Deine Gemeinde und der Missionsbefehl
Heute gibt es mehr als 7 Milliarden Menschen auf der Welt. Missiologen schätzen, dass über 2,8 Milliarden von ihnen kaum oder gar keinen Zugang zum Evangelium haben. Praktisch bedeutet das, dass Milliarden von Menschen geboren werden, ihr gesamtes Leben leben und sterben, ohne jemals die gute Nachricht des Evangeliums von Jesus Christus zu hören. Diese Realität können wir als Pastoren und Volk Gottes in der Gemeinde nicht einfach hinnehmen.
Vor diesem Hintergrund möchten wir 5 Möglichkeiten vorstellen, die deine Gemeinde – unabhängig von ihrer Größe, ihrem Standort oder ihrer Situation – hat, um sich an Gottes globaler Mission zu beteiligen.
1. Lehre deine Gemeinde das Wort Gottes und erkläre ihnen dabei, wie sie in der Welt leben sollen
George Pentecost schrieb einmal: „Der Pastor hat das Privileg und die Verantwortung für das Missionsproblem.“ Pentecost vertrat die Ansicht, dass Missionsausschüsse das tun können (und sollen), was sie gerne tun – Methoden gestalten, Bewegungen ins Leben rufen und Geld sammeln –, dass es aber die Verantwortung und das Vorrecht der Pastoren ist, die Not der Nationen zu spüren und in jeder Ortsgemeinde das Anliegen für die Verherrlichung Gottes in der ganzen Welt anzufachen.
Von der ersten bis zur letzten Seite der Bibel zeigt Gott seine Leidenschaft für die Verkündung seiner Herrlichkeit in der ganzen Welt. Als Pastoren müssen wir unsere Gemeinde Gottes Wort lehren und ihnen zeigen, dass Gottes Liebe zu den Nationen überall in der Heiligen Schrift deutlich erkennbar ist. Beim Studieren von Gottes Wort musst du dann darauf achten, dass du es im Lichte der dringenden geistlichen und körperlichen Bedürfnisse anwendest, die in der Welt um uns herum allgegenwärtig sind. Wir sind von Völkern voller verlorener Menschen umgeben. Sie sprechen unterschiedliche Sprachen und stammen aus den verschiedensten Nationen, aber sie alle brauchen die Hoffnung, die sie nur in Jesus Christus finden können. Als Pastoren und Gemeindeleiter müssen wir unserer Gemeinde helfen, Gottes Liebe für die Welt in seinem Wort zu erkennen, damit diese Botschaft ihren Lebensstil in der Welt prägt.
2. Verpflichtet euch zum gemeinsamen Beten und Fasten
Als die Gemeinde in Antiochia fastete und betete, sandte Gott Saulus und Barnabas aus, um das Evangelium zu den Heiden zu bringen (Apg 13,1–3). Viele Ortsgemeinden betrachten diese Art von Gebet und Fasten als etwas Optionales. Doch im Neuen Testament war dies etwas Grundlegendes für die Christen, wenn sie missionarisch aktiv wurden. Heute können die Ortsgemeinden durch gemeinsames Gebet eine aktive Rolle bei der Erfüllung des Missionsbefehls übernehmen.
„Heute können die Ortsgemeinden durch gemeinsames Gebet eine aktive Rolle bei der Erfüllung des Missionsbefehls übernehmen.“
Durch Gottes Gnade sind hilfreiche Ressourcen wie Operation World, Peoplegroups.org und Joshua Project entwickelt worden, um Gemeinden bei ihrer Fürbitte für unerreichte Völker und Orte auf der ganzen Welt zu unterstützen und zu fördern. Die Fürbitte ist das Mittel, mit dem wir uns am täglichen Wirken Gottes im Leben anderer Menschen beteiligen. Dazu gehören Menschen in unserer Nachbarschaft sowie Völker auf der ganzen Erde, denen wir vielleicht nie begegnen. Durch das Gebet ermöglicht Gott es den Ortsgemeinden, an seinem versöhnenden Werk unter den Muslimen, Hindus, Buddhisten und Menschen aller anderen Religionen weltweit teilzuhaben. Unentwegtes Beten und Fasten sind ein wichtiger Weg, wie sich Ortsgemeinden an der Mission Gottes unter den Völkern beteiligen können.
3. Spendet aufopferungsvoll
Eine der praktischsten Möglichkeiten, wie sich Ortsgemeinden an der weltweiten Mission beteiligen können, ist das aufopferungsvolle Geben. Gott hat viele Ortsgemeinden mit finanziellen Ressourcen gesegnet, die, wenn sie sorgfältig verwaltet und weise gegeben werden, dazu beitragen können, Jüngerschaft und Gemeindegründung in der ganzen Welt zu fördern. Unabhängig von ihrer Größe oder sozioökonomischen Zusammensetzung kann sich jede Ortsgemeinde durch das aufopferungsvolle Geben finanzieller Mittel an der Ausbreitung des Evangeliums beteiligen.
