Das unveränderliche Evangelium

Artikel von Burk Parsons
16. Juni 2022 — 2 Min Lesedauer

Ich bin Christ, und ich bin Protestant. Christ bin ich, weil ich Jesus Christus allein vertraue und glaube, dass die Erlösung allein aus Gnade, allein durch Glauben und allein durch Christus vollbracht wurde. Überzeugter Protestant bin ich, weil ich weiterhin gegen jene protestiere, die auch nur andeuten, dass die Errettung auf irgendeine andere Art und Weise möglich wäre.

Als ich vor nicht allzu langer Zeit das erste Mal in Rom war, freute ich mich vor allem auf den Besuch des Petersdoms innerhalb der Mauern des Vatikans. Als ich unterhalb der weltgrößten Kuppel stand, war ich von der überwältigenden Pracht stark beeindruckt. Dann dachte ich jedoch über die Finanzierung des gesamten Bauwerks nach und wurde von meinen Gefühlen überrollt. Tiefe Sorge und großer Zorn erfüllten mein Herz, als ich mich an das System der Ablassbriefe erinnerte, welches von einigen Päpsten und Kardinalen im Rom des 16. Jahrhunderts ausgeklügelt worden war. Sie waren bestrebt gewesen, eine Basilika auf dem Rücken des Volkes des gesamten römischen Reiches zu bauen. Der Bau der Basilika wurde größtenteils durch die Verkündigung eines verdrehten Evangeliums finanziert, das ewiges Leben in Christus versprach – allerdings mit einigen Modifikationen, wie jener, die Johannes Tetzel geprägt haben soll: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.“

„Der Herr, der allmächtige Gott, ist derselbe gestern, heute und für immer. Deswegen kann sich sein Wort nicht ändern.“
 

Während ich das schreibe, machen sich Dutzende Männer in Helmen den Rücken krumm, um den neuen Gottesdienstraum der St. Andrew Kirche zu errichten, wo Dr. Sproul und ich dienen. Nach der Fertigstellung wird dieser Altarraum den Stil der großen Kathedralen Europas widerspiegeln. Wir bauen und finanzieren diese Räumlichkeiten jedoch selbst inmitten finanziell schwieriger Zeiten, ohne das Evangelium zu verdrehen. Tatsächlich ist genau das historische, unveränderliche Evangelium der Grund, warum wir Räumlichkeiten bauen, in welchen, so Gott will, das unveränderliche Evangelium in dieser sich ständig verändernden Welt über Generationen hinweg erstrahlen wird. Der Herr, der allmächtige Gott, ist derselbe gestern, heute und für immer. Deswegen kann sich sein Wort nicht ändern. Die vier Berichte über das Leben und den Dienst Jesu Christi ändern sich nicht. Auch das einfache, bedingungslose Evangelium kann sich nicht ändern. Als Christen leben wir, bewegen uns und existieren wir vor Gottes Angesicht. Als Protestanten müssen wir weiterhin für das Evangelium einstehen, selbst wenn unsere stolzen Herzen unsere eigenen Taten zum vollendeten Werk Jesu Christi hinzufügen wollen.