Selbstverwirklichung vs. Selbstverleugnung
Ich hatte mal wieder meinen Zug verpasst. Aufgrund von Verspätung der Bahn durfte ich eine Stunde im Berliner Hauptbahnhof verbringen. Also schlenderte ich durch einen kleinen Buchladen, um mir etwas zum Lesen zu kaufen. Doch wo ich auch hinschaute, überall sprangen mir Life-Coaching-Bücher (Lebenshilfe) in die Augen. Neben der Sparte über finanziellen Erfolg gab es eine große Bandbreite an Ratgebern für ein erfülltes Leben. Ein kurzer Blick ins Inhaltsverzeichnis reichte meist, um zu sehen: So sehr sich die Ratgeber zu unterscheiden versuchten, so ähnlich waren sie sich am Ende meist. Ein Ansatz zog sich nämlich durch: die Selbstverwirklichung. „Lebe deine Träume und Wünsche aus“; „Mach das Beste aus dir“; „Entscheide selbst, was du tun willst“; „Entdecke dein Potential“. Solche Slogans findet man mittlerweile überall – auch Werbung und Popkultur sind voll davon. Und ob wir es wollen oder nicht, mehr und mehr Menschen werden davon geprägt – auch Christen.
Was auf den ersten Blick vielleicht harmlos erscheinen mag, widerspricht im Kern der Lebenseinstellung, zu der Gott uns aufruft und die Jesus Christus uns vorlebte. Denn während um uns herum der Weg der Selbstverwirklichung propagiert wird, lebten Jesus und die Apostel die Selbstverleugnung.
„Während die Selbstverwirklichung versucht, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu realisieren, setzt die Selbstverleugnung auf das Zurückstellen der eigenen Sehnsüchte für ein höheres Ziel.“
Nach dem Duden wird Selbstverwirklichung wie folgt definiert: „Entfaltung der eigenen Persönlichkeit durch das Realisieren von Möglichkeiten, die in jemandem selbst angelegt sind.“ Selbstverleugnung hingegen ist das „gänzliche Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse, Wünsche o.Ä. zugunsten eines anderen oder einer Sache.“
Beide Ansätze stehen sich diametral gegenüber. Während die Selbstverwirklichung versucht, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu realisieren, setzt die Selbstverleugnung auf das Zurückstellen der eigenen Sehnsüchte für ein höheres Ziel.
Ich möchte in diesem Artikel aufzeigen, woher der Gedanke der Selbstverwirklichung kommt, welche Probleme er mitbringt und wieso Jesu Ansatz der bessere für uns ist.
Was steckt hinter der Idee der Selbstverwirklichung?
Wenn man sich fragt, woher die Selbstverwirklichung kommt, müsste man aus christlicher Perspektive eigentlich auf den Sündenfall hinweisen. Das Streben nach den eigenen Zielen und Sehnsüchten ist tief in unserer sündigen Natur verankert und damit omnipräsent in der Menschheitsgeschichte. Im Kern war der Sündenfall nichts anderes als ein Akt der Selbstverwirklichung. Dennoch möchte ich an dieser Stelle auf eher jüngere philosophische Prämissen hinweisen, die unsere westliche Gesellschaft und auch unser Menschenbild bis heute stark prägen.
Einer der wohl einflussreichsten Philosophen der Moderne war Jean-Paul Sartre, der den atheistischen Existentialismus begründete. Nach ihm könne der Mensch nicht nach objektiven Maßstäben definiert werden – weder biologisch noch theologisch als Ebenbild Gottes. Vielmehr müsse der Mensch sich selbst nach subjektivem Empfinden und Erleben immer wieder neu definieren. Das bedeutet, dass der Mensch nicht allein durch das Menschsein Sinn oder Würde innehat, sondern dass er sich seinen Sinn und sein Wesen selbst erschließen muss. Der neue Mensch nach dem Tode Gottes, ist – so hat Sartre es gesagt – gezwungen, „sein Gesetz selbst zu erfinden“.
Der Psychologe Abraham Maslow hat dies praktisch weitergedacht und den Begriff der Selbstverwirklichung berühmt gemacht. Nach ihm sei der Mensch grundsätzlich gut und trage in sich das Potential der Selbstverwirklichung. Diese sei das höchste Bedürfnis und Ziel des Menschen. Wenn der Mensch sich selbst, das heißt seine individuellen Wünsche, verwirklichen könne, dann sei er seelisch gesund. Anders ausgedrückt: Das Erfüllen der eigenen Sehnsüchte macht glücklich und ist sinnstiftend.
