Mut, Gott zu gefallen

Jahresbericht 2024

News von Evangelium21
7. Dezember 2024 — 7 Min Lesedauer

Die Christen von Thessaloniki gehören zu den Vorbildern der ersten christlichen Versammlungen. Paulus hatte die Gemeinde – wie er selbst berichtet – unter schwierigsten Bedingungen gegründet (vgl. 1Thess 2,2). Trotz vieler Bedrängnisse verkündete er das Wort in der Kraft, die Gott ihm gegeben hatte. Die Menschen nahmen es im Heiligen Geist mit Freude auf und wandten sich von den Götzen ab, um dem lebendigen Gott zu dienen. So wurden sie zum Vorbild nicht nur für die Christen in Mazedonien und Achaja, sondern auch für die Gläubigen an allen anderen Orten (vgl. 1 Thess 1,7–9).

Sicherlich ist diese erfreuliche Entwicklung in Thessalonich letztlich auf das mächtige Wirken Gottes zurückzuführen. Trotzdem gibt das Sendschreiben einige Hinweise darauf, was zum „Erfolg“ der Missionstätigkeit beitrug: Paulus arbeitete mit aufrichtiger Motivation und verhielt sich wie ein gütiger Vater (vgl. 1Thess 2,3.11). Er liebte die Thessalonicher sehr und ließ sie an seinem persönlichen Leben teilhaben (vgl. 1Thess 2,8–9). Und dann schreibt er, dass er und seine Mitarbeiter das Evangelium nicht verkündigten, „um Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft“ (1Thess 2,4).

Wir von Evangelium21 glauben, dass diese Haltung, die damals so immens wichtig war, auch heute von großer Bedeutung ist. Wir brauchen den Mut, die Heilsbotschaft treu und umfassend zu verkündigen. Nicht um des Lobes der Menschen willen, sondern zur Freude Gottes, der unser Innerstes kennt und prüft.

Es wird in den nächsten Jahren eine große Herausforderung sein, als Sendboten Christi die Erwartungen der Menschen zu enttäuschen, weil wir zur Ehre Gottes leben und verkündigen. Wir beten und hoffen, dass diese paulinische Verkündigungsethik unsere Arbeit prägt.

Evangelium21 wurde vor etwa 15 Jahren gegründet (Vereinsgründung 2012), weil wir überzeugt sind, dass das 21. Jahrhundert vorrangig eines benötigt: das Evangelium. Unsere Mission ist es, ausgerichtet auf die von den Reformatoren wiederentdeckten Wahrheiten Gnade allein, Glaube allein, die Schrift allein, Christus allein und zu Gottes Ehre allein Impulse zu setzen, die Gemeinden neu beleben und stärken.

Junges Publikum auf acht Konferenzen

Wir schauen dankbar auf insgesamt acht Konferenzen zurück, die im letzten Jahr von Evangelium21 und Josia, der Jugendorganisation von E21, veranstaltet wurden. Die Konferenzen wurden durchgehend gut besucht. Uns freut, dass sich alle Konferenzen durch ein junges Publikum und immer wieder neue Teilnehmer auszeichnen. Der Hunger nach Gottes Wort und gesunden Gemeinden ist auch in einer neuen Generation hoch. Wir sind dankbar für die gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Veranstaltern sowie den vielen Mitarbeitern, die für einen reibungslosen Ablauf der Konferenzen gesorgt haben.

Im Frühjahr 2024 wurden Regionalkonferenzen in der Schweiz („Sollte Gott gesagt haben …? Das gute Wort Gottes für alle Bereiche unseres Lebens“) und in Leipzig („Gnädig und barmherzig ist der HERR – Gott in 2. Mose entdecken“) durchgeführt.

Im Juni fand die Hauptkonferenz in Hamburg mit über 1.000 Teilnehmern statt. Das Thema der Konferenz lautete „Hoffnungsvoll – in einer fremden Welt“. Hauptredner war Carl R. Trueman. Auf der Konferenz skizzierte er die Entwicklung des westlichen Denkens seit der Reformationszeit und zeigte, wie sich der heutige „expressive Individualismus“ über die letzten Jahrhunderte herausgebildet hat.

Im Spätsommer und Herbst fanden Konferenzen in Salzburg („Schwachheit ist unsere Stärke“), die Josia-Konferenz mit ca. 450 Jugendlichen in Gießen („ERlöst – Wenn Gott (deine) Geschichte schreibt“), eine Konferenz mit Joel Beeke in Kaiserslautern („Geborgen in IHM – Von den Puritanern und Gottes Wort lernen, in der Gnade zu ruhen“) und die erste E21-Regionalkonferenz Südost in Schwabach („GeMEINde: Gottes Vision lieben und leben“) mit Jonathan Leeman als Hauptredner statt. Ende November fand die zweite E21-Frauenkonferenz in Schwäbisch Gmünd statt. Die Hauptrednerin Nicola Vollkommer ging in ihren Vorträgen durch den Epheserbrief und beleuchtete das Thema „Wahres Leben in einer zerbrochenen Welt“.

