Das Evangelium gilt (auch) für Christen
Nicht-Christen, die dem Evangelium glauben, werden zu Heiligen, die auch weiterhin an das Evangelium glauben. Das Evangelium – die „gute Nachricht“ – handelt davon, was Gott durch Jesus für uns getan hat.
Die gute Nachricht über die Person und das Werk Christi war Gottes Plan noch vor Gründung der Welt. Nach der ewigen Weisheit und dem Ratschluss der Dreieinigkeit würde der Sohn die Welt der Geschöpfe Gottes in einer Weise betreten, die wahre Menschheit mit wahrer Gottheit vereinte. Die Fleischwerdung war nicht Plan B.
Der Heilsplan, der schon vor der Schöpfung bestand, offenbart, wie tief die Wurzeln der Liebe Gottes zu seinem Volk reichen. Die Gläubigen sind in Gottes Liebe sicher geborgen, weil diese keinen Anfang hatte. Bevor es uns überhaupt gab, ist seine Liebe immer gewesen.
Christus und Herr
Die gute Nachricht ist, dass das Wort/die Liebe/die Gnade/die Weisheit Gottes Fleisch wurde und unter den Menschen wohnte. Jesus ist der versprochene Christus oder Sohn Davids (vgl. 2 Sam 7,12-13; Mt 1,1-17). Die zerrüttete Schöpfung schaute auf den Herrscher und Erlöser, der Frieden und Erneuerung bringen würde; und selbst jetzt sehnt sich diese Welt nach einer Erneuerung aller Dinge.
„Wir brauchen das Evangelium, weil es unsere Blicke auf das unendliche Reich des Gesalbten Gottes lenkt.“
Gläubige sind Nachfolger des einen, der die Schlange zertrat (vgl. Gen 3,15). Sie sind Untertanen des Königs, der für sie kam, lebte, litt, starb, auferstand und zum Himmel auffuhr. Jesus ist der Christus, weil er der versprochene Herrscher ist, der für immer auf dem Thron sitzen, seine Feinde überwinden und sein Volk verteidigen wird. Jesus ist auch deshalb der Herr, weil seine Herrschaft allumfassend ist und ihm die völlige Autorität im Himmel und auf der Erde gehören. Deswegen verkündigen Christen, dass Jesus der Christus ist und dass Christus der Herr über alles ist.
Der Weg des Jüngers biegt und windet sich unter der Herrschaft des souveränen Jesus. Wir brauchen das Evangelium, weil es unsere Blicke auf das unendliche Reich des Gesalbten Gottes lenkt. Das Evangelium hilft uns zu erkennen, warum Götzen uns nicht retten können. In einer Welt, in der Menschen auf Sand bauen, ist Jesu eingeläutete-aber-noch-nicht-vollendete Herrschaft ein festes Fundament.
Der Fürsprecher, den wir benötigen
Christen sind Menschen, die die Wahrheit über Jesus offenbaren, die Jesu Befehlen zu folgen suchen und die das Volk Jesu lieben (vgl. 1 Joh). Doch wer von uns ist ein vollkommener Nachfolger? Wir sind unvollkommene Jünger und das ist sowieso die einzige Art von Jüngern, die Jesus nachfolgen. Das Evangelium erinnert uns daran, dass Jesus das alttestamentliche Versprechen eines neuen Bundes erfüllt hat (vgl. Jer 31,31-34; Lk 22,20). Und weil sein sündloses Leben und sein sündentragendes Sterben einen neuen Bund für uns Sünder besiegelt hat, berauben uns unser Versagen und unsere Sünden weder unserer Stellung vor Gott noch verringern sie seine Liebe zu uns.
