Unser Wohl dient ihm zur Ehre

Andacht von John Piper – gelesen von Robin Dammer
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„Du aber, wenn du betest, geh in dein [Zimmer] und schließe deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird [dich belohnen].“ (Mt 6,6) 

Ein häufiger Einwand gegen den christlichen Hedonismus ist, dass er die menschlichen Interessen über Gottes Herrlichkeit stelle – also, dass ich mein Glück über Gottes Ehre stelle. Doch der christliche Hedonismus tut das ja gerade ausdrücklich nicht. 

Selbstverständlich streben wir als christliche Hedonisten, d. h. als christliche Genießer, mit aller Kraft nach all dem, was in unserem Interesse ist. Wir streben nach unserem Glück. Wir bejahen den Entschluss des jungen Jonathan Edwards: „Ich bin entschlossen, danach zu streben, so viel Glückseligkeit für mich in der jenseitigen Welt zu erlangen, wie es nur möglich ist; dies will ich tun mit aller mir zur Verfügung stehenden Kraft, Macht, Energie und allem Nachdruck, ja sogar mit Gewalt, und auf jede erdenkliche Art und Weise mich selbst darum bemühen.“ 

Doch wir haben aus der Bibel (und von Edwards!) gelernt, dass Gott viel daran liegt, die Fülle seiner Herrlichkeit großzumachen, indem er seine Barmherzigkeit über uns ausgießt – über uns Sünder, die verzweifelt auf ihn angewiesen sind. 

Darum steht das Streben nach all dem, was in unserem Interesse ist, nach unserem Glück, (und das selbst, wenn es uns das Leben kostet,) nie über Gottes Interessen und Gottes Glück und Gottes Herrlichkeit, sondern ist immer in Gottes Interesse. Eine der kostbarsten, biblischen Wahrheiten ist die Tatsache, dass Gottes größtes Interesse darin liegt, den Reichtum seiner Gnade zu verherrlichen, indem er Sünder in ihm selbst glücklich macht – in ihm selbst! 

Wenn wir demütig werden wie kleine Kinder und uns nicht aufspielen, als könnten wir alles alleine, sondern uns voller Freude in die Arme des Vaters werfen, dann machen wir die Herrlichkeit seiner Gnade groß und der Hunger unserer Seele wird gestillt. Unser Interesse und seine Ehre werden eins. 

Wenn Jesus in Matthäus 6,6 verspricht: „[Dein] Vater, der ins Verborgene sieht, wird [dich belohnen]“, dann möchte er, dass wir uns nach dieser Belohnung ausstrecken. Er lockt uns doch nicht mit einer verbotenen Freude! Diese Belohnung – diese Freude – ist ja gerade das überfließende Ergebnis davon, dass wir uns von unserer Suche nach menschlicher Anerkennung abkehren und stattdessen ungesehen Gottes Hilfe suchen. 

Darum stellt der christliche Hedonist sein Glück nicht über Gottes Ehre. Er findet sein Glück in Gott selbst und entdeckt die herrliche Wahrheit, dass Gott am meisten in uns verherrlicht wird, wenn wir zutiefst zufrieden sind in ihm. 

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