Die Mommy-Wars – ein geistlicher Kampf
Der Begriff Mommy Wars wurde in den späten 80ern von der Zeitschrift Child geprägt, um die Spannung zwischen Müttern zu beschreiben, die berufstätig sind, und jenen, die zu Hause bleiben. Seitdem sind zahlreiche Bücher und Artikel darüber veröffentlicht, Talkshow-Debatten geführt und die Blogosphäre davon inspiriert worden.
Die Geschichte unserer kulturellen Ambivalenz gegenüber Mutterschaft ist jedoch viel älter. Verschaffen wir uns einen kurzen Überblick: Kurz nach Gründung der USA erfuhr Mutterschaft eine besondere Wertschätzung. Wie die Historikerin Glenna Matthews in Just A Housewife schreibt, brauchte dieses neue politische Experiment Mütter:
„Es gab keine Präzedenzfälle für eine Republik in der Größenordnung der Vereinigten Staaten. Viele Menschen glaubten, dass die neue Nation die Unterstützung einer besonders öffentlichkeitsorientierten Bürgerschaft benötigen würde. Wenn die Bürger lernen sollten, dem öffentlichen Interesse einen hohen Stellenwert einzuräumen, müssten sie diese Lektion von Kindesbeinen an lernen. So wurde das Elternhaus zu einem entscheidenden Faktor für den Erfolg der Nation, und Frauen – deren Bildung nun viel ernster genommen wurde als je zuvor – erhielten die Rolle der ‚republikanischen Mutter‘.“
In Folge wurde das Konzept der republikanischen Mutterschaft aus dem häuslichen Bereich in die Öffentlichkeit getragen, als Frauen Wohltätigkeitsorganisationen gründeten, um Trunkenheit, Sklaverei, Glücksspiel und andere Probleme der damaligen Zeit zu bekämpfen.
Mommy Wars, Darwinismus und Margaret Sanger
Das Konzept der republikanischen Mutterschaft erlebte jedoch seinen Niedergang, als Charles Darwin 1859 sein Werk Über die Entstehung der Arten veröffentlichte. Darwin betrachtete Frauen als minderwertige Wesen im System der Evolution. Seine Ideen wurden schnell von Sozialdarwinisten aufgegriffen, die behaupteten, dass Männer schon immer um ihr Überleben in der Welt gekämpft hatten und durch Wettbewerb und natürliche Auslese geschliffen und abgehärtet seien. Im Vergleich dazu seien Frauen von diesem Prozess abgeschirmt, weil sie sich zu Hause um die Kinder kümmerten – sie würden sich also langsamer „entwickeln“.
Nachdem die Mutterschaft auf diese Weise abgewertet worden war, weitete sich dies auf Kinder aus. Margaret Sanger (Gründerin der Organisation, die später Planned Parenthood genannt wurde) glaubte, dass das Übel seinen Ursprung in großen Familien habe. In ihrem 1920 erschienenen Buch Woman and the New Race schrieb sie: „Das Barmherzigste, was eine große Familie einem ihrer Kleinkinder antut, ist, es zu töten.“
Sanger war eine vehemente Befürworterin der Eugenik – der Theorie der rassischen Verbesserung, die einer der Kerngedanken des nationalsozialistischen Deutschlands war. Ihre Monatszeitschrift Woman Rebel erschien unter dem Slogan „Keine Götter, keine Herren“. Für Sanger verfolgte die Bewegung zur Verbreitung von Geburtenkontrolle zwei Ziele: die Begrenzung der Fortpflanzung der „Untauglichen“ und den Angriff auf die christliche Lehre durch die Schaffung einer „neuen Moral“. Sie wandte sich gegen Frauen, die „mit atemberaubender Geschwindigkeit … jene zahllosen, unerwünschten Kinder zeugen, die die Zivilisation verstopfen und zerstören.“
Sangers vernichtende Schriften ließen niemanden über ihre Ansichten im Unklaren. Selbstbewusst sagte sie eine Zukunft voraus, die nie eintrat – und die im darauffolgenden Jahrhundert wohl genau das Gegenteil abbildete:
„Wenn Mutterschaft die Frucht einer tiefen Sehnsucht ist und nicht das Ergebnis von Unwissenheit oder Zufall, dann werden ihre Kinder der Kern einer neuen Rasse sein. Es wird keine Tötung von Babys im Mutterleib durch Abtreibung geben, auch nicht durch Vernachlässigung in Waisenhäusern, und es wird auch keinen Kindermord geben … Kindersklaverei, Prostitution, Schwachsinn, körperlicher Verfall, Hunger, Unterdrückung und Krieg werden von der Erde verschwinden … Wenn der Mutterleib durch das Verlangen einer aufstrebenden Liebe fruchtbar wird, wird ein neuer Newton hervorkommen, um die Geheimnisse der Erde und der Sterne weiter zu entschlüsseln. Es wird ein Platon kommen, der verstanden wird, ein Sokrates, der keinen Schierling trinken wird, und ein Jesus, der nicht am Kreuz sterben wird.“
Im Gegenteil gibt es keine Hoffnung, dass „Kindersklaverei, Prostitution, Schwachsinn, körperlicher Verfall, Hunger, Unterdrückung und Krieg von der Erde verschwinden“, wenn der gerechte Zorn des Vaters gegen diese schrecklichen Sünden nicht gestillt wird! Wo bliebe die Gerechtigkeit, wenn solche Sünden übersehen werden? Ohne das Sühneopfer unseres sündlosen Erlösers gibt es keine Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, frei von den Folgen des Sündenfalls. Es gibt keine Hoffnung, dass die Barmherzigkeit über das Gericht triumphiert, als nur am Fuß dieses Kreuzes. Unsere einzige Hoffnung ist das Kreuz!