Durch den Glauben an Jesus sind wir mit ihm vereint. In unserer Vereinigung mit ihm ist er unser Fürsprecher. In Christus sind Vergebung und Reinigung zu finden. Erneuerung und Kraft. Fürbitte und Heilszuspruch. Wir sind Heilige im Kampf, doch Jesus ist unser nie versagender Freund, der uns durch das Verdienst seines gehorsamen Lebens zum Vater bringt. Wir können kühn vor den Thron der Gnade treten, weil unser Retter kühn zur Rechten Gottes sitzt.
Im Evangelium wachsen
Paulus wollte nicht, dass die Kolosser von der Hoffnung des Evangeliums abweichen (vgl. Kol 1,23); er wollte, dass die Galater im Geist wandeln, der in ihnen ein rettendes Werk angefangen hatte (vgl. Gal 3,1–3; 5,16–26) und er überbrachte den Korinthern das Evangelium, „in dem ihr auch fest steht“ (1 Kor 15,1–2). Es ist für Paulus undenkbar, dass Christen das Evangelium für etwas Größeres, Besseres oder Gewaltigeres verlassen. Das Evangelium ist die Kraft Gottes, um zu retten, zu heiligen, zu vergeben und zu bewahren. Das Evangelium ist eine Nachricht, die in Gottes ewigem Ratschluss verwurzelt ist. Das ist eine Botschaft von solcher Weite, Tiefe und Größe, dass wir sie nicht ergründen können. Wir werden nie an die Grenzen des Evangeliums gelangen, stattdessen wachsen wir in unserem Verständnis desselben.
„Wir werden nie an die Grenzen des Evangeliums gelangen, stattdessen wachsen wir in unserem Verständnis desselben.“
Unsere Lebensreise als Christen verläuft auf einem Weg der Gnade. Jesu Sühnewerk am Kreuz stellt nicht nur die Bezahlung der Strafe für die Sünde sicher, sondern auch die Zerstörung der Macht der Sünde. Wir können im Licht und im Geist leben. Der rettende König Jesus ist gekommen, um uns zu befreien. Das Herz des Christen ist umgekehrt und kehrt um, hat geglaubt und glaubt. Das Leben eines Christen ist ein Leben unter dem Evangelium (vgl. Gal 2.20; Phil 1,21). Jesus nahm sein Kreuz auf sich und ging in den Tod und danach kamen Auferstehung und Herrlichkeit. Nun ruft Jesus uns dazu auf, unser Kreuz täglich auf uns zu nehmen (vgl. Lk 9,23), damit wir ihm im Glauben und in die Herrlichkeit hinein folgen können (vgl. Mt 25,34; 2 Kor 4,17–18).
Gute Nachrichten für die Zukunft
Ich frage mich, was du als Nachfolger Christi für deine Zukunft siehst. Siehst du mit Augen des Glaubens einen Gott, der alle Dinge zu deinem Besten wirkt, um dich in das Bild seines geliebten Sohnes zu formen (vgl. Röm 8,28–30)? Erkennst du, wenn auch trübe und unscharf, dass dein gegenwärtiges Leiden einer unvergleichlichen und andauernden Herrlichkeit weichen wird (vgl. Röm 8,18–25)? Diese Hoffnungen sind eine gute Nachricht und somit Evangelium, denn beim Evangelium geht es nicht nur um das, was Jesus getan hat, sondern auch darum, was er tun wird.
Das Leben eines echten Jüngers ergießt sich täglich in die Liebe Gottes. Weil unsere Vereinigung mit Christus niemals zertrennt wird (vgl. Röm 8,31–39), ist unsere Zukunft voll von unendlich guten Nachrichten. Weil der neue Bund ewig ist, ist es auch das Evangelium. Jesus ist der erlösende König, der durch sein Blut für sich selbst ein Volk aus allen Nationen erworben hat (vgl. Offb 5,9–10). Die göttliche Gnade, die uns nachgegangen ist, wird uns jetzt festhalten und der Christus des Evangeliums wird unsere Herzen mit dem lebendigen Brot und dem lebendigen Wasser sättigen, das nur er allein geben kann.