Vereint in der (ganzen) Wahrheit

Artikel von Burk Parsons
23. August 2022 — 2 Min Lesedauer

Wir neigen zur Parteilichkeit. Gewöhnlich haben wir nicht nur Vorlieben, sondern sind auch noch überzeugt von ihnen und stolz darauf. Wir haben Lieblinge und scharen uns um sie herum, um zu zeigen, dass sie jedermanns Lieblinge sein sollten. Parteiisch zu sein und Vorlieben oder Lieblinge zu haben ist an sich nicht falsch, solange das alles mit der Heiligen Schrift übereinstimmt. Wenn wir jedoch beginnen, Lieblingsstellen aus der Schrift zu wählen, werden wir schnell Probleme bekommen.

Mutig ermahnte Paulus die Korinther diesbezüglich, als er zu Beginn seines Briefs schrieb:

„Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, kraft des Namens unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle einmütig seid in eurem Reden und keine Spaltungen unter euch zulasst, sondern vollkommen zusammengefügt seid in derselben Gesinnung und in derselben Überzeugung. Mir ist nämlich, meine Brüder, durch die Leute der Chloe bekannt geworden, dass Streitigkeiten unter euch sind. Ich rede aber davon, dass jeder von euch sagt: Ich gehöre zu Paulus! — Ich aber zu Apollos! — Ich aber zu Kephas! — Ich aber zu Christus! Ist Christus denn zerteilt? Ist etwa Paulus für euch gekreuzigt worden, oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft?“ (1Kor 1,10–13)

Die Korinther suchten sich unter den Aposteln und ihren Lehren ihre Lieblinge aus. In der Gemeinde zogen manche Christen die Lehren des einen Apostels denen eines anderen vor und verursachten damit unnötige — und daher unbiblische — Spaltungen innerhalb des Leibes Christi. Dieser kann jedoch ebenso wenig wie Jesus Christus selbst nicht mehr wahrhaft gespalten werden.

Wir fokussieren uns auf unsere Lieblingsbriefe im Neuen Testament, bis hin dazu, dass wir die anderen vermeiden. Und manchmal führt es dazu, dass wir innerhalb des Leibes Christi unnötig gespalten sind.
 

Auch wenn wir es nicht zugeben wollen, haben wir auch heute unsere Lieblinge unter den Aposteln und ihren Lehren. Wir fokussieren uns auf unsere Lieblingsbriefe im Neuen Testament bis hin dazu, dass wir die anderen vermeiden. Und manchmal führt es dazu, dass wir innerhalb des Leibes Christi unnötig gespalten sind. Paulus ist nicht größer als Petrus, Petrus nicht größer als Johannes, und Johannes nicht größer als Jakobus. In seiner souveränen Weisheit schenkte Gott uns eine wunderbare Reihe von inspirierten Briefen über alle Angelegenheiten des Lebens und der Gotteserkenntnis. Sie dienen dazu, dass wir ihn verherrlichen und uns als ewig vereinter Leib Christi an ihm freuen — genau wegen der Wahrheit, nicht trotz der Wahrheit.