Der rettende Glaube liebt es, zu vergeben

Andacht von John Piper – gelesen von Robin Dammer
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„Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus.“ (Eph 4,32)

Rettender Glaube bedeutet nicht nur, darauf zu vertrauen, dass deine Sünden vergeben sind. Rettender Glaube schaut zuerst auf den Schrecken der Sünde und dann auf die Heiligkeit Gottes und erkennt mit geistlichen Augen, dass Gottes Vergebung unaussprechlich herrlich und wundervoll ist. Wir empfangen sie nicht nur, wir bewundern sie auch. Wir empfinden tiefe Zufriedenheit in unserer neuen Freundschaft zu einem so großen und vergebenden Gott.

Dieser Glaube an Gottes Vergebung meint nicht nur die Überzeugung, dass ich aus dem Schneider bin. Es bedeutet, die Wahrheit auszukosten, dass ein vergebender Gott die kostbarste Wirklichkeit im Universum ist. Der rettende Glaube liebt die Vergebung, die wir bei Gott haben, und daraus entsteht die Liebe zu dem Gott, der vergibt – und zu allem, was wir in ihm durch Jesus haben. Diese Erfahrung hat einen enormen Effekt auf uns und macht uns zu Menschen, die vergeben können.

Das große Werk, dass Gott unsere Vergebung erkauft hat liegt in der Vergangenheit: das Kreuz Christi. Wenn wir darauf zurückschauen, erfahren wir von der Gnade, in der wir für immer stehen werden (Röm 5,2). Wir erfahren, dass wir heute und für alle Ewigkeit geliebt und angenommen sind. Wir erfahren, dass der lebendige Gott ein vergebender Gott ist.

Doch das große Werk, dass wir unsere Vergebung erleben, geht bis in alle Zukunft für immer weiter. Unsere freudige Gemeinschaft mit dem großen Gott, der vergibt, währt für immer. Darum währt die Freiheit anderen zu vergeben, die aus dieser allgenügsamen Gemeinschaft mit dem vergebenden Gott strömt, so lange wir sind.

Ich habe gelernt, dass du einen Groll hegen kannst, wenn dein Glaube nur bedeutet, dass du zurückgeschaut hast auf das Kreuz und daraus geschlossen hast, dass du aus dem Schneider bist. Darum musste ich der Frage, was wahrer Glaube ist, tiefer auf den Grund gehen: Es ist nicht nur, die Erleichterung, dass mich keine Verdammnis mehr erwartet, sondern auch die tiefe Zufriedenheit in allem, was Gott für mich in Jesus ist. Dieser Glaube schaut nicht nur zurück und erkennt, dass wir fein raus sind. Vielmehr sieht dieser Glaube auch diesen Gott, der uns eine Zukunft von endlosen, versöhnten Tagen in Gemeinschaft mit ihm schenkt, und kostet ihn aus. In der Gemeinschaft mit dem gnädigen Gott seine völlige Zufriedenheit zu finden, ist der entscheidende Punkt, damit wir selbst vergebende Menschen werden können.