Ein Gebet zur Erinnerung an Vorbilder und Helden des Glaubens

Artikel von Scotty Smith
1. November 2020 — 3 Min Lesedauer
Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes (Hebr 12,1–2).

Lieber Herr Jesus, ich preise dich für diesen neuen Tag und die Gelegenheit zur Erinnerung an all das Gute, das du durch dein Leben, deinen Tod und deine Auferstehung für uns getan hast. Öffne dein Wort, und öffne unser Herz. Halte auch unsere Augen offen, damit wir dich in der ganzen Schrift zu erkennen vermögen. Befreie uns weiter aus alten Mustern, von gnaden-losen Predigten und vor verkürzter Lehre vergangener Jahre.

Die beliebten Hebräerverse sind ein gutes Beispiel dafür. Denn ich dachte immer, die „Wolke von Zeugen“ sei eine riesige Schar geistlicher Giganten, die vom Himmel her das Geschehen auf unserem irdisch-christlichen Spielfeld verfolgten und uns im Rennen der Gerechtigkeit anfeuerten – und die uns geradezu von oben her über die Ziellinie zögen. Noah, Abraham, Moses, König David, der Apostel Paulus – lauter Sieger, die mich jetzt dazu beflügelten, noch mehr zu tun, mich noch mehr anzustrengen und für einen starken Ziellauf noch mehr zu schwitzen.

„Aber was Noah, Abraham, Moses und David gemeinsam hatten, war ein sündiges Herz, eine tiefe Zerbrochenheit und ein sehnliches Verlangen nach deiner Gnade, die du ihnen gerne gabst.“
 

Herr Jesus, all dies machte mich aber nur stolz auf meine eigene Leistung oder ließ mich an meinem Versagen verzweifeln, je nach Tagesform oder Umständen. Aber was Noah, Abraham, Moses und David gemeinsam hatten, war ein sündiges Herz, eine tiefe Zerbrochenheit und ein sehnliches Verlangen nach deiner Gnade, die du ihnen gerne gabst. Dies fehlte meinem frühen Glaubensleben.

Am heutigen Tag der Allerheiligen, den ein Großteil der Christen feiert, schaue ich zur dir auf: Jesus Christus, du bist der wahrhaft und einzig Heilige – der für unser Heil Ausgesonderte. Du bist der Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Herr Jesus, ich bin nur deshalb heilig, weil der Vater mein Leben in deinem Leben verborgen hat. Mein heiliges Gewand ist einzig das Gewand der Gnade. Allein deine Gerechtigkeit lässt mich gerecht vor Gott, dem Vater, stehen: heute wie am Jüngsten Tag.

Ich will das Rennen bis zum Ziel laufen, weil mein ganzes Leben und Wirken in dir ist. Nicht meine Anstrengungen bringen mich in den Himmel, sondern allein dein Werk für mich. Gott ist nicht von meinen Werken beeindruckt, sondern ihm gefällt dein Werk für uns Menschen. Was für eine wunderbare Liebe, und welch ein ewiges Erbe!

So denke ich mit grosser Freude an die Heiligen und Helden des Evangeliums, die du mit meiner Lebensgeschichte verwoben hast. Die Demut dieser Männer und Frauen macht das Evangelium für mich und andere authentisch und anziehend. Sie sind feine, oft zerbrechliche Tongefäße und verbreiten einen wohlriechenden Duft der Gnade und des Lebens. Sie sind Vorbilder einsichtigen Glaubens, nicht endlosen Strebens; treue Freunde, die mein Verlangen wecken, dich in jedem Moment und mit all meinem Sein zu kennen, zu lieben und dir zu dienen.

Jesus Christus, lass auch mich zu dieser Wolke von Zeugen und Heiligen gehören. Mache mich auch heute zu einem Kanal deines unendlichen Erbarmens und erfüllenden Gnade. So sage ich laut Amen – in deinem heiligen Namen der Liebe.