Die Schönheit von Sex wiederentdecken

Artikel von Tim Counts
12. April 2023
Der E21-Podcast kann auch auf Spotify oder iTunes abonniert werden.

Als ich im Teenageralter in der Umkleidekabine zum ersten Mal sexuell eindeutige Scherze hörte, war mir klar, dass es einen großen Unterschied gibt zwischen der Art und Weise, wie die Welt und wie Christen über Sex denken. Aber ich hatte damals keine Ahnung, wie sehr die jüngste sexuelle Revolution das Denken über Sexualität in den nächsten 30 Jahren beeinflussen würde.

Mehr denn je brauchen Ehemänner und Ehefrauen eine Perspektive auf Sexualität, die unserer Kultur entgegensteht.

Sex hat einen Rahmen

Solange man sich einig ist, ist alles erlaubt, sagt unsere Kultur. Gott hingegen hat Sex für die Ehe geschaffen, bei der es sich um einen verbindlichen und monogamen Bund zwischen einem Mann und einer Frau handelt. Paulus macht das im 1. Thessalonicherbrief deutlich:

„Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr euch der Unzucht enthaltet; dass es jeder von euch versteht, sein eigenes Gefäß in Heiligung und Ehrbarkeit in Besitz zu nehmen, nicht mit leidenschaftlicher Begierde wie die Heiden, die Gott nicht kennen; dass niemand zu weit geht und seinen Bruder in dieser Angelegenheit übervorteilt; denn der Herr ist ein Rächer für alle diese Dinge, wie wir euch zuvor gesagt und ernstlich bezeugt haben.” (1Thess 4,3–6)

Die Gemeinde in Thessalonich sollte erkennen, wie ein sexueller Rahmen schützt und bewahrt. Gott ist die Bedeutung sexueller Treue bewusst. Er meint es ernst, weil er weiß, dass dieser Rahmen dafür sorgt, dass Sex seiner Bestimmung entspricht. Dieser Rahmen kultiviert in uns Treue und führt schließlich zu Freude und Gedeihen.

Nicht nur physisch, sondern geistlich

Nachdem Gott die Frau zu Adam gebracht hat, heißt es in der Bibel: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein“ (1Mose 2,24). Es gehört zu Gottes Plan für die Ehe, dass Mann und Frau so tief miteinander verbunden sind, dass sie eins sind. Die beim Sex erlebte körperliche Einheit ist eines der besten Beispiele für die geistliche Einheit, die Gott einem Ehepaar schenkt (vgl. Mal 2,15; Eph 5,31).

„Gott errötet nicht, wenn er über Sex in der Ehe spricht, stattdessen segnet er.“
 

Weite Teile der Kultur suggerieren, dass sich Sex kaum von zahlreichen anderen körperlichen Handlungen wie Sport oder Essen unterscheidet. Die Bibel jedoch lehrt, dass es um viel mehr geht. Die sexuelle Einheit von Ehepartnern verweist auf die Einheit des neuen Bundes zwischen Christus und der Gemeinde (vgl. Eph 5,32). Die Glückseligkeit, die wir im Ehebett erleben, ist ein Hinweis auf die Glückseligkeit, die wir eines Tages beim Hochzeitsmahl des Lammes erleben werden.

Eine gute Gabe Gottes

Zu oft ist es Christen unangenehm, die Schönheit von Sex zu feiern. Aber Gottes Wort tut das. Wir müssen uns daran erinnern, dass es biblisch ist zu denken: „Ich bin so froh, dass Gott Sex geschaffen hat. Ich bin so froh, dass er mich geschaffen hat, um ihn mit meinem Ehepartner zu genießen.“

Gott errötet nicht, wenn er über Sex in der Ehe spricht, stattdessen segnet er. In den Sprüchen heißt es:

„Deine Quelle sei gesegnet, und freue dich an der Frau deiner Jugend! Die liebliche Hindin, die anmutige Gemse, ihr Busen soll dich allezeit sättigen, von ihrer Liebe sollst du stets entzückt sein! Warum aber, mein Sohn, solltest du von einer Verführerin entzückt sein und den Busen einer Fremden umarmen?“ (Spr 5,18–19)

Es sollte uns nicht überraschen, dass die Bibel regelmäßigen Sex in der Ehe nicht nur erlaubt, sondern dazu ermutigt (vgl. 1Kor 7,3–5). Christen ehren Gott, den Schöpfer der Sexualität, wenn sie seine gute Gabe mit ihrem Ehepartner genießen.

Ein Segen für den Ehepartner

Jeder weiß, dass Sex mächtig ist. Werbetreibende machen ihn sich zunutze. Missbrauchstäter nutzen ihn aus. Verheiratete Christen sollten diese Macht jedoch dazu nutzen, um ihren Ehepartnern zu dienen (vgl. 1Kor 7,1–5). Für alle Situationen gebietet uns Gott: „Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst“ (Phil 2,3). Dieses Gebot gilt sogar im Ehebett.

Von Filmen bis zur Popmusik, von der Mittelschule bis zum mittleren Alter wird uns die Denkweise eingeprägt, dass Sex egoistisch sein muss, weil er sich gut anfühlt. Aber in Gottes Weisheit stellen verheiratete Christen oft fest, dass sie sexuell dann am meisten erfüllt sind, wenn sie den sexuellen Wünschen ihres Ehepartners nachgehen. Wenn wir geben, empfangen wir. Es braucht Zeit, Kommunikation und aufopfernde Liebe, um zu lernen, seinem Ehepartner zu dienen. Aber Gottes Weg ist letztlich der beste und so verherrlichen wir Gott in unseren Ehen dann am meisten, wenn wir mit unserem Ehepartner geduldig sexuell wachsen.

Gott schuf Sex an dem Tag, an dem er auch die Ehe ins Leben rief. Die Sünde und der Fluch jedoch haben Sex entstellt und ihn aus dem Bundeskontext herausgelöst, in dem unsere Freude und unser Wohl am stärksten ausgeprägt sind.

In dieser kaputten Welt hat Satan die Sexualität auf den Kopf gestellt. Er hat unser Denken verdreht und das Ergebnis ist großer Kummer. Aber wenn wir Gottes Wort befolgen, können Christen die Schönheit und Freude am Sex wiederentdecken.