Was lehrt die Bibel über Jüngerschaft?

Artikel von Dave Eby
1. Juni 2019 — 4 Min Lesedauer

Als ich meine Bibelschulausbildung im Jahr 1967 begann, verwirrte mich der Auftrag Jesu in Matthäus 28,18–20, Jünger zu machen. Es gab etwas Kryptisches und Geheimnisvolles dabei, das augenscheinlich nur von ein paar Eingeweihten verstanden wurde. Gleichzeitig verlangen die Worte Jesu Verständnis und Umsetzung und dies setzte eine Reise in Gang, auf der ich versuchte zu verstehen und umzusetzen, was es heißt, Jünger zu machen. Nach 34 Jahren als Pastor in den Vereinigten Staaten und nach nun 7 Jahren als Bibelschullehrer in Uganda bin ich immer noch dabei, zu lernen.

Lasst uns zusammen über drei einfache Fragen nachdenken: (1) Was ist ein Jünger? (2) Wie werden Jünger gemacht? (3) Welche Arten der Jüngerschaft gibt es?

Das griechische Wort, das wir als Jünger übersetzen, bedeutet Lernender. Ein Jünger ist jemand, der von dem Herrn Jesus lernt. Ein Lernender ist ein Zuhörer und ein Praktizierender. Der große Missionsbefehl ist ein Auftrag, Menschen zu Christus zu führen, damit sie auf ihn hören, von ihm lernen und es in die Tat umsetzen. Ein Jünger Jesu wird auf immer zu seinem Lernenden.

Unter den Dingen, die Jünger von Christus lernen müssen, sind:

  1. Sich selbst zu verleugnen und Jesus mit unvermischter Loyalität zu folgen (Lk 9,23–26; 14,26).
  2. Sünde zu hassen und Heiligkeit zu lieben.
  3. Der Gemeinde Christi mit all ihren Unvollkommenheiten zu dienen und sie zu lieben.
  4. Die Verlorenen und die Nationen zu lieben und eine Leidenschaft dafür zu haben, dass sich das Evangelium ausbreitet.
  5. Das Evangelium Christi mit guten Werken der Liebe, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zu „schmücken“ (Tit 2,10.12.14).
  6. Im Glauben an Christus und das Evangelium zu leben (Röm 1,17).
  7. Sich darüber zu freuen, dass die menschlich gesehen unmöglichen Anforderungen einer reinen Weste, eines neuen Herzens und einer neuen Kraft, ein heiliges Leben zu führen, durch Christus allein und durch Gnade allein erkauft und verliehen werden, und dass sie durch Glauben allein empfangen werden. Wiedergeburt, Rechtfertigung und Heiligung sind alles freie Gaben.
  8. Sich nur des Kreuzes und des Evangeliums zu rühmen und jedem Stolz und Selbstvertrauen zu fliehen (Phil 3,3–9).
  9. In Christus auf zukünftige Herrlichkeit und Gnade zu hoffen, eine Hoffnung, die durch die vielen Bedrängnisse auf dieser kurzen Reise durch das „Tal des Todesschattens“ hindurchträgt.

Jünger werden durch den Dienst des Wortes gemacht, der der Gemeinde anvertraut worden ist, einschließlich des Predigens, Lehrens, der Evangelisation und Seelsorge. Das Wort belehrt, überführt, weist zurecht und erzieht in der Gerechtigkeit (2Tim 3,16–17). Das Wort macht Jünger und Christus macht Jünger durch das Wort. Er gebraucht seine Diener, um das Wort formell in Gottesdiensten, Bibelunterricht, Bibelstudien, Seelsorgetreffen, Bibelschulen und evangelistischen Missionen auszuteilen oder informell bei Gesprächen in jeder möglichen Situation.

Jünger zu machen ist vornehmlich die Verantwortlichkeit der Gemeinde. Jünger zu machen umfasst das Ermahnen aus dem Wort, Menschen dazu aufzurufen, zu denjenigen zu werden, die von Christus lernen; Menschen zu lehren, alles zu halten, was Christus befohlen hat; sie zu lehren, im Kontext des Gemeindelebens zu gehorchen; und die Gemeinde dazu aufzufordern, alle Nationen aufzurufen, Jesus nachzufolgen und seine Lernenden zu werden.

Lasst uns drei Arten von Jüngerschaft betrachten:

Anfängliche Jüngerschaft besteht daraus, Jünger durch Evangelisation zu gewinnen, wodurch Sünder als Lernende zu Christus geführt werden durch erstmalige Buße, Glauben und Unterordnung unter die Gnade.

Normale Jüngerschaft geschieht in der Gemeinde. Sie besteht daraus, die Gläubigen alles zu lehren, was Christus über das ganze Leben befohlen hat. Hungrige, lehrbare, treue Gläubige werden beständige Lernende von Jesus sein, wenn sie unter der Predigt und der Lehre des Wortes Gottes sitzen und dessen Täter werden (Jak 1,22). Sie werden im Leben des beständigen Glaubens, der Buße, des Dienstes und der Mission wachsen. Sie werden ausgerüstet und ausgesandt werden, um zu Gottes Mission in dieser Welt beizutragen, die daraus besteht, Jünger aus denen zu machen, die Christus aus jeder Nation erlöst hat, die Gemeinde Christi unter allen Menschengruppen zu bauen und sie zur Fülle des Reiches Gottes zu rufen.

Wiederherstellende Jüngerschaft besteht daraus, von Christus zu lernen, wie man mit Problemen umgeht, die aus der verbleibenden und innewohnenden Sünde entstehen. Wiederherstellende Jüngerschaft bedingt spezifische Lehre, Überführung, Zurechtweisung und Erziehung, die diese spezifischen Probleme anspricht. Die Ziele der wiederherstellenden Jüngerschaft sind ähnlich der Ziele jeder Jüngerschaft: den Gläubigen zurückzuführen zur Nützlichkeit und zum demütigen Lernen von Christus, um mehr wie Christus zu werden im Herzen, im Wandel und in der Mission.

Menschen zu Christus zu führen, damit sie seine Lernenden werden, ist eine hohe Berufung und ein Privileg. Menschliche Jüngermacher sind von sich aus machtlos, aber sie sind Christus rechenschaftspflichtig und sie sind wirksam in ihm. Schreite also voran im treuen Gehorsam, das Wort zu verkündigen. Der erhöhte Christus wird letztlich Jünger machen, indem er bewirkt, dass sein Wort auskeimt und wächst durch unseren Dienst. Durch dich wird Christus Lernende gewinnen, aufbauen, ausrüsten, wiederherstellen und aussenden, auf dass sie seine Mission in dieser bedürftigen Welt tun.