Der Landkarte der Bibel folgen

Buchauszug von Nick Roark  und Robert Cline
27. Februar 2024 — 4 Min Lesedauer

Wenn es um Straßen, Orientierung und Navigation geht, bin ich immer ein wenig überfordert. Meine Freunde und Familienangehörigen können bezeugen, dass ich noch nie gut darin war, mit meinem bescheidenen Orientierungssinn zu navigieren. Wegen dieses Defizits in Sachen Orientierung ist es tröstend zu wissen, dass ich einfach nur strikt einer Route auf einer Karte folgen muss, um an mein gewünschtes Ziel zu gelangen.

„Biblische Theologie ist die schriftgemäße Landkarte, die uns zu Jesus führt.“
 

Ein mangelndes Verständnis der zusammenhängenden Geschichte und des Gesamtbilds der Bibel führt zu einem falschen Evangelium und zu falschen Gemeinden. Daher brauchen wir einen Rahmen, um die Bibel als Gesamtbild zu verstehen. Biblische Theologie liefert diesen Rahmen, weil sie uns beim Lesen der Bibel leitet und uns so vor falscher Auslegung schützt. Biblische Theologie ist eine Herangehensweise, die Gesamtgeschichte der Bibel zu lesen und dabei stets den Kernpunkt der Bibel, den König Jesus Christus, im Auge zu behalten. Mit anderen Worten: Biblische Theologie ist die schriftgemäße Landkarte, die uns zu Jesus führt.

Aber woher wissen wir, dass Jesus der Kernpunkt der ganzen Bibel ist? Weil er es uns sagt.

Die großartigste Bibelstunde aller Zeiten

Stellt euch vor, ihr wärt einer der beiden Emmaus-Jünger, die dem auferstandenen Herrn auf dem Weg in ihr Heimatdorf Emmaus begegneten. Diese wunderbare Szene wird uns in Lukas 24 berichtet. Was dabei herauskam, war buchstäblich der großartigste Bibelunterricht aller Zeiten.

Zwei Jünger wanderten auf einer Straße zu einem Dorf, das gut zehn Kilometer von Jerusalem entfernt lag. Lukas schreibt: „Und es geschah, während sie sich unterhielten und miteinander überlegten, dass sich Jesus selbst nahte und mit ihnen ging; aber ihre Augen wurden gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten“ (Lk 24,15–16). Die Jünger berichteten Jesus dann von den erstaunlichen Ereignissen, die gerade in Jerusalem geschehen waren:

„von Jesus, dem Nazaräer, der ein Prophet war, mächtig im Werk und Wort vor Gott und dem ganzen Volk; und wie ihn die Hohenpriester und unsere Obersten überlieferten, um zum Tode verurteilt zu werden, und ihn kreuzigten. Wir aber hofften, dass er der sei, der Israel erlösen solle. Doch auch bei alledem ist es heute der dritte Tag, seitdem dies geschehen ist. Aber auch etliche Frauen von uns haben uns außer uns gebracht, die am frühen Morgen bei der Gruft gewesen sind, und, als sie seinen Leib nicht fanden, kamen und sagten, dass sie auch ein Gesicht von Engeln gesehen hätten, welche sagen, dass er lebe. Und etliche von denen, die mit uns sind, gingen zu der Gruft und fanden es so, wie auch die Frauen gesagt hatten; ihn aber sahen sie nicht.“ (Lk 24,19–24)

Jesus antwortete:

„‚O, ihr seid zu unverständig und trägen Herzens, an alles zu glauben, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies leiden und in seine Herrlichkeit eingehen?‘ Und von Moses und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in allen Schriften das, was ihn betraf.“ (Lk 24,25–27)

Später sagte Jesus zu seinen Jüngern:

„‚Dies sind die Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war: dass alles erfüllt werden muss, was über mich geschrieben steht in dem Gesetz Moses und den Propheten und Psalmen.‘ Dann öffnete er ihnen das Verständnis, um die Schriften zu verstehen, und sprach zu ihnen: ‚So steht geschrieben, und so musste der Christus leiden und am dritten Tage auferstehen aus den Toten, und in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden allen Nationen, anfangend von Jerusalem.‘“ (Lk 24,44–45)

Mit anderen Worten: Mit seinem Überblick über die alttestamentlichen Schriften – die Thora (Mose), die Propheten (einschließlich der Geschichtsbücher) und die Psalmen – wollte Jesus seinen Jüngern verdeutlichen, dass all diese Bücher über ihn geschrieben wurden. Lukas formuliert es so: „Er erklärte ihnen in allen Schriften das, was ihn betraf.“

„Jesus ist glasklar die Hauptperson des Alten Testaments. Es wäre töricht, das Alte Testament zu lesen und nicht zu begreifen, dass es um Jesus geht.“
 

Jesus ist glasklar die Hauptperson des Alten Testaments. Es wäre töricht, das Alte Testament zu lesen und nicht zu begreifen, dass es um Jesus geht. Der ganze Erzählverlauf der Bibel dreht sich um ihn. Das Alte Testament verheißt den Messias und deutet auf ihn und sein Erlösungswerk hin, und das Neue Testament entfaltet die Erfüllung dieser glorreichen messianischen Verheißungen.

In der biblischen Heilsgeschichte geht es also um den König, den Gott sendet, und seine huldvolle Herrschaft und Regierung; es geht um die Sündenvergebung, die der König für sein weltweites Volk erworben hat – für die Seinen aus allen Völkern, Sprachen und Nationen. Die ganze dramaturgische Geschichte der Heiligen Schrift dreht sich – wenn man sie richtig versteht – von vorn bis hinten um Jesus Christus.

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Dieser Auszug stammt aus Biblische Theologie: Wie die Gemeinde treu das Evangelium lehrt von Nick Roark und Robert Cline (S. 19–21). Das Buch kann hier bestellt werden.