WortSchatz – Die Bibelfrage bleibt entscheidend!

Artikel von Markus Till
11. Juli 2025

Seit ich im Jahr 2017 einen Artikel zur Internetmediathek „Worthaus“ veröffentlicht habe, hat mich das Thema Postevangelikalismus intensiv beschäftigt. Zunächst war ich vor allem schockiert darüber, dass auch mitten im freikirchlichen und allianzevangelikalen Umfeld das stellvertretende Sühneopfer und dazu die Historizität vieler biblischer Berichte so radikal infrage gestellt werden. Aber bald habe ich festgestellt: Im Zentrum aller Debatten steht ganz eindeutig die Bibelfrage. Man kann diese Frage vielleicht so auf den Punkt bringen: Ist die Bibel offenbartes Wort Gottes? Ist sie somit im Urtext und in ihrer ursprünglichen Aussageabsicht irrtumslos und fehlerfrei, weil Gott nun einmal keine Fehler macht? Oder trennen wir zwischen Schrift und Offenbarung, indem wir z.B. sagen: Die Bibel bezeugt die Offenbarung in Jesus Christus. Aber sie ist – wie jedes menschliche Zeugnis – natürlich nicht frei von Fehlern und von überholten zeitbedingten Aussagen.

Eine grundlegende Weichenstellung mit Konsequenzen

Meine Beobachtung war in den letzten Jahren immer wieder: Diese grundlegende Weichenstellung führt letztlich in zwei komplett unterschiedliche theologische Welten. Diese Welten können sich in einer Frühphase vielleicht noch ähneln. Aber wenn Schrift und Offenbarung erst einmal voneinander getrennt sind, dann ist es, wie wenn ein Schiff den Anker kappt: Dieses Schiff fängt an, abzudriften. Zunächst vielleicht noch unmerklich und langsam, wenn das Meer ruhig ist und kein Wind weht. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis es auf einen Felsen aufläuft und Schiffbruch erleidet.

Genau das habe ich in den letzten Jahren oft gesehen: Wenn Schrift und Offenbarung voneinander getrennt werden, dann halten früher oder später theologische Lehren Einzug, die auch in zentralsten Glaubensfragen in einem unauflösbaren Widerspruch stehen zum eindeutigen Zeugnis der Heiligen Schrift. Die Folgen sind katastrophal. Ich hatte so viele Gespräche mit Christen, die mir gesagt haben: Seit die postevangelikale Theologie bei uns Einzug gehalten hat, schwindet das geistliche Leben. Die Predigten werden oberflächlich und kraftlos. Es kommt niemand mehr zum Glauben. Leute fangen an, abzuwandern. Die Einheit ist zerbrochen. Weltweit sehen wir an der Entwicklung der liberal geprägten Kirchen: Wo diese Theologie Einzug hält, fangen Kirchen regelmäßig an, zu stagnieren, zu schrumpfen oder gehen ganz zugrunde. Es ist zum Heulen.

Konferenz zur Bibelfrage

Umso mehr ist meine Leidenschaft gewachsen, mich für ein gesundes Schriftverständnis einzusetzen. Die Internetmediathek offen.bar trägt dieses Anliegen schon im Namen. Die Mediathek wird inhaltlich gemeinsam verantwortet von Vertretern des Netzwerks Bibel und Bekenntnis sowie von Evangelium21. In den Vorträgen, Interviews und Gesprächen geht es immer wieder darum, zu zeigen: Die Bibel ist offenbartes Wort Gottes! Um dies zu begründen, gegen Widerspruch zu verteidigen und um die Schönheit der daraus erwachsenden Theologie zum Leuchten zu bringen, wurden inzwischen schon mehr als 294 Videos veröffentlicht.

In diesem Jahr planen wir einen Schritt weiterzugehen. Die Mediathek offen.bar veranstaltet vom 12.–13. September 2025 im Forum Wiedenest in Bergneustadt erstmals eine Live-Konferenz mit dem Titel „WortSchatz“. Auch bei dieser Konferenz steht die Überzeugung im Zentrum: An der Bibelfrage scheiden sich die Geister. Mehr als 500 Jahre nach der Reformation muss auch heute noch „allein die Schrift“ der Maßstab unseres Denkens, Glaubens und Handelns sein. Als Referenten haben zugesagt: Dr. Heinrich Derksen, Pfr. Ulrich Parzany, Simon Garrecht, Matthias Lohmann, Daniel Knoll, Thomas M. Richter und Dr. Martin P. Grünholz. Ich darf ebenfalls mitwirken. Neben den Vorträgen, Interviews und den Podiumsgesprächen wird die Konferenz viel Raum zur persönlichen Begegnung, zum Austausch und zur Vernetzung bieten. Diverse Partnerorganisationen sind mit Ständen vor Ort. Musikalisch wird die Konferenz durch die Formation Gloria Kollektiv bereichert. Alle Informationen zur Konferenz findet man hier. Zur Anmeldung geht es hier.

Ich würde mich sehr freuen, viele bei der WortSchatz-Konferenz begrüßen zu dürfen. Aber vor allem ist mein Gebet, dass immer mehr Christen erkennen und sich aktiv dafür einsetzen, dass die Autorität der Heiligen Schrift in der Kirche Jesu wieder uneingeschränkt hochgehalten wird. Es kann und es wird keinen neuen geistlichen Aufbruch geben, solange die Bibelfrage unter uns nicht eindeutig geklärt ist.