Folgerungen aus der Auferstehung Jesu
Der Glaube an die Auferstehung Jesu Christi ist fester Bestandteil unseres christlichen Bekenntnisses. Wenn Jesus Christus wirklich auferstanden ist – und die Fakten sprechen dafür! – dann ändert das alles. Und doch: sind uns die Folgerungen, die sich aus der Auferstehung Jesu ergeben, wirklich bewusst? Prägen sie unser Leben?
In seinem Buch, Risen: 50 Reasons Why the Resurrection Changed Everything (Grand Rapids: Baker Books, 2013, dt. „Auferstanden: 50 Gründe, warum die Auferstehung Christi alles verändert“), führt Steven D. Mathewson 50 Auswirkungen und Folgerungen auf, die sich aus der Auferstehung Jesu ergeben. An dieser Stelle sollen vier weitere Folgerungen angesprochen werden, die noch über Mathewsons Befund hinausgehen und von höchster Bedeutung für jeden von uns sind. Diese Punkte sind teilweise James Montgomery Boices ebenfalls sehr empfehlenswerten Buch, The Christ of the Empty Tomb (Phillipsburg: P & R Publishing: 2010, dt. „Der Christus des leeren Grabs“), entnommen.
Die Auferstehung belegt die Existenz Gottes
Die Auferstehung beweist, dass es einen Gott gibt und dass der Gott der Bibel der wahre und lebendige Gott ist. Der Erweckungsprediger und Theologe R. A. Torrey bringt die Logik dieser Aussage wie folgt auf den Punkt:
„Jede Wirkung muss eine angemessene Ursache haben … und die einzige Ursache, die angemessen ist, um die Auferstehung [Jesu] zu erklären, ist Gott – der Gott der Bibel … [Jesus kündigte an, dass er gekreuzigt werden und sterben würde] … Und weiter kündigte er an, dass nachdem er drei Tage und Nächte im Grab war, Gott, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, der Gott der Bibel … ihn von den Toten auferwecken würde. Dies war eine gewagte Behauptung. Eine anscheinend unmögliche Behauptung. Jahrhunderte waren Menschen gekommen und gegangen, haben gelebt und sind gestorben. Und so weit man der menschlichen Erfahrung und Beobachtung entnehmen konnte, würde es auch immer so weitergehen. Aber dieser Jesus weicht jetzt nicht davor zurück zu behaupten, dass seine Erfahrung genau gegensätzlich zu dieser einheitlichen menschlichen Erfahrung der vergangenen Jahrtausende sein würde … Das war ganz bestimmt eine Nagelprobe für die Existenz Gottes. Und Gott hat den Test bestanden … Die Tatsache, dass Jesus so auf wundersame Weise auferweckt wurde, macht es sicher, dass der Gott, der dies tat, wirklich existiert und dass der Gott, den er verkündigte, der wahre Gott ist!“ (Zitiert aus James Montgomery Boice, The Christ of the Empty Tomb, Phillipsburg: P & R Publishing, 2010, S. 130 f.; eigene Übersetzung)
„Jesu Auferstehung unterstreicht nicht nur die Existenz eines lebendigen Gottes, sondern auch Jesu eigene Gottheit.“
Darüber hinaus beweist seine Auferstehung natürlich auch Jesu eigene Gottheit. Wenn Jesus mit seinen Ankündigungen nicht Recht behalten hätte, dann wäre er entweder ein Verrückter oder ein Gotteslästerer gewesen. Wenn er auferstehen würde, würden sich damit jedoch alle seine Behauptungen über sich selbst – auch die, dass er Gott gleich ist – bestätigen! Und wahrhaftig hat er seine Behauptungen unter Beweis gestellt. Denn er ist auferstanden. Somit unterstreicht seine Auferstehung nicht nur die Existenz eines lebendigen Gottes, sondern auch Jesu eigene Gottheit.
Die Auferstehung untermauert die Glaubwürdigkeit der Bibel
Wie eben schon aufgezeigt, war Jesu Selbstzeugnis eng verknüpft mit seiner Verkündigung und den Behauptungen, die er über sich selbst gemacht hat. Wie Greg Gilbert es in seinem Buch, Why Trust the Bible? (Crossway, 2015, dt. „Warum der Bibel vertrauen“), auf den Punkt bringt:
„Jesus hat immer seine Auferstehung mit seiner Identität verknüpft. Wenn [die Auferstehung] eintreffen sollte, dann war er wirklich der Messias, der Christus, der König, der Menschensohn. Und wenn nicht – gut, dann, vergiss alles und ignorier ihn einfach! Auch die Apostel haben so argumentiert (z. B. Apg 2).“ (Gilbert, Why Trust the Bible? Wheaton: Crossway, 2015, S. 132; eigene Übersetzung)
Gilbert überträgt dieses Argument darauf, was Jesus über die Schriften des Alten Testamentes gesagt hat. Immer wieder machte Jesus zu seinen Lebzeiten Behauptung darüber, dass diese Schriften das Wort Gottes waren. Mit seiner Auferstehung untermauerte er dann diese Behauptungen.