Die Vorträge der Konferenzen können über unseren Podcast, in der Mediathek (nach Serien filtern) oder teilweise bei YouTube abgerufen werden.

Für 2025 werden bereits einige Konferenzen vorbereitet. Im Januar finden vom 24.–25.1. zwei Konferenzen statt. In Aarau ist Ron Kubsch Hauptredner zum Thema „Liebe und Wahrheit: Trotz Spannung kein Gegensatz“. In München wird Gavin Ortlund erwartet, der das Thema „Einig … aber wie? Wie Reformation zu wahrer Einheit führt“ aufgreifen wird.

Neue Printmedien für Gemeinden

Im April haben wir in Zusammenarbeit mit dem Fachnetzwerk Designed das Booklet Schönheit und Relevanz: Biblische Sexualethik gut begründen und weise verteidigen veröffentlicht. Es basiert auf einem Report der Presbyterian Church in America (PCA) und wurde von Timothy Keller, Kevin DeYoung, Bryan Chapell u.a. veröffentlicht. Im Booklet geht es um eine gut begründete Argumentation für die biblische Sexualethik. Aber wer den Text gründlich studiert, wird auch spüren, wie heilbringend, schön und relevant die Sichtweise ist, welche die Bibel auf uns als sexuelle Wesen entwickelt. Im Vorwort schreiben Ron Kubsch und Christian Salvisberg:

„Es ist unsere Hoffnung, dass Schönheit und Relevanz in unseren Gemeinden verteilt, studiert und diskutiert wird. Möge die Schrift eine neue Freude an Gottes Sicht auf Sexualität wecken und uns helfen, diese fröhlich hochzuhalten, weise zu verteidigen und in Liebe und Wahrheit zu leben.“

Alle Booklets von Evangelium21 können als Printausgabe bestellt werden, sie stehen aber auch kostenlos als PDF zum Download bereit.

Ende November wurden zwei weitere Ressourcen für das Bibelstudium in Zusammenarbeit mit Verbum Medien herausgebracht: ein Kommentar sowie ein Arbeitsheft zum Buch der Richter von Timothy Keller. Das Buch der Richter im Alten Testament steckt voller Gewalt und bietet Bibellesern keinen einfachen Zugang. Deshalb lassen wir es in unserem Bibelstudium gern außen vor. Timothy Keller zeigt, wie das wiederholte Versagen der Richter uns auf den wahren Helden Jesus hinweist und wie es unser Herz und unser Leben verändern kann. Der Kommentar ist nicht akademisch ausgerichtet. Er eignet sich für die Stille Zeit oder zur Predigtvorbereitung und kann auch verwendet werden, um Hauskreise anzuleiten. Das Arbeitsheft eignet sich, um das Buch der Richter für sich persönlich oder in einer Kleingruppe zu studieren.

Seit Anfang Dezember sind in Zusammenarbeit mit dem Betanien Verlag und Verbum Medien die ersten fünf Arbeitshefte der Kursreihe „Gesunde Gemeinden“ erschienen. Die Hefte eignen sich für Kleingruppen, für neue Mitglieder von Gemeinden und für die Gemeindegründungsarbeit. Die Kursreihe untersucht aufbauend auf den neun Merkmalen gesunder Gemeinden von Mark Dever wichtige Eigenschaften von Kirchengemeinden und leitet Christen darin an, diese in ihren Gemeinden vor Ort auszuleben.

Wir konnten durch die Partnerschaft mit verschiedenen Verlagen auch auf allen Konferenzen gute Bücher verschenken. Wir sind dankbar für die Partnerschaft im Evangelium.

Top-Artikel 2024

Im vergangenen Jahr konnten wir wieder etwa 300 Artikel neu auf unserer Webseite veröffentlichen, davon knapp 70 von deutschsprachigen Autoren. Wir beobachten weiterhin erfreut, dass gerade diese Artikel auf großes Interesse stoßen.

2024 verzeichneten unter den in diesem Jahr veröffentlichten Artikel bisher folgende Artikel die meisten Aufrufe:

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Hinter der Arbeit von Evangelium21 steckt ein wachsendes Team an Mitarbeitern. Aktuell arbeiten 40 Personen in den verschiedenen Bereichen mit. Rudi Tissen, Pastor der EFG Unna, ergänzt seit diesem Jahr den Vorstand. Das Redaktionsteam freut sich über neue Übersetzer und Lektoren. Das Event-Team hat sich personell verändert, und in der Gestaltung konnte nach längerer Suche ein Mitarbeiter angestellt werden. Wir sind dankbar für die wertvollen Mitarbeiter, die mit großer Flexibilität, in großen Teilen ehrenamtlich und häufig unbemerkt, viele kleine und große Aufgaben bewältigen. Das ist ein großer Segen!

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