Damit ist Maslow wiederum ein Vordenker des „Human Potential Movement“ (HPM), welches von den USA ausgehend die Welt erobert hat und heute in Strömungen wie dem New-Age, im aktuellen Coaching-Boom, in Therapieformen, im Wohlstandsevangelium und mehr und mehr auch in Freikirchen vorzufinden ist. Demnach müsse der an sich gute Mensch nur sein eigenes Potential ausschöpfen und sich selbst entfalten, um glücklich, gesund, angstfrei, reich, erfüllt oder sonst was zu werden. Eine scheinbar fromme Version hiervon nutzt einfach den Begriff „göttliches“ statt „eigenes“ Potential. Der Gedanke ist aber derselbe: Wenn der Mensch sich selbst entfaltet und verwirklicht, dann geht es ihm gut. Alles, was der Mensch dazu braucht, ist in ihm selbst zu finden.
Die Probleme der Selbstverwirklichung
Nun können wir aus biblischer Sicht deutlich bejahen, dass Gott in jeden Menschen etwas Gutes und Einzigartiges hineingelegt hat (vgl. Ps 134,14). Wir bejahen, dass es gut für uns ist, die Gaben Gottes zu entfalten (vgl. 1Kor 12,31). Doch dabei sollten wir nicht verkennen, dass der Weg der Selbstverwirklichung aus christlicher Sicht am Ende doch ein Irrweg ist. Schließlich gründet er sich auf falschen Prämissen und blendet dabei biblische Tatsachen aus, die für ein heilsames Weltbild wesentlich sind. Vier dieser falschen Prämissen möchte ich im Folgenden aufdecken:
Erstens: Sartres Behauptung, der Mensch müsse sich selbst definieren und seinen Sinn finden, widerspricht dem biblischen Zeugnis und erlegt dem Menschen eine unglaubliche Bürde auf. Als Christen glauben wir, dass jeder Mensch von Gott in dessen Ebenbild geschaffen und mit einem Auftrag betraut wurde. Weil wir nicht das Produkt einer zufälligen Mutation, sondern ein ebenbildliches Geschöpf Gottes sind, hat unser Leben einen Sinn und ein höheres Ziel. Gott definiert uns – und er ist es auch, der uns den Auftrag gab, ihn auf dieser Erde zu repräsentieren (vgl. 1Mose 1,26–30). Wir sollen alle Welt auf unseren Schöpfer hinweisen, indem wir nach seinen Weisungen leben (vgl. 1Mose 2,15ff.). Das ist unsere Aufgabe als Menschen. Aus biblischer Sicht hat das menschliche Leben einen unglaublichen Wert, einen Sinn und ein größeres Ziel, als nur für uns selbst zu leben. Wir leben für den allmächtigen Gott!
Zweitens: Ein weiteres Problem liegt in dem irdisch- und menschenzentrierten Fokus begründet. Als Christen glauben wir, dass unser Leben nach dem irdischen Tod weitergeht – ja, dass es eigentlich erst so richtig beginnt. Wer an das wunderbare Evangelium Jesu Christi glaubt, wird die Ewigkeit bei Gott verbringen und dabei wahre Erfüllung finden.
Die Vertreter der Selbstverwirklichung verneinen dies und verorten die Erfüllung im Diesseits. Obwohl es einige Ansätze gibt, jenes Konzept mit spirituellen oder gar christlichen Ansichten zu kombinieren, bleibt der Kerngedanke auf das irdische Leben fokussiert und dabei nicht nur menschen-, sondern sogar selbstzentriert. Hier zeigt sich das atheistische Weltbild von Sartre: Der Glaube an Gott und an die Ewigkeit spielt maximal eine untergeordnete Rolle. Nicht ohne Grund steht das „Selbst“ buchstäblich im Fokus. Es geht um Selbstannahme, Selbstliebe, Selbstfindung und eben um die Verwirklichung des Selbst. Der Mensch lebt nicht für ein höheres Ziel oder die Ewigkeit, oft nicht mal mehr für die Familie oder die Gesellschaft – er lebt für sich und ist damit niemandem Rechenschaft schuldig. Wie es meinem Nächsten geht oder was Gott, mein Schöpfer, über meinen Lebensentwurf sagt, ist nicht im Blick.
Nun muss man kein Christ sein, um zu verstehen, dass Menschen, die sich selbst der Nächste sind, primär auf ihre eigenen Wünsche achten und sich selbst ihre Moralstandards bauen, schwer mit Familie oder Gesellschaft in Einklang zu bringen sind. Denn wenn ich mit anderen Menschen zusammenleben möchte, muss ich mich zwangsläufig zurücknehmen und einen allgemeingültigen Moralstandard einhalten. Doch woher soll dieser kommen, wenn nicht von Gott?
