Was Lobpreisleiter wissen sollten
Hier ist mein Versuch, herauszufinden, was Lobpreisleiter wissen müssen. Obwohl in diesem Beitrag Bereiche hervorgehoben werden, die problematisch sein könnten, sollten Pastoren regelmäßig Unterstützung und Beweise der Gnade für ihren Lobpreisleiter kommunizieren, bevor sie auf Dinge hinweisen, die besser sein könnten. Für diesen Beitrag verwende ich den Begriff „Lobpreisleiter“, um einen Nicht-Ältesten zu beschreiben, der die Musik während der Versammlungen der Gemeinde leitet.
1. Pastoren sind für die Menschen in ihrer Gemeinde verantwortlich. (Hebr 13,17)
Pastoren sind letztlich für die Lehre und die Liedauswahl in der Gemeinde verantwortlich. Pastoren sollten deshalb wissen, welche Lieder gesungen werden und sollten bei der Auswahl mitwirken. Wenn du das Vertrauen des Pastors haben willst, musst du es dir verdienen.
2. Gottes Wort an uns ist wichtiger als unsere Worte an Gott. (Jes 66,2; Ps 19,7–11)
Der Musikdienst in der Gemeinde ist ein Wortdienst. Wir dürfen den Wert einer leidenschaftlichen Wortverkündigung nicht unterschätzen. Versuche deshalb, die Bibel besser zu kennen als dein Instrument. Suche Lieder so aus, dass die Gemeinde das Wort Gottes singt, hört, sieht und betet.
3. Wir sind, was wir singen. Wähle deshalb Lieder und Texte mit Bedacht. (Kol 3,16)
Wir führen die Gemeinde durch die Auswahl der Lieder und Worte geistlich. Es kann sogar dazu kommen, dass unsere Gemeinden sich mehr Worte aus den gesungenen Liedern merken als aus den gehörten Predigten. Baue ein Repertoire an Liedern auf, die es ermöglichen, die verschiedenen Aspekte der Herrlichkeit Gottes hervorzuheben und als angemessene Antwort darauf dienen können.
4. Obwohl Liedeinführungen hilfreich sein können, ist der Lobpreisleiter nicht der Prediger.
Deine Hauptaufgabe besteht nicht darin zu predigen, sondern eine Möglichkeit zu schaffen, das Wort Gottes reichlich in der Gemeinde wohnen zu lassen, während wir singen. Wenn du doch etwas sagen willst, fasse dich kurz. Suche vielmehr gute Lieder aus, die die „Belehrung“ übernehmen können.
5. Gebete im Gottesdienst sind gemeinschaftliche Gespräche mit Gott und keine Lückenfüller.
Bete nicht einfach, weil dir danach ist oder weil du nicht weißt, was du sonst tun sollst. Nutze diese Gebete, um für die Gemeinde zu sprechen und nicht nur für dich selbst. Versuche, der Gemeinde zu zeigen, wie theologisch tiefgehende, Christus verherrlichende Gebete aussehen können. Bringe nicht die Personen der Dreieinigkeit durcheinander und bete nicht so, als habe Gott seinen Namen vergessen.
6. Deine Aufgabe ist es, den gemeinsamen Gesang zu unterstützen, nicht ihn zu ersetzen. (Eph 5,18–19; Offb 5,9–10)
Stelle sicher, dass der Verantwortliche für die Technik den Wert des gemeinsamen Gesangs kennt. Wenn das Lobpreisteam durchgängig vierstimmig singt, wird es schwer für die Gemeinde, die Melodie kennenzulernen. Glaube auch nicht, die Instrumentalisten müssten die ganze Zeit spielen. Lege zwischendurch das Mikrophon zur Seite, höre auf zu spielen und lasst uns a cappella singen.
7. Wahrheit ist wichtiger als Töne, aber das bedeutet nicht, dass wir großartige Theologie zu mäßiger Melodie singen sollten.
Suche Lieder aus, die die Gemeinde gerne singt und singen kann. Versuche manchmal, das Arrangement zu ändern, das Tempo zu variieren oder die Stimmung des Lieder zu wechseln, damit die Gemeinde das Lied „neu“ kennenlernt.
