Du sollst Gott nicht dienen

Andacht von John Piper – gelesen von Robin Dammer
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„Denn die Augen des HERRN durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist.“ (2Chr 16,9) 

Wonach sucht Gott in dieser Welt? Nach Mitarbeitern? Nach Helfern? Nein. Das Evangelium ist kein „Aushilfe gesucht“-Schild. Es ist auch kein Aufruf zum christlichen Dienst.

Gott sucht nicht nach Menschen, die für ihn arbeiten. „Denn die Augen des HERRN durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist“ (2Chr 16,9). Er ist der große Arbeiter. Er ist der Mann mit den breiten, Lasten tragenden Schultern. Er ist der Starke. Und er will es auch zeigen. Das unterscheidet Gott von den sogenannten Göttern dieser Welt: Er arbeitet für uns. Jesaja 64,3: „Denn von Ewigkeit her hat man nie gehört, nie vernommen, hat kein Auge es gesehen, dass außer dir ein Gott tätig war für die, welche auf ihn harren.“ Mit anderen Worten: Das unterscheidet ihn von allen anderen. 

Was möchte Gott dann von uns? Nicht, was man erwarten würde. Er weist Israel für die vielen Opfergaben zurecht: „Ich will keinen Stier aus deinem Haus nehmen, [...] denn mir gehören alle Tiere des Waldes [...]. [...] Wenn ich hungrig wäre, so würde ich es dir nicht sagen; denn mir gehört der Erdkreis und was ihn erfüllt“ (Ps 50,9–10.12). 

Aber es muss doch etwas geben, das wir Gott bringen können, das ihn nicht geringschätzt, weil wir meinen ihn damit beschenken zu können. 

Ja. Unsere Sorgen. Unsere Nöte. Unsere Hilferufe, dass er uns die Kraft gibt, seinen Willen zu tun. 

„Alle eure Sorge werft auf ihn“, ist ein Gebot (1Petr 5,7). Gott empfängt gerne all das von uns, was unsere Abhängigkeit und seine Allgenugsamkeit zeigt. 

Der christliche Glaube ist im Grunde eine Genesungskur. Der Kranke dient nicht seinem Arzt. Er vertraut darauf, dass ihm sein Arzt eine gute Behandlung und die richtigen Medikamente verschreibt. Die Bergpredigt ist die Behandlung, die uns unser Arzt verschreibt, nicht die Stellenbeschreibung, die uns unser Arbeitgeber vorschreibt. 

Unser Leben hängt davon ab, dass wir nicht für Gott arbeiten. „Wer aber Werke verrichtet, dem wird der Lohn nicht aufgrund von Gnade angerechnet, sondern aufgrund der Verpflichtung; wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet“ (Röm 4,4–5). 

Arbeiter bekommen keine Geschenke. Sie bekommen, was ihnen rechtmäßig zusteht. Ihren Lohn. Wenn wir das Geschenk der Rechtfertigung annehmen, dann dürfen wir nicht wagen, sie uns selbst erarbeiten zu wollen. Gott ist es, der hier die harte Arbeit leistet. Und so erhält er die Ehre als Schenker dieser Gnadenicht als Empfänger unseres Dienstes. 

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