Drittens: Die dritte folgenschwere und falsche Prämisse ist die Annahme, dass der Mensch an sich „gut“ sei. Ein Blick in die Geschichte, etwa in das 20. Jahrhundert, das Abraham Maslow selbst erlebte, müsste uns eigentlich zeigen, dass das nicht stimmen kann. Auch heute sehen wir überall in der Welt, wie Menschen – auch du und ich – aus Egoismus böse Dinge tun. Wir verletzen, lügen, betrügen, brechen unser Wort und entzweien. Alles, weil es uns subjektive Vorteile bringt. Der Mensch ist zu Bösem fähig – und das aus ganz eigenem Antrieb.
„Wenn die Sünde unsere Sehnsüchte und Wünsche zu sündigen Begierden verdreht, dann kann das Ausleben und die Verwirklichung derselben niemals zum Guten führen.“
Die Bibel malt anders als Maslow ein deutlich pessimistischeres, aber eben auch realistischeres Bild vom Menschen: Er wird seit dem Sündenfall von der Sünde beherrscht, die sich immer weiter entfalten möchte. Seit der Mensch die Normen Gottes und den Auftrag, als Ebenbild Gottes zu leben, beiseitegeschoben hat, um sich selbst seine eigenen Normen machen zu können, ist er nicht mehr gut, sondern voll böser Sünde. Und diese bringt nichts Gutes hervor, sondern führt zum Tod (vgl. Jak 1,15). Der Mensch ist nach biblischem Weltbild also nicht nur verbesserungs-, sondern erlösungsbedürftig.
Viertens: Daraus lässt sich eine vierte falsche Prämisse ableiten. Vertreter der Selbstverwirklichung, wie etwa Maslow, betonen, dass das Erfüllen der eigenen Sehnsüchte Sinn stiftet und zu einem erfüllten Leben führt. Doch wenn, wie die Bibel sagt, die Sünde unsere Sehnsüchte und Wünsche zu sündigen Begierden verdreht, dann kann das Ausleben und die Verwirklichung derselben niemals zum Guten führen. Stattdessen führt es zu Leid, Konflikt und letztlich zum Tod – eben dem, was aus der Sünde entspringt. Auch das zeigt sich überall.
Bei einer Studie der Partnerbörse ElitePartner Anfang dieses Jahres gaben 80 Prozent der Befragten an, das Wichtigste in einer Partnerschaft sei es, gemeinsam alt zu werden. Gleichzeitig meinten 73 Prozent, dass es ihnen wichtig sei, keine Verpflichtungen in der Beziehung zu haben. Einerseits wünschen sich die Menschen also eine Beziehung, die ein Leben lang hält, andererseits wollen sie ungebunden sein (Stichwort Selbstverwirklichung). Dieser Widerspruch führt zwangsläufig zu vielen gebrochenen Herzen, Scheidungen und Schmerzen. Die jüngere Generation schiebt die Schuld dem monogamen Beziehungsmodell in die Schuhe und versucht, diesen Zwiespalt durch lose Beziehungsmodelle zu schließen. Doch vielleicht liegt das Problem ja nicht am Beziehungsmodell, sondern an der selbstzentrierten Einstellung: „Ich muss meine Sehnsüchte ausleben, damit ich glücklich bin.“
„In uns selbst finden wir nicht das, was wir brauchen, um glücklich zu sein.“
Wenn der Mensch versucht, seine selbstzentrierten Wünsche auszuleben, führt das häufig zum Leid anderer. Aber selbst die Verwirklichung von Sehnsüchten, die anderen nicht schaden, führt maximal zur kurzen Befriedigung, niemals aber zu der tiefen Erfüllung, nach der wir uns sehnen.
Die Selbstverwirklichung ist daher ein Irrweg. Denn in uns selbst finden wir nicht das, was wir brauchen, um glücklich zu sein. Ganz im Gegenteil: Wir finden dort neben vielen dreckigen Begierden auch eine tiefe Leere, die wir nicht füllen können. Was also sollen wir tun?
Das Vorbild der Selbstverleugnung: Jesus
Die wunderbare Botschaft der Bibel lautet: Was wir nicht in uns selbst finden, offenbart uns Gott in Christus Jesus. Unser liebender Schöpfergott möchte uns trotz unserer bewussten Abkehr von ihm nicht verloren gehen lassen. Er sandte seinen Sohn Jesus Christus auf diese Erde, um uns durch seinen Tod wieder mit Gott zu versöhnen und um uns einen gänzlich anderen Lebensentwurf vorzuleben: Selbstverleugnung statt Selbstverwirklichung. Statt seinen eigenen Wünschen, seinem eigenen Leben oberste Priorität zu geben, verleugnete Jesus sich selbst und lebte im vollkommenen Gehorsam zu Gott. Er war bereit, sich selbst völlig zurückzustellen, um den Willen Gottes zu verwirklichen und uns dadurch zu retten. Aus Liebe zu dir verleugnete er sich selbst.
