Lieder für die leidende Gemeinde

Neues Album von Gloria Kollektiv

Artikel von Benny Depner und Judith Hickel
14. Dezember 2024 — 3 Min Lesedauer

Leiden begegnet uns in vielen Formen, oft unerwartet. Wie können wir uns darauf vorbereiten?

Als ich (Judith) eine schwierige Zeit durchlebte, merkte ich, wie sich Zweifel in meine Gedanken einschlichen. Fragen wie „Ist Gott wirklich gut?“ oder „Weiß er, was ich brauche?“ nisteten sich ein. Solange alles glattlief, fiel es mir leicht, ihm zu vertrauen. Doch mit den Herausforderungen wuchsen auch die Fragen.

Einige Jahre später stieß ich auf eine Andacht, die meinen Umgang mit leidvollen Zeiten bis heute prägt. Die Andacht erinnerte mich anhand von Hebräer 12 daran, dass Gott Prüfungen nutzt, um uns zu formen – wie ein liebevoller Vater, der sein Kind erzieht. Sein Ziel in unserem Leiden ist es, uns Jesus ähnlicher zu machen, damit wir an seiner Heiligkeit teilhaben. In diesem Wissen rühmen wir uns auch in schweren Zeiten einer unumstößlichen Hoffnung (vgl. Röm 5,3–5).

Ein echter Härtetest folgte nur wenige Monate später, als ich ins Krankenhaus kam. Dennoch kamen die alten Zweifel nicht zurück. Die Wahrheiten aus Hebräer 12 trugen mich durch die dunklen Tage. Bewaffnet mit Gottes Wort war ich vorbereitet auf den schweren Kampf, der vor mir lag.

„Wir dürfen unsere Herzen vor unserem himmlischen Vater ausschütten, in der sicheren Hoffnung, dass er uns hören und uns in unserer Not begegnen wird.“
 

Gottes Antwort, sich im Leiden auf unsere unvergleichliche Hoffnung zu konzentrieren, ist jedoch kein Aufruf zum Stoizismus. Jesus schrie in seiner Not zu seinem Vater. Wie er dürfen auch wir unsere Herzen vor unserem himmlischen Vater ausschütten, in der sicheren Hoffnung, dass er uns hören und uns in unserer Not begegnen wird.

Genau das ist unser Anliegen mit dem neuen Album „Die Schöpfung ersehnt“ von Gloria Kollektiv (ehemals Emu Musik). Wir möchten insbesondere der leidenden Gemeinde helfen, mit ihrer Not vor Gott zu kommen. Wir möchten die Gemeinde ermutigen, sich mit der Wahrheit Gottes zu wappnen und sie im Angesicht von Leid mit dem Herzen und Verstand zu glauben. Ein Lied von Rudi Tissen aus diesem Album bringt dies besonders prägnant auf den Punkt: „Ich werde singen, bis mein Herz glaubt, was ich weiß.“

Gott hat uns das Geschenk des Singens und der Musik gegeben, um Wahrheit und Gefühl zu verbinden. Er hat uns Melodien gegeben, die uns helfen, seine Wahrheit tief in uns zu verankern. Was für eine wunderbare Art, unser Herz und unseren Verstand mit Gottes Wort zu stärken und auf diese Weise sowohl großem als auch kleinem Leid zu begegnen.

Für den Videodreh des Albums luden wir zum Mitsingen ein. Eine Freundin aus meiner (Judiths) Gemeinde wollte unbedingt mit ihren Kindern dabei sein. Gemeinsam lernten sie die Texte auswendig. Meine Freundin wusste, dass dies die Kinder für die kommenden Herausforderungen stärken würde, denn ihr dreijähriger Kampf gegen den Krebs stand kurz vor seinem Ende. Als sie wenig später zum Herrn ging, hatten die Kinder die Lieder fest in ihren Herzen verankert. Trotz des unvorstellbar schmerzlichen Verlustes hinterließ ihre Mutter ihnen ein kostbares Erbe: die tröstende Botschaft der Lieder, die sie nun selbst singen konnten.

„Unser Gebet ist, dass dieses Album die Gemeinde stärkt.“
 

Unser Gebet ist, dass dieses Album die Gemeinde stärkt, damit wir – erfüllt von der wahren Hoffnung, die nur Gott schenken kann – nach den Worten des Apostels Paulus leben, „als Betrübte, aber immer fröhlich“ (2Kor 6,10). Dabei ersehnen wir mit der ganzen Schöpfung den herrlichen Tag, an dem Jesus wiederkommt und alles neu macht.

Benny Depner stellt den Titelsong des Albums vor:

 

Alle Informationen zum Album, einschließlich kostenloser Noten, sind auf der Webseite von Gloria Kollektiv zu finden.