Vor über achtzig Jahren hielt C.S. Lewis Vorlesungen, aus denen später sein Buch Die Abschaffung des Menschen hervorging. Auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs identifizierte Lewis das zentrale Problem der Moderne: Der Welt kamen der Sinn und die Bedeutung wahren Menschseins abhanden.
Während die technischen Errungenschaften des Menschen wieder einmal dazu benutzt wurden, menschliches Leben in industriellem Maße zu vernichten, wies Lewis auf die Entmenschlichung hin, die sich ringsherum vollzog. Im weiteren Verlauf des Krieges wurden seine Behauptungen durch die Endlösung und die Atombombe noch weiter bestätigt.
Die moderne Kriegsführung war jedoch nicht das einzige Problem. Lewis vertrat die Ansicht, dass auch die intellektuellen und kulturellen Strömungen der Moderne mitschuldig an der Entmenschlichung seien. Der Krieg war ebenso sehr Symptom wie Ursache. Die Moderne war dabei, den Menschen abzuschaffen. Es handelte sich um nichts anderes als eine Krise der Anthropologie.
Carl R. Trueman greift diesen Faden in diesem Text auf und zeigt, dass die Abschaffung des Menschen seit der Moderne heute mit einer weiteren Kategorie beschrieben werden muss – der Entweihung des Menschen. Diese erklärt den Kampf gegen die Autorität des Körpers, insbesondere gegen seine sexuelle Natur und seine Sterblichkeit, der sich in unserer heutigen Gesellschaft beobachten lässt.