„Jesus verwirklichte nicht seinen Willen, sondern den Willen Gottes.“
Nirgends wird das schöner ausgedrückt als im sogenannten Christus-Hymnus in Philipper 2,5–11. Dort ist die Rede davon, dass Christus sich freiwillig demütigte und ein Sklave wurde (vgl. Phil 2,7). Ein Sklave wird dadurch charakterisiert, dass er nicht seinen Willen tut, sondern den Willen seines Herrn (vgl. Mt 26,39). Anders als alle anderen Menschen anerkannte Jesus die göttlichen Normen und lebte danach. Er verwirklichte nicht seinen Willen, sondern den Willen Gottes. Und damit erfüllte Jesus als Einziger den Auftrag, den wir alle von Gott bekommen haben. Er repräsentierte Gott vollkommen. Er war das vollkommene Ebenbild. Er war ohne Sünde und Egoismus. Und doch ging er in den Tod (vgl. Phil 2,8), um uns erlösungsbedürftige Menschen aus den Fängen der Sünde zu retten und wieder mit unserem Schöpfer zu versöhnen.
Dafür hat Gott ihn belohnt. Christus, der sich freiwillig unter alles demütigte, wurde über alles hoch erhoben (vgl. Phil 2,9–10). Ihm wurde alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden und unter der Erde (vgl. Phil 2,11). Dieser mächtige Christus streckt nun auch dir seine Hand aus und sagt:
„Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz täglich auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten möchte, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es erhalten. Denn welchen Nutzen hätte der Mensch, wenn er die ganze Welt gewönne und verlöre sich selbst oder nähme Schaden an sich selbst?“ (Lk 9,23–25)
Überleg mal: Wie würde die Welt aussehen, wenn alle Menschen Jesus auf dem Weg der Selbstverleugnung nachfolgen würden? Wie würde unsere Gesellschaft aussehen, wenn jeder Gott und seinen Nächsten im Blick hätte? Was wäre, wenn jeder nicht zuerst auf sich selbst, sondern auf den anderen schauen würde (vgl. Phil 2,3–4)? Was würde mit all den Einsamen passieren, wenn sie plötzlich von anderen gesehen würden? Was wäre mit den Bedürftigen, wenn andere ihnen selbstlos helfen würden? Würde unsere Gesellschaft nicht aufblühen, wenn alle Babys das Licht der Welt erblicken dürften, statt für die Selbstverwirklichung anderer geopfert zu werden? Wie würden die Ehen und Scheidungsstatistiken in diesem Land aussehen, wenn beide Ehepartner sich einander in Liebe unterordnen und zurücknehmen würden (vgl. Eph 5,21)? Was für ein Segen wäre der Weg der Selbstverleugnung in unserer Welt der Narzissten und Egoisten! Wäre das nicht eine bessere Welt?
„Nichts hat mehr Strahlkraft und zeugt mehr von der Liebe Gottes, als wenn Menschen sich selbst verleugnen und im Glauben Jesus nachfolgen.“
Und weißt du was? Einen unperfekten Einblick davon, wie das so wäre, bekommst du in einer Versammlung von Christen – in der Gemeinde. Ich sage ausdrücklich unperfekt, denn Sünde und Egoismus sind auch bei Christen zuhauf zu finden. Als Pastor und Sünder bin ich mir dessen schmerzlich bewusst. Dennoch sollten wir Christen unser Licht auch nicht unter den Scheffel stellen (vgl. Mt 5,14). Christus hat aus uns Sündern schließlich Heilige gemacht. Wir leuchten in der Dunkelheit! Immer wieder darf ich erleben, wie Menschen neu in unsere Gemeinde kommen und mir erzählen, wie liebevoll sie aufgenommen worden sind und dass sie ein solches Miteinander gar nicht kennen. Vielleicht hast du das auch selbst erlebt: Die Gemeinschaft mit Jesu Nachfolgern ist ganz anders, als wir es sonst wo erleben. Da herrschen eine Liebe und Annahme, die nicht von dieser Welt sind. Da kommen Menschen zusammen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und doch sind sie in Liebe verbunden. Ich bin überzeugt: Nichts hat mehr Strahlkraft und zeugt mehr von der Liebe Gottes, als wenn Menschen sich selbst verleugnen und im Glauben Jesus nachfolgen.
Zum Schluss bleibt die Frage: Wie ist es bei dir? Versuchst du dein irdisches Leben zu gewinnen, indem du deine Sehnsüchte verwirklichst, oder bist du bereit, dein Leben für Christus zu verlieren, um das wahre, ewige Leben zu erhalten? Wählst du den Weg der Selbstverwirklichung oder den Weg der Selbstverleugnung?