Das Erfolgsgeheimnis für jede Gemeindegründung
Als ehemaliger Muslim klingen diese Fragen für mich immer noch seltsam: Ist diese Passage zu heftig für unsere Gottesdienstbesucher? Enthält meine Predigt genügend Witze? Sollten wir vielleicht ein iPad verlosen? Diese Fragen gingen mir durch den Kopf, als wir die Redemption City Church in Baltimore gründeten. In der Tat können solche Gedanken jeden neuen Gemeindegründer verfolgen, wenn wir versuchen, herauszufinden, was die Herzen der Menschen gewinnt und sie dann auch zum Bleiben bewegt.
Ein Großteil der heutigen Gemeindegründungsstrategien besteht in der „Lockvogelmethode“. Greif zu Glocken und Trillerpfeifen, um die Massen anzulocken. Wenn die Leute dann kommen und sie sich wohlfühlen, schalte einen Gang hoch, indem du mehr Häppchen des Evangeliums hineinschmuggelst.
Diese Versuchung, Ungläubige zu ködern und zu manipulieren, ist so anders als das, was ich sah, als ich in einer muslimischen Familie aufwuchs. In einer Moschee gibt es keine ausgefallene Bühne, keine Hillsong United Muslim Songs, keine Stimmungsbeleuchtung. Der Islam, der unter den Religionen weltweit am schnellsten wächst, versucht nicht, die Menschen mit Unterhaltung zu locken. Sie glauben, dass Allah und die Botschaft des Korans überzeugend genug sind.
Muslime gewinnen durch ihre Botschaft Menschen für ihren Glauben. Eine 1.500 Jahre alte Botschaft eines noch immer toten Propheten scheint genug zu sein. Der Islam bietet eine religiöse To-Do-Liste an, die dir helfen könnte, dem Feuer der Hölle zu entrinnen, wenn du ein gutes Leben führst. Das ist ihre Botschaft, und sie hat mir genügend Angst gemacht, um dabei zu bleiben.
Aber was mich zu Jesus brachte, waren nicht Angst oder die Lockmittel einer Kirche. Es war eine bessere Botschaft. Es war das Evangelium. Als der Islam mich mit seinem „Tu dies, tu das!“ erdrückte, sagte Jesus „Es ist bereits alles getan!“ und eroberte damit mein Herz. So wurde schließlich aus einem muslimischen Jungen ein christlicher Gemeindegründer in einer der am wenigsten erreichten Städte Amerikas.
Das Evangelium gibt, was wir brauchen
Wenn nun der Islam die am schnellsten wachsende Religion der Welt ist, die Gemeinde Christi aber eine weitaus bessere Botschaft hat als der Islam, warum versuchen wir dann immer noch, Menschen mit Hilfsmitteln für Jesus zu gewinnen?
Die Philosophie mancher Kirchen lautet: „Gib den Leuten, was sie wollen.“ Henry Ford, der Gründer der Ford Motor Company, sagte einmal: „Wenn ich die Kunden gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie mir gesagt: ‚Ein schnelleres Pferd.‘“ Wenn Ford sich auf die Marktforschung konzentriert hätte, hätte er nie ein Auto gebaut.
„Oft konzentrieren sich Gemeindegründer auf das, was verlorene Menschen scheinbar wollen, statt auf das, was sie tatsächlich brauchen.“
Oft konzentrieren sich Gemeindegründer und Pastoren ausschließlich auf die „Marktforschung“. Sie gehen auf das ein, was verlorene Menschen scheinbar wollen, statt auf das, was sie tatsächlich brauchen. Das Problem ist, dass Menschen nicht wirklich erkennen, was sie brauchen (Röm 3,10–17). Du wirst auch nie in der Lage sein, ihnen das, was sie wollen, so gut zu geben, wie es die Welt kann.
