Die Furcht, die uns zu Gott hinbringt

Andacht von John Piper – gelesen von Robin Dammer
Solid Joys kann auch auf Spotify oder iTunes abonniert werden.
„Fürchtet euch nicht, denn Gott ist gekommen, um euch zu prüfen, und damit die Furcht vor ihm euch vor Augen sei, damit ihr nicht sündigt!“ (2Mo 20,20) 

Es gibt eine Furcht, die sklavisch ist und uns von Gott forttreibt, und eine andere Furcht, die lieblich ist und uns zu Gott hinbringt. Mose warnte in 2. Mose 20,20 vor der einen und ruft uns gleichzeitig zur anderen auf: „Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht, denn Gott ist gekommen, um euch zu prüfen, und damit die Furcht vor ihm euch vor Augen sei, damit ihr nicht sündigt!“ 

Die beste Veranschaulichung, die ich je für diese Art von guter Furcht erlebt habe, war als einer meiner Söhne einem Schäferhund Auge in Auge gegenüberstand. Wir waren bei einer Familie aus unserer Gemeinde zu Besuch. Mein Sohn Karsten war damals ungefähr sieben Jahre alt. Sie hatten einen riesigen Hund, der nun Auge in Auge mit meinem Siebenjährigen stand. 

Er war kinderlieb und Karsten fiel es nicht schwer, Freundschaft mit ihm zu schließen. Doch als wir Karsten losschickten, um etwas aus dem Auto zu holen, was wir vergessen hatten, rannte er los und auf einmal galoppierte ihm der Hund mit einem tiefen Knurren hinterher. Und natürlich jagte das Karsten einen gewaltigen Schrecken ein. Doch der Hundebesitzer sagt: „Karsten, warum gehst du nicht einfach langsamer? Der Hund mag es nicht, wenn Leute vor ihm wegrennen.“ 

Wenn Karsten den Hund umarmte, dann wäre der Hund freundlich und würde ihm sogar übers Gesicht lecken. Doch, wenn er vor dem Hund weglief, dann würde der Hund knurren und Karsten Angst machen. 

Das ist ein Bild dafür, was es heißt, Gott zu fürchten. Gott will, dass seine Macht und Heiligkeit uns mit einer Furcht erfüllt, die uns nicht von ihm wegtreibt, sondern uns zu ihm hintreibt. Gott zu fürchten, meint daher zuallererst die Furcht, sich von ihm, unserer großen Sicherheit und Erfüllung, abzuwenden. 

Oder anders gesagt: Was wir fürchten sollten, ist der Unglaube. Fürchte dich davor, Gottes Güte nicht zu vertrauen. Geht es nicht genau darum in Römer 11,20? „[Du] aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich!“ Das heißt: Was wir fürchten sollten, ist, dass wir nicht glauben; dass wir keinen Glauben haben. Fürchte dich davor, vor Gott wegzurennen. Doch, wenn wir mit ihm gehen und unseren Arm um seinen Hals schlingen, dann wird er für immer unser Freund und Beschützer sein.