Gott ist treu

Auch die kleinen Dinge sind wichtig

Artikel von Burk Parsons
8. Juli 2019 — 2 Min Lesedauer

Es mag vielleicht komisch klingen, wenn ich das zugebe, aber als Pastor, der in der Öffentlichkeit steht, war es für mich über die Jahre herausfordernd, Menschen zu dienen, ohne, dass es jemand bemerkt. So viel vom pastoralen Dienst kann öffentlich wahrgenommen werden, wie die Predigten am Sonntag oder wenn man jemanden im Krankenhaus besucht. Aber die kleinen Dinge sind genauso wichtig: für unsere Gemeinde zu beten, ermutigende Karten und Briefe zu schreiben und Gemeindemitglieder anzurufen, um sie zu ermutigen oder ihnen zu helfen. Obwohl ich manche Freunde in der Gemeinde habe, die spaßig anmerken, dass „Pastoren nur am Sonntag arbeiten“, ist die Wirklichkeit eher so, dass ich das, was ich am Sonntag tue, nicht als Teil meiner Arbeitswoche empfinde. Der Tag des Herrn ist ein Tag der Ruhe und der Anbetung für mich wie für jeden anderen Christen. Obwohl es auf eine Weise ermüdend ist, zweimal am Sonntagmorgen und einmal am Sonntagabend zu predigen (ganz zu schweigen von den Gesprächen mit den Menschen während des Tages), ist es doch eine Freude, das zu tun. Wenn mich Menschen also fragen, wann mein Sabbat sei, dann antworte ich respektvoll: „Genauso wie bei dir“. Es ist der Tag des Herrn für Pastoren – genauso wie es der Tag des Herrn für Chormitglieder, Kirchenmusiker, Sonntagsschullehrer, Diakone, Älteste, Vikare und all diejenigen ist, die den Herrn am Sonntag auf verschiedene Weisen dienen.

Denn alle Christen dienen dem Herrn auf bemerkenswerte Weisen – nicht nur Pastoren. Ob wir nun offizielle Titel und Rollen besitzen oder kein besonderes Amt im christlichen Dienst haben (wie die meisten Christen), sind wir dazu aufgerufen, dem Herrn nicht nur in den großen Dingen treu zu dienen, die von den Menschen gesehen werden, sondern auch in den kleinen Dingen, die von wenigen, wenn überhaupt jemandem, gesehen werden. Das Leben besteht zum Großteil aus kleinen Dingen: das Abendessen vorbereiten, das Geschirr spülen, mit einem Nachbarn reden oder eine Windel wechseln. Unsere Treue zum Herrn besteht zum Großteil aus unserem Streben, treu in den kleinen Dingen des Lebens zu sein. Wir wissen, dass Gott immer zusieht. Er sieht die großen Dinge, die wir tun, und er sieht die kleinen Dinge, die wir tun, und als unser himmlischer Vater sorgt er sich um alle beide. Er sieht immer und belohnt (Mt 25,21), solange unsere Motive richtig sind und wir nicht unsere Gerechtigkeit vor anderen praktizieren, um von ihnen gesehen und gelobt zu werden (Mt 6,1–4). Gott ruft uns dazu auf, in unserem ganzen Leben treu zu sein, in den großen Dingen, in den kleinen Dingen und in den Dingen dazwischen, indem wir in der herrlichen Wahrheit ruhen, dass Jesus in allem treu war. Er gehorchte jedem Strichlein des Gesetzes und starb am Kreuz für unsere Untreue ihm gegenüber. Unsere letztendliche Hoffnung beruht nicht auf unserer vollkommenen Treue in allen Dingen, sondern auf der Treue unseres Gottes. Er hat uns dazu berufen, in Christus zu ruhen, während wir Christus aus seiner Gnade und zu seiner Ehre folgen, und vor seinem Angesicht leben, coram Deo.