Gottes Reich wächst durch Verkündigung
(14.04.2015) – Wichtigster Auftrag der christlichen Gemeinde ist es, die frohe Botschaft von Jesu Christi zu verkündigen. Das betonte der Vorsitzende des Netzwerkes „Evangelium21“, Pastor Matthias Lohmann (München), auf der 5. Jahreskonferenz in Hamburg. Dabei ist es erforderlich, sowohl die Verlorenheit des Sünders als auch die Menschenliebe unseres Retters zu betonen. „Gott erlöst Menschen nicht um ihrer Werke willen, sondern allein aus Gnade“, sagte Pastor Lohmann in seiner Schlusspredigt. Die guten Werke folgen dem Glauben und sollten durch die Verkündigung des Evangeliums flankiert sein, so Lohmann weiter.
Die fünfte Jahreskonferenz von „Evangelium21“ wurde vom 9. bis 11. April erneut in den Räumen des „Gemeinde- und Missionswerks Arche“ in Hamburg veranstaltet. 800 Christen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen daran teil. Das Treffen stand unter dem Thema „Was ist der Auftrag der Gemeinde?“. Erörtert wurden Fragen, die sich aus neueren Entwicklungen in der Missionswissenschaft ergeben. In den vergangenen Jahren ist stark betont worden, die Kirche habe den Auftrag, die Welt zu verändern. Fragen des Lebensstils oder der Gesellschaftsrelevanz sind in vielen Gemeinden deshalb in den Vordergrund gerückt. Greg Gilbert, Hauptpastor der „Third Avenue Baptist Church“ in Louisville (Kentucky, USA), erklärte demgegenüber in seinen Vorträgen, dass Christen zwar Gutes gegenüber allen Menschen tun sollen, aber die Kernkompetenz der Gemeinde darin besteht, das Evangelium vom gekreuzigten König zu verkündigen und Menschen in das Reich Gottes einzuladen. „Ohne Neugeburt von oben kommt niemand in das Reich Gottes“, sagte Gilbert, der zusammen mit Kevin DeYoung, dem Hauptpastor der „University Reformed Church“ in East Lansing (Michigan, USA), ein vielbeachtetes Buch zum Thema veröffentlicht hat. (Das Buch „Was ist der Missions-Auftrag der Gemeinde Jesu?“, ist pünktlich zur Konferenz beim 3L Verlag in deutscher Sprache erschienen.)
Ergänzt wurden die Hauptvorträge durch Referate und Seminare. So legte beispielsweise der Neutestamentler Dr. Michael Clark vom „Martin Bucer Seminar“ in München eine Kritik der „Neuen Paulusperspektive“ vor, der Historiker Dr. Jan Carsten Schnurr von der „Freien Theologischen Hochschule“ in Gießen betrachtete in einer glanzvollen Darlegung das Buch „Die Pilgerreise“ von John Bunyan.
Ron Kubsch, Dozent für Apologetik und Neuere Theologiegeschichte, wurde im Rahmen der Konferenz zum Generalsekretär von „Evangelium21“ berufen und wird sich in Zukunft intensiver um die Betreuung ehrenamtlicher Mitarbeiter und die Weiterentwicklung einzelner Arbeitsbereiche kümmern.
Zu „Evangelium21“ gehören Christen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinden. Ausgerichtet auf die von den Reformatoren wiederentdeckten Wahrheiten: Gnade allein, Glaube allein, die Schrift allein, Christus allein und zu Gottes Ehre allein, sollen Gemeinden neu belebt werden.
Vom 4. bis 5. Dezember wird eine erste E21-Regionalkonferenz in der Schweiz ausgetragen. Zu dem Thema „So kommt der Glaube aus der Predigt“ werden in der CGB Riehen (Basel) Vaughan Roberts aus Oxford (England) sowie Wolfgang und Christian Wegert aus Hamburg sprechen. Kevin DeYoung hat als Hauptredner für die E21-Konferenz 2016 in Hamburg zugesagt.