Im Neuen Testament gibt es Beispiele davon, wie Gemeinden andere Gemeinden in entfernten geographischen Regionen mit Spenden unterstützen (Röm 15,25–28). Auch liest man von Ortsgemeinden, die trotz ihrer Armut aufopferungsvoll und über ihre Mittel hinaus spenden, um die Verbreitung des Evangeliums zu fördern (2Kor 8,1–4). Heute können die Ortsgemeinden ihre finanziellen Mittel zur Unterstützung von Missionsorganisationen einsetzen, welche die Verbreitung des Evangeliums im Zentrum haben. Sie können auch spezifischer spenden, um an den Bedürfnissen verfolgter Brüder und Schwestern zu dienen oder Jüngerschafts- und Gemeindegründungsprojekte unter unerreichten Völkern zu unterstützen. Die Liste der lohnenswerten Anliegen im Zusammenhang mit der Weltmission ist endlos. Aufopferungsvolles Spenden für die Weltmission ermöglicht es der ganzen Gemeinde, sich zu engagieren. Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen können gemeinsam zur weltweiten Ausbreitung des Evangeliums beitragen.
4. Kümmert euch um die ausgesendeten Missionare, dient ihnen und seid ein Segen für sie
Gott hat die Ortsgemeinden in einzigartiger Weise dazu ausgerüstet, sich um Missionare zu kümmern und ihnen Gastfreundschaft zu gewähren. Unabhängig davon, ob deine Ortsgemeinde einen Missionar ausgesandt hat oder nicht, seid ihr dazu in der Lage, Missionare im Ausland zu betreuen, sie zu unterstützen und zu ermutigen. Einige der praktischen Möglichkeiten, wie Ortsgemeinden Missionare am besten betreuen und unterstützen können, sind:
- Sich zur regelmäßigen Kommunikation mit ihnen verpflichten (E-Mail, Handy, Textnachrichten, Videocalls usw.)
- Ihnen Versorgungspakete und Geschenke schicken
- Sie auf den Reisen unterstützen, wenn sie aus rechtlichen Gründen oder für bestimmte Aufgaben eine Weile ins Heimatland zurückkommen müssen (Bereitstellung einer Unterkunft, eines Fahrzeugs, eines Handys, Hilfe bei der Schulausbildung, Kinderbetreuung und Ermöglichung von ruhigen Zeiten zur Entspannung und Erholung)
- Ihnen eine Möglichkeit bieten, Berichte von ihrem Einsatz zu geben und auf Heimatbesuchen vor den Gemeindemitgliedern zu sprechen
- Ihnen zuhören sowie Interesse und verbindliches Engagement für ihre Arbeit zeigen
Das Leben auf dem Missionsfeld kann herausfordernd, anstrengend und kompliziert sein. Inmitten des Stresses und der Kämpfe haben viele Missionare oft das Gefühl, dass ihre entsendende Gemeinde den Kontakt vernachlässigt und sie vergisst. Eine der praktischsten Möglichkeiten, wie sich Ortsgemeinden in der Weltmission engagieren können, besteht daher darin, sich um die Missionare im Ausland zu kümmern, ihnen zu dienen und ein Segen für sie zu sein.
5. Sendet qualifizierte Missionare ins Ausland aus
Die vielleicht offensichtlichste Art und Weise, wie sich Ortsgemeinden an der weltweiten Mission beteiligen können, ist die Aussendung qualifizierter und ausgerüsteter Missionare, die sich konkret an der Arbeit für den Missionsbefehl beteiligen. Auf lokaler Ebene bedeutet das, dass ihr Menschen in eure Stadt aussendet, um unter verlorenen Nachbarn, Arbeitskollegen und Familienmitgliedern zu dienen. Gläubige werden im Ausland nur das tun, was sie auch zu Hause getan haben, also muss der Weg in die Mission in der unmittelbaren Umgebung beginnen.
Wenn nun Männer und Frauen an dem Ort, an dem sie leben, andere zu Jüngern machen, sollten in regelmäßigen Abständen einzelne von ihnen aufgerufen werden, ihren Wohnort zu verlassen und in anderen Nationen zu dienen. Unter der Leitung von Gottes Geist wird das dazu führen, dass eure Gemeinde Menschen zu kurz-, mittel- und langfristigen Auslandsaufenthalten aussendet, um das Evangelium zu verkünden, Jünger zu machen und Gemeindegründungen unter unerreichten Menschengruppen und an unerreichten Orten zu unterstützen.
„Die Ortsgemeinde ist das Mittel, das Gott für die Ausbreitung des Evangeliums in der ganzen Welt einsetzen wird.“
Die Ortsgemeinde ist das Mittel, das Gott für die Ausbreitung des Evangeliums in der ganzen Welt einsetzen wird. In einer Welt mit Milliarden von verlorenen Menschen, von denen viele noch nie das Evangelium gehört haben, ist es nicht hinnehmbar, dass die Weltmission in der Gemeinde zu einem isolierten Programm für einige wenige Auserwählte degradiert wird. Wir sind davon überzeugt, dass Gott seine gesamte Gemeinde aufruft, sich auf strategische Weise daran zu beteiligen, seine Herrlichkeit unter den Völkern bekannt zu machen. Unser Gebet und unser Wunsch ist es, dass immer mehr Pastoren das Vorrecht und die Verantwortung wahrnehmen, die Gott den Ortsgemeinden in seiner weltweiten Mission gegeben hat.