Die wahren Mommy Wars werden daher nicht gegen andere Menschen und ihre Erziehungsstile geführt, nicht einmal gegen Darwin, Sanger oder diejenigen, die ähnliche Ideologien vertreten. In Epheser 6,12 heißt es:
„[D]enn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen.“
Die wahren Mommy Wars sind geistlicher Natur – und dieser Konflikt begann mit der allerersten Mutter: Eva.
Der erste Mommy War und du
Evas und Adams ursprüngliche Aufgabe war: „Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde“ (1Mose 1,28). Doch nach dem Sündenfall wurde das Kinderkriegen schmerzvoll und angefochten. Als Gott die Schlange verfluchte, die Eva verführt hatte, sagte er: „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen“ (1Mose 3,15).
„Die wahren Mommy Wars richten sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen denjenigen, der die nächste Generation derer zerstören will, die Gott ehren wollen.“
Seither versucht Satan, die Nachkommen derer zu vernichten, die nach dem Bild Gottes geschaffen wurden. Die wahren Mommy Wars richten sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen denjenigen, der die nächste Generation derer zerstören will, die Gott ehren wollen.
Vielleicht bist du eine Mutter und steckst gerade mitten in der Kindererziehung. Vielleicht hast du mehrere Anläufe gebraucht, um diesen Blogbeitrag zu lesen, weil du ständig von kleinen Kindern unterbrochen worden bist. Dein Alltag besteht vielleicht aus Dutzenden von sich wiederholenden Aufgaben, die dir banal und unwichtig erscheinen. Sie sind jedoch weder banal noch unwichtig! Du befindest dich in einem geistlichen Kampf. Du stellst dich gegen diejenigen, die abscheuliche Lügen glauben, z.B.: „Das Barmherzigste, was eine große Familie einem ihrer kleinen Mitglieder antut, ist, es zu töten.“ Indem du Leben austrägst und förderst, spiegelst du die lebensspendenden Eigenschaften unseres heiligen Gottes wider! Du bist nach seinem Ebenbild geschaffen und spiegelst ihn wider, wenn du dich um das Leben kümmerst, das er geschaffen hat.
Das gilt auch für diejenigen von uns, die kinderlos sind. Ob du noch nicht verheiratet bist, verheiratet, aber noch nicht schwanger, oder über das Alter hinaus bist, in dem du Kinder bekommen kannst – in welcher Lebensphase du dich auch befindest, du bist immer noch Teil der großen Gemeinschaft der Gläubigen, die dazu berufen sind, Zeugnis von der Majestät Gottes abzulegen: „Ein Geschlecht rühme dem andern deine Werke und verkündige deine mächtigen Taten“ (Ps 145,4).
Es mag sehr bitter sein, keine eigenen Kinder zu haben, aber ich bitte dich, den Kampf strategisch anzugehen. Wo kannst du dich gegen die Machenschaften des Teufels wehren und in die Kinder investieren, die Gott bereits in dein Leben gestellt hat? Wo kannst du dich einbringen? Es gibt so viele verletzte Kinder und so viele, die nicht gewollt werden.
Die wahren Mommy Wars benötigen den Einsatz jeder gläubigen Frau. Der Kampf ist bedeutender und kostspieliger, als wir oft denken.