8. Tonarten, die den Gemeindegesang fördern, haben Priorität vor Tonarten, die die Sänger gut klingen lassen.
Die Gemeinde kommt nicht zusammen, um die Stimme der Sänger zu hören, sondern um selbst ihre Stimme zum Lob Gottes zu erheben. Wenn eine Stelle doch höher gesungen werden muss, dann sollte es eine Stelle sein, an der die Melodie den Inhalt hervorhebt. Die Gemeinde wird müde, wenn sie ständig hohe Töne singen muss oder aber wird irgendwann aufhören, mitzusingen.
9. Bringe uns nicht so viele neue Lieder bei, dass wir sie nie lernen, oder so wenige, dass wir nicht davon profitieren.
Ungefähr zwei Lieder innerhalb von drei Monaten zu lernen, ist durchaus machbar. Aber: Innerhalb eines Monats vier Lieder zu lernen, ist unmöglich für eine Gemeinde. Wir haben Zugang zu mehr Liedern als jemals in der Kirchengeschichte zuvor. Bringe der Gemeinde die Lieder bei, die ihre Seelen mit geistlicher Nahrung versorgen können. Wenn dein Ziel ist, der Gemeinde zu dienen, musst du nicht versuchen, die Menschen zu beeindrucken.
10. Nur weil man Musiker ist, sind bestimmte Charaktereigenschaften nicht weniger sündig.
Launenhaftigkeit, Überempfindlichkeit, Faulheit, Stolz und Unverantwortlichkeit sind nicht Teil eines bestimmten Temperaments, sondern der in uns wohnenden Sünde. Es kann hilfreich sein, mit Menschen in der Gemeinde in Kontakt zu treten, die keine Musiker sind, um so Ermutigung zu erfahren und eine andere Perspektive zu bekommen. Wenn es etwas in deinem Leben gibt, das dich für diesen Dienst disqualifiziert, spreche das an. Dein Pastor wird dir helfen wollen.
11. Dein Ziel bei der Leitung ist nicht musikalischer, sondern pastoraler Natur.
Wenn die Gemeinde nicht mitsingt, leitest du nicht die gemeinsame Anbetung, sondern stellst nur dein Können dar. Deine Aufgabe ist nicht damit getan, dass du ein paar Lieder spielst. Die Gemeinde muss mitsingen. Wenn du die Gemeinde während des Gesangs ansiehst, zeigt das deine Fürsorge und hilft dir, die Reaktionen der Menschen einzuschätzen.
12. Du bist nicht der Heilige Geist, aber du kannst dich auf ihn verlassen.
Musik kann nicht die Augen unseres Herzens öffnen, unseren Verstand erleuchten oder unser Leben verändern. Aber Gottes Geist kann all das vollbringen. Du brauchst die Gemeinde nicht dazu auffordern, lauter oder mit allem Ernst und aller Leidenschaft zu singen. Gib der Gemeinde die Wahrheit Gottes und lasse den Heiligen Geist den Rest machen. Wenn du Gott im Gebet bittest, deinen Dienst mit Kraft und Vollmacht zu erfüllen, wirst du öfter mit einem demütigen Vertrauen leiten, dem man leicht folgen kann.
13. Letztendlich ist Christus unser Lobpreisleiter. (Hebr 2,11–12; 8,1–2)
Du musst die Gemeinde nicht in den Thronsaal bringen. Christus hat das längst getan (Hebr 10,19–22). Du musst dich nicht fürchten oder Druck verspüren, wenn du die Gemeinde anleitest. Christus vollendet all unsere Gaben (1Petr 2,5)! Je mehr du die Gemeinde auf das hinweist, was Christus für uns getan hat und tut, desto weniger wird die Gemeinde auf dich achten und desto mehr wird sie von den Gaben profitieren, die Gott dir gegeben hat.
Wenn du ein Pastor bist und dich mit einigen oder vielen dieser Punkte identifizieren kannst, behalte es nicht für sich. Viel wichtiger ist, dass du deinen musikalischen Leiter zu einem Essen einlädst und ihm deine Wertschätzung auf konkrete Weise ausdrückst. Sprecht dann darüber, was besser sein könnte. Wer weiß, was Gott tun könnte?
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