„Die Vertrauens-würdigkeit und Zuverlässigkeit des Neuen Testamentes ist fest in der Auferstehung Jesu verankert.“
Aber auch die Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit des Neuen Testamentes ist fest in der Auferstehung Jesu verankert. Natürlich konnte Jesus nicht die Autorität des Neuen Testamentes besiegeln, da er es selbst nie gelesen oder zitiert hat. Aber wer waren denn diejenigen, die das Neue Testament niedergeschrieben haben? Es waren die Apostel, die sich dadurch auszeichneten, dass sie Jesus als den Auferstandenen gesehen und erlebt hatten. Es waren diejenigen, die von Jesus beauftragt waren, die ihnen von ihm anvertrauten Wahrheiten niederzuschreiben und zu lehren. Und so findet für Gilbert die Frage, „Warum können wir der Bibel trauen?“ (vgl. seinen Buchtitel: „Why trust the Bible“) ihre Antwort in der Tatsache der Auferstehung. Die Auferstehung untermauert die absolute Glaubwürdigkeit, Vertrauenswürdigkeit, Zuverlässigkeit, Unfehlbarkeit und Autorität der Heiligen Schrift.
Die Auferstehung verleiht Jesus den absoluten Herrschaftsanspruch
Am Ende seiner Pfingstpredigt verkündigt Petrus, dass Gott den gekreuzigten, auferstandenen und gen Himmel aufgefahrenen Jesus „zum Herrn und zum Christus gemacht hat“ (Apg 2,36). Jesus ist tatsächlich alles, was er über sich selbst behauptet hat – und mehr! In seiner Auferstehung zeigt er sich als Sieger über Hölle, Tod und Teufel. Und somit gebührt es ihm auch, Herr unseres Leben zu sein. Ihm gebührt der absolute Herrschaftsanspruch über unser Leben!
Die Auferstehung gibt uns die Gewissheit der Erlösung
„Die Auferstehung fordert uns nicht nur heraus, Jesus zum Herrn unseres Lebens zu machen, sondern gibt auch unserer Seele Ruhe und Zuversicht.“
Aber die Auferstehung fordert uns nicht nur heraus, Jesus zum Herrn unseres Lebens zu machen, sondern gibt auch unserer Seele Ruhe und Zuversicht. Überlegen wir doch einmal: Warum können wir uns der ewigen Erlösung am Ende der Zeit so gewiss sein (vgl. 1Thess 1,10)? James Montgomery Boice argumentiert hier wie folgt: Jesus hatte angekündigt, dass er sterben und durch seinen Tod die Sünde der Menschen abwischen würde, die Menschen also erlösen würde. Und so kam es auch: Er starb einen bitteren Tod. Aber woher können wir jetzt wissen, dass dieser Tod auch wirklich von Gott stellvertretend für diejenigen, die Jesus zu erlösen kam, angenommen werden würde? Was stellt unter Beweis, dass dieser Tod wirklich das bewirken würde, was Jesus angekündigt hatte? Was, wenn Jesus vielleicht doch während seines Erdenlebens gesündigt hatte und somit letztendlich für seine eigenen Sünden krepiert ist? Was, wenn er in Wirklichkeit in seinem Tod keinem einzigen armen Sünder erlösend helfen konnte? Drei Tage vergingen. Und was geschah dann? Jesus stand auf von den Toten. Das ist es! Darin bestätigte sich seine Behauptung, dass er in der Lage ist, die vielen zu erlösen (vgl. Mk 10,45). Genau diese Logik bringt der Apostel Paulus in Römer 4,24–25 auf den Punkt:
„Wenn wir an den glauben, der unseren Herrn Jesus aus den Toten auferweckt hat, ihn, der um unserer Übertretungen willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist.“
Die Folgerungen, die sich aus der Auferstehung ergeben, sind gewaltig. Weil Jesus Christus auferstanden ist, ändert das alles. Spiegelt sich das auch in unserem Leben und unseren Überzeugungen wider?