube vorhanden gewesen ist. Obwohl Gott solche gemischtgläubigen Ehen zulässt und sie sogar segnet, gebietet er uns, eine solche Ehe nicht bewusst einzugehen. Ein Christ, der sich für die Heirat mit einem Nichtchristen entscheidet, entfernt sich von Christus, statt sich ihm zu nähern. Er lebt nicht mehr in Einklang mit dem Heiligen Geist, sondern gegen ihn (vgl. Gal 5,16–19).
Was?
Die Ehe ist ein lebenslanger Bund zwischen Mann und Frau. Er bildet die Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde ab und bedeutet, dass zwei Menschen ihre Herkunftsfamilie verlassen, um eine neue Familie zu gründen. Die christliche Ehe ist ein Bild für die Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde (vgl. Eph 5,32; 2Kor 11,2). Deshalb werden dem Ehemann Aufgaben übertragen, die der Rolle Christi als Haupt der Gemeinde entsprechen. Ehemänner sind dazu berufen, aufopferungsvoll zu leiten und sogar ihr Leben für ihre Frau hinzugeben, wie Christus es für die Gemeinde tat (vgl. Eph 5,25). In ähnlicher Weise werden den Ehefrauen Gebote gegeben, die der Rolle der Gemeinde als Leib Christi entsprechen. Sie sind aufgerufen, sich ihrem Mann unterzuordnen, so wie sich die Gemeinde Christus unterordnet (vgl. Eph 5,24). Beide Rollen sind gleich wichtig. Es ist eine große Ehre und Verantwortung für Ehepaare, die Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde durch ihre Ehe widerzuspiegeln.
Wann?
Die Ehe gilt ein Leben lang, aber nicht für die Ewigkeit (vgl. Mt 22,30). Sie ist für das Hier und Jetzt bestimmt, wie es in vielen Eheversprechen heißt: „In guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit. Bis dass der Tod uns scheidet.“ Sie ist nicht nur für die Zeiten gedacht, in denen wir uns geliebt fühlen oder lieben wollen – sie gilt für das ganze Leben. Auch wenn Gott die Scheidung als Option für besondere Umstände erlaubt, sollte sie nicht die angestrebte Lösung für jede unerwünschte, unerwartete oder ungerechte Situation werden. Weise Ehepaare beten in Erwartung auf Herausforderungen darum, dass Gott ihre Liebe erneuert, vertieft und vergrößert – in dem Wissen, dass Gott solche Gebete gern erhört (vgl. Mt 7,7; 1Joh 5,14–15).
Diese Gebete sind nötig, weil wir weiterhin Sünder sind, aber das ist kein Grund zur Hoffnungslosigkeit. Nach dem Vorbild Christi befähigt uns der Geist, einander aufopfernd zu lieben. Die Realität der Sünde ist kein Grund, die Ehe zu vermeiden oder aufzugeben – vielmehr ruft Gott Ehepaare dazu auf, einander durch seine Gnade in Liebe zu ertragen (vgl. Eph 4,2). Weise Paare vertrauen darauf, dass Gott ihnen hilft, das Beste aus einer nicht ganz perfekten Ehe zu machen, und nehmen seine vielen Segnungen in dieser Ehe wahr und danken ihm dafür (vgl. 1Thess 5,18).
Ob verheiratet oder alleinstehend – am Ende dieser irdischen Reise sind wir alle zur großen Hochzeit des Lammes eingeladen. Für alle Ewigkeit werden wir als Braut Christi mit ihm in vollkommener Gemeinschaft leben (vgl. Offb 19,6–9).
Wo?
Durch die Ehe werden eine neue Familie und ein neues Zuhause gegründet. Gott ruft Mann und Frau dazu auf, die Eltern zu verlassen und dem Ehepartner anzuhangen (vgl. 1Mose 2,24). Diese neue Loyalität gegenüber dem Ehepartner kann eine Herausforderung sein, besonders wenn eine emotionale oder räumliche Abhängigkeit zu den Eltern besteht. Etwas Abstand kann helfen, diesen Übergang zu vereinfachen. Gott ruft Ehepaare auf, die Eltern weiterhin zu ehren, ihnen aber nicht unbedingt zu gehorchen (vgl. 2Mose 20,12; Eph 6,2–3). Es ist wichtig, diesen Unterschied zu erkennen. Sie können auf den Rat der Eltern hören, aber die Paare müssen ihre eigenen Entscheidungen als unabhängige Familie frei treffen – denn als diese sieht Gott sie (vgl. 1Mose 2,24).
Warum?
Gott nennt vier Ziele für die Ehe. Ehepaare ehren Gott, indem sie versuchen, alle vier Ziele zu erfüllen, sofern er ihnen die Gelegenheit dazu gibt:
- Kinder großziehen: Auch wenn manche Ehepaare durch Gottes Vorsehung daran gehindert werden, Kinder zu bekommen, sieht die Schrift Kinder als einen Segen an, den man anstreben sollte (vgl. Ps 127,3–5; Mal 2,15). Die Eltern sollen die Kinder in der Zucht und Unterweisung Gottes erziehen (vgl. Eph 6,4).
- Sexuelle Befriedigung: Gott erlaubt keinen Sex außerhalb der Ehe (vgl. 1Kor 7,2). Innerhalb der Ehe ist die Sexualität ein Geschenk Gottes und soll mit Freude gelebt werden.
- Segen für die Welt und die Gemeinde: Ein Ehepaar kann oft mehr bewirken als einer allein (vgl. Pred 4,9–12, Mt 20,28).
- Gemeinschaft: Als Gott die Schöpfung betrachtete, erklärte er alles für gut (vgl. 1Mose 1,31). Das gilt auch für die Ehe. Gott hat gesagt, dass es nicht gut ist, wenn der Mensch allein ist (vgl. 1Mose 2,18).
Gottes gute Gabe
Wenn du dir eins merken musst, dann dies: Die Ehe ist eine gute Gabe Gottes. Durch sie schenkt er uns tiefe Gemeinschaft – und wir dürfen seinen reichen Segen erwarten, wenn wir ihn darin ehren.