Der Friedefürst
Liebe Mitglieder und Freunde,
eine der bekanntesten Verheißungen über den kommenden Messias steht in Jesaja 9,5:
„Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst.“
An Weihnachten freuen wir uns darüber, dass das verheißene Kind auf die Erde kam, um den Heilsplan des Vaters und alle Verheißungen zu erfüllen. Jesaja zählt verschiedene Namen des Messias auf, die seine Eigenschaften und sein Wirken offenbaren. Der letztgenannte Name „Friedefürst“ verheißt, dass die Herrschaft des kommenden Messias Frieden auf Erden bringt.
„Durch Christus ist die Liebe Gottes in uns ausgegossen worden, die uns befähigt, Menschen mit Gottes Augen zu sehen und zu lieben.“
Heute, ca. 2.000 Jahre nach der Geburt Christi, leben wir in einer Zeit voller Konflikte, Kriege und Hass. Daher fragen wir uns, inwieweit sich die Verheißung aus Jesaja bezüglich Jesus als dem Friedefürsten erfüllt hat. Die folgenden vier Punkte verdeutlichen die Erfüllung dieser Verheißung:
- Friede, weil wir mit Gott versöhnt sind: Jesus Christus wurde als Friedefürst angekündigt, weil er uns durch seinen Tod mit Gott versöhnte (vgl. 2Kor 5,18ff.). Wir mussten vor allem vor Gott selbst, seiner gerechten Strafe und seinem Zorn über unsere Sünden errettet werden. Christus, der selbst von keiner Sünde wusste, wurde für uns zur Sünde gemacht. Er bezahlte unsere Schuld und versöhnte uns mit Gott. Allein aus Gnade, durch Christi Werk, haben wir nun Frieden mit Gott und dürfen als seine Kinder vor ihm stehen.
- Friede, weil Gottes Liebe in uns ausgegossen ist: Christus ist der Friedefürst, weil er uns die Mittel gibt, uns mit unseren Mitmenschen zu versöhnen und ihnen in Liebe zu begegnen. Durch Christus ist die Liebe Gottes in uns ausgegossen worden, die uns befähigt, Menschen mit Gottes Augen zu sehen und zu lieben. Christi Liebe hilft uns, unseren Mitmenschen zu vergeben, die Einheit in der Gemeinde zu wahren und einander zu dienen (vgl. 1Joh 3,16ff.).
- Friede, weil Christus uns in die Ruhe führt: Jesus Christus als der Friedefürst schenkt nicht nur Frieden mit Gott und untereinander, sondern auch für unsere Seelen. In Matthäus 11,29 sagt er: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!“ Wir dürfen in Christus und seinen Werken ruhen, weil in ihm alles vollbracht ist, uns niemand seiner Hand entreißen kann und er uns zur Vollendung bringt.
- Friede, der sich noch vollständig entfalten wird: Obwohl Jesus Frieden in die Welt gebracht hat, steht die völlige Entfaltung noch aus. In Römer 8,18ff. lesen wir, dass die ganze Schöpfung seufzt und die vollständige Erlösung und die kommende Herrlichkeit herbeisehnt. Das verheißene ewige Friedensreich, in dem es weder Krieg noch Sünde gibt, wird mit der Wiederkunft Christi sichtbar. Gott wird dann alle Tränen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz (vgl. Offb 21,4f.).
Wir können Weihnachten trotz Leid und Kriegen nur dann hoffnungsvoll und freudig feiern, wenn wir vor Augen und im Herzen haben, dass Christus tatsächlich Frieden gebracht hat. Seid gewiss, dass auch in einer konfliktbeladenen Welt der Friede Gottes real und wirksam ist.
Ein gesegnetes, frohes & friedvolles Weihnachtsfest!
Euer Stefan Hahn