Legitime Kontextualisierung oder unbiblischer Kompromiss?

Artikel von 9Marks
25. Mai 2022 — 1 Min Lesedauer

Die folgende Frage ist als Faustregel gut geeignet, um festzustellen, ob es sich bei einer Sache um biblische Kontextualisierung oder aber um einen unbiblischen Kompromiss handelt: Wird dadurch das Ärgernis des Evangeliums deutlicher erkennbar? Wenn ja, dann handelt es sich um biblische Kontextualisierung. Wenn nicht, liegt ein unbiblischer Kompromiss vor.

„Eine gute Kontextualisierung gibt den Menschen die Möglichkeit, sich am Evangelium zu stoßen, nicht an der Kultur.“
 

Auf den ersten Blick scheinen kulturelle Praktiken wie das Ausziehen von Schuhen im Haus oder das Essen mit der linken Hand nichts mit dem Evangelium zu tun zu haben. Aber wenn die Anpassung an kulturelle Bräuche wie diese den kulturellen Anstoß beseitigen, können wir das Evangelium direkter vermitteln. Die Beseitigung dieser kulturellen Stolpersteine gibt den Zuhörern die Möglichkeit, die Anstößigkeit des Evangeliums klarer zu vernehmen. Mit anderen Worten: Eine gute Kontextualisierung gibt den Menschen die Möglichkeit, sich am Evangelium zu stoßen, nicht an der Kultur.

Wenn du andererseits kulturelle Praktiken übernimmst, die der Heiligen Schrift widersprechen, oder das Evangelium auf eine Art und Weise präsentierst, die den Unterschied zwischen dem Evangelium und dem, was jemand bereits glaubt, verkleinert, ist eine solche „Kontextualisierung“ ein verkappter Kompromiss, weil sie die Anstößigkeit des Evangeliums kleiner macht und das Evangelium in diesem Maße verdunkelt.