Jesu Gebet für uns

Artikel von Burk Parsons
11. Januar 2022 — 2 Min Lesedauer

Nach meiner Bekehrung zu Christus wurde ich von einigen meiner Pastoren und Mentoren dazu ermutigt, mir ein „Lebensmotto“ aus dem Wort Gottes zu suchen, das meine Lebensüberzeugungen und meine Beziehung zu Gott widerspiegelte. Deshalb suchte ich jahrelang nach einem Vers, der genau passen würde. Manchmal glaubte ich, ihn gefunden zu haben, aber da ich ja weiter die Schrift studierte, kamen andere mögliche Verse an seine Stelle. Letztendlich kam ich zu dem Schluss, dass meine lange Suche nach einem Lebensmotto-Vers vergeblich war. Vielleicht würde ich nie einen Lebensvers mein eigen nennen, und ich war immer etwas neidisch auf meine Freunde, die einen hatten. Vielleicht würde ich eines Tages doch noch einen finden, bevor der Herr mich zu sich holen würde. Doch das Problem reicht sogar noch viel weiter. Mir fehlt nicht nur ein Lebensvers, sondern ich habe auch kein Lieblingsbuch in der Bibel, ja noch nicht einmal ein Lieblingskapitel. Unzählige Male hat die Gemeinde, der ich diene, von mir so etwas gehört wie: „Dies ist einer meiner liebsten Verse … Kapitel … Abschnitte … Bücher in der Heiligen Schrift.“ Und obwohl natürlich nicht alle Schriftpassagen gleichwertig sind, führte mich das weitere Studium zu einem tieferen Verständnis und einer höheren Wertschätzung selbst für unliebsame Abschnitte, wie zum Beispiel Stammbäume und Zahlenlisten.

„Das hohepriesterliche Gebet in Johannes 17 ist eine der ausführlichsten Schriftpassagen, in denen wir hören, wie der Herr für uns betet.“
 

Was der Entdeckung meines Lieblingskapitels in der Bibel am Nächsten kam, war ein Erlebnis vor über zwölf Jahren, als mein lieber Freund Palmer Robertson mich darum bat, eine einwöchige Vorlesungsreihe an der African Bible University in Kampala, Uganda zu halten. Er bat mich darum, über mein Lieblingskapitel aus der Schrift zu referieren. Ich erklärte ihm, dass ich zwar keines hatte, aber Johannes 17 für geeignet hielt. Dieses Kapitel verdeutlicht Christen die Herrlichkeit unseres dreieinigen Gottes, der Person und des Werkes Christi, der Errettungslehre, der Absicht Gottes, der Einheit und Reinheit der Gemeinde, unserer Gemeinschaft mit Christus und der Liebe unseres Herrn zu seinem auserwählten Volk. Dr. Robertson war einverstanden. Die Woche, die meine Familie und ich bei den Robertsons verbrachten, wir intensiv über die Bibel, Theologie, und Gemeinde diskutierten und ich Johannes 17 unterrichtete, bleibt eine der besten Wochen meines Lebens.

Das hohepriesterliche Gebet in Johannes 17 ist eine der ausführlichsten Schriftpassagen, in denen wir hören, wie der Herr für uns betet. Genauso, wie Abraham dich und mich und alle anderen Gläubigen im Laufe der Geschichte mit einschloss, als er in 1. Mose 15 die Sterne zählte, so betete Jesus für dich und mich und alle, die durch die Worte der Apostel an ihn gläubig werden. Wenn wir vor dem Angesicht des Herrn wandeln – Coram Deo – dann wissen wir, dass der Herr auch für uns persönlich gebetet hat und dass er auch jetzt für uns betet, während wir auf seine Wiederkunft warten.