Das Evangelium erobert die Herzen
Das Evangelium sagt dem erschöpften Hochschulabsolventen, dass sein Wert nicht in seiner Karriere begründet liegt, sondern in dem vollendeten Werk Jesu. Es sagt der alleinstehenden Frau, dass Jesus ihr den Trost und die Sicherheit gibt, wonach sie sich sehnt. Es sagt dem Sohn, der um den Tod seines Vaters trauert, dass Jesus das Ende in einen ewigen Anfang verwandelt.
Ganz gleich, um wen es sich handelt. Egal in welchem Kontext. Egal in welcher Stadt. Das Evangelium ist das, was Menschen dazu bringt, zu kommen und zu bleiben. Werden einige Leute kommen und wieder gehen, weil du ihre Erwartungen nicht erfüllt hast? Auf jeden Fall. Wenn du jedoch treu die Wahrheit predigst, wird das Evangelium mit der Zeit mehr und mehr Herzen erobern.
Selbst in einer kirchenfernen, post-christlichen Stadt wie Baltimore brauchst du keinen Schnickschnack. Es ist in Ordnung, wenn das Gastfreundschaftsteam noch in der Entstehungsphase steckt. Es ist ok, wenn die Band nur aus einer Person besteht. All das spielt keine Rolle, denn das, was du wirklich brauchst, hast du schon – eine Nachricht, die fast zu gut ist, um wahr zu sein – die Botschaft der völligen Annahme Gottes durch Jesus.
Das Evangelium muss gepredigt werden
Erinnerst du dich an Paulus letzten Ratschlag an den Gemeindegründer Timotheus? „Predige das Wort, steh dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit“ (2Tim 4,2). In allen Herausforderungen der Gemeindegründung ist es unsere Aufgabe, die Heilige Schrift zu predigen. Das ist unsere altbewährte Strategie, um Menschen zu erreichen, als auch Menschen zu halten.
„Wenn wir Menschen mit der Schönheit des Evangeliums gewinnen, wird das Evangelium sie auch halten.“
Wenn wir uns dafür entscheiden, etwas anderes zu betonen als die Verkündigung des Evangeliums, dann mögen wir Menschen mit unserem Glanz und Schimmer anziehen. Aber das, womit wir Menschen gewinnen, ist das, womit wir sie auch halten werden. Wenn wir Menschen mit der Schönheit des Evangeliums gewinnen, wird das Evangelium sie auch halten.
Glaube nicht der Lüge, Leute seien nicht am Evangelium interessiert. Wenn nicht-kirchliche Menschen zu Redemption City kommen, erwarten sie, die Bibel zu hören. Ich würde nie in eine Moschee gehen, mich hinsetzen, den Imam lehren hören und denken: Er lehrt aus dem Koran? Das habe ich nicht erwartet. Nicht-gläubigen Besuchern macht es nichts aus, von uns aus der Bibel zu hören; sie erwarten es. Also predige, um die Herzen der Menschen mit so viel Liebe zu Jesus zu füllen, dass sie die Liebe zur Sünde, zu sich selbst und zur Welt verdrängt.
Nach nur zwei Jahren der Gemeindegründung habe ich gesehen, dass das Evangelium nicht nur Menschen erreicht, sondern sie auch behält. Unsere Gemeinde ist nicht über Nacht von fünf auf 500 angewachsen. Dennoch ist sie stetig gewachsen. Wir sind näher daran, uns finanziell selbst zu tragen und uns zu vervielfältigen, einfach dadurch, dass wir das Evangelium auf eine kulturell relevante und ansprechende Weise verkündigen und den tiefsten Bedürfnissen der Menschen mit der größten Nachricht des Lebens begegnen.
Das Evangelium funktioniert immer noch. Gemeindegründer, lasst uns das von ganzem Herzen glauben! Es ist die Kraft Gottes zur Errettung für jeden, der glaubt (Röm 1,16). Möge diese Überzeugung unsere Dienste und Predigten, unsere Vision